Die Karwoche 2024
Karwoche heißt die letzte Woche vor Ostern. Sie wird auch "Heilige Woche" genannt, weil sie die wichtigste Woche des Kirchenjahres ist. Diese besonderen Tage ab Palmsonntag führen uns radikal das Leiden und Sterben Jesu Christi vor Augen. Auch die Gottesdienste in dieser Woche unterscheiden sich von denen der übrigen Sonn- und Feiertage.
Der Palmsonntag läutet die Karwoche ein. Auf ihn folgen der
- Gründonnerstag
- Karfreitag
- Karsamstag und
- Ostersonntag
Der Begriff "Kar" ist vom althochdeutschen Wort "kara" abgeleitet. "Kara" bedeutet übersetzt Klage, Kummer, Trauer.
Die Karwoche und Ostern bei radio horeb
Impulsreihe mit Pfarrer Peter Meyer, jeden Morgen um 07:30 Uhr
Montag, 25. März: Liebe kennt keine Grenze
Dienstag, 26. März: Verrat
Mittwoch, 27. März: Bin ich es?
Gründonnerstag, 28. März: Die verwandelte Kraft der Liebe
Karfreitag, 29. März: Leiden und Leidenschaft
Karsamstag, 30. März: Tag der Grabesruhe - Tag der Wandlung
Palmsonntag, 24. März
09:55 Uhr | | Heilige Messe zum Palmsonntag mit Palmprozession, anschließend Angelusgebet | |
18:30 Uhr | Heilige Messe zum Palmsonntag |
Gründonnerstag, 28. März
09:25 Uhr | Chrisammesse mit Papst Franziskus | |
15:50 Uhr | Messe vom Letzten Abendmahl mit Papst Franziskus | |
19:30 Uhr | Heilige Messe vom Letzen Abendmahl am Gründonnerstag | |
22:00 bis 06:00 Uhr | Gebetsnacht: In Jesu Leidensstunden |
Karfreitag, 29. März
08:00 Uhr |
| Kalenderblatt zum Karfreitag |
09:00 Uhr | Lebenshilfe - der Tausch am Kreuz | |
10:00 Uhr | Kreuzweg aus dem Hohen Dom zu Köln | |
15:00 Uhr | Karfreitagsliturgie | |
16:55 Uhr | Die Passion des Herrn mit Papst Franziskus | |
21:05 Uhr | Kreuzweg mit Papst Franziskus am Kolosseum |
Karsamstag, 30. März
09:00 Uhr | Trauermette zum Karsamstag | |
14:00 Uhr | Grabandacht | |
19:30 Uhr | Auferstehungsfeier mit Papst Franziskus aus dem Petersdom |
Ostersonntag, 30. März
07:30 Uhr | Kalenderblatt - Hochfest der Auferstehung des Herrn | |
09:55 Uhr | Ostermesse mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz | |
11:55 Uhr | Osterbotschaft von Papst Franziskus und anschließender Segen Urbi et Orbi | |
14:00 Uhr | Spiritualität - Christus ist auferstanden! Leben aus dem Ostersieg | |
15:30 Uhr | Heilige Messe, anschließend eucharistische Anbetung zum Hochfest Ostern | |
18:30 Uhr | Heilige Messe | |
20:00 Uhr | Standpunkt - Die Kraft der Auferstehung - mein Lauf mit Gott | |
Ostermontag, 1. April
08:00 Uhr | Kalenderblatt - Ostermontag: Emmausjünger | |
10:00 Uhr | Heilige Messe am Ostermontag | |
12:00 Uhr | Regina Coeli mit Mittagsansprache und Segen mit Papst Franziskus | |
12:30 Uhr | Ansprache des Heiligen Vaters am Ostersonntag zum Segen "Urbi et Orbi" | |
18:00 Uhr | Abendmesse am Ostermontag | |
19:00 Uhr | Oster-Lobpreiskonzert der Immanuel Lobpreiswerksatt in Ravensburg |
Livestream von Vatican News aus Rom
Die Tage der Karwoche auf einen Blick
Der Palmsonntag ist zugleich auch der letzte Fastensonntag. Die Gläubigen gedenken an diesem Tag des Einzugs Jesu in Jerusalem. Die Menschen jubeln ihm zu und nennen ihn "Sohn Davids". Sie halten Palmzweige in der Hand und breiten ihre Kleider auf seinem Weg durch die Stadt aus. Jesus weiß allerdings bereits, was mit ihm geschehen soll und wie er sterben wird. Auch in Jerusalem verkündet er das Evangelium, geht in den Tempel und heilt Menschen. Jesus kritisiert die damals mächtigen Pharisäer und Schriftgelehrten. Sie beschließen, dass der Wanderprediger aus Nazareth sterben muss (vgl. Matthäus 21,1-11; Markus 11,1-11; Lukas 19-28-40 und Johannes 12,12-19).
Auch heute ziehen die Gläubigen mit Palmwedeln in der Hand durch die Straßen in die Kirchen, um Gottesdienst zu feiern. Statt Palmen können auch Buchsbaum-Büschel oder andere immergrüne Blätter hergenommen werden. Vor der Prozession werden diese gesegnet. Die Gläubigen schmücken damit zuhause die Kruzifixe. Außerdem finden die Palmbuschen Verwendung am Aschermittwoch: Sie werden vorher verbrannt. Mit der Asche werden die Gläubigen "bestreut".
Sendung zum Palmsonntag mit Pater Hubertus Freyberg hier hören
Das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern steht am Gründonnerstag im Mittelpunkt. Mit seinen Worten "dies ist mein Leib, dies ist mein Blut" teilt er Brot und Wein mit ihnen und setzt somit die heilige Eucharistie ein (vgl. Matthäus 26,20-29; Markus 14,17-25; Lukas 22,14-23 und Johannes 13,1-20). Diese Worte sagt der Priester in jedem Gottesdienst vor der sogenannten Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi. Jesus gibt sich aus freiem Willen dem Leiden hin und wäscht seinen 12 Jüngern als Zeichen der Liebe die Füße. In der Liturgie des Gründonnerstags ahmt der Priester diese Handlung nach und folgt dem Gebot Jesu: "Liebt einander, wie ich euch geliebt habe."
Nach dem Abendmahl geht Jesus mit Petrus, Johannes und Jakobus zum Ölberg und bittet sie, bei ihm zu beten und zu wachen. Jesus weiß, dass sein Jünger Judas ihn verraten hat und ausliefern wird. In der Nacht zum Karfreitag wird Jesus im Garten verhaftet - sein Leidensweg beginnt. Zum Gedenken daran räumt der Priester den Altar ab und leert den Tabernakel. Am Gründonnerstag läuten die Glocken ein letztes Mal. Im Volksmund heißt es, sie fliegen nach Rom und bringen zur Osternacht den Segen des Auferstandenen mit.
Sendung zum Gründonnerstag mit Diakon Werner Kießig hören
Jesus wird vor den Statthalter Pontius Pilatus geführt. Pilatus hat als Römer sehr viel Macht in Jerusalem. Er soll das Urteil über Jesus fällen. Pilatus möchte Jesus freilassen, doch die Pharisäer schaffen es, die Menschen gegen Jesus aufzustacheln, die schließlich lautstark den Tod Jesu fordern. Aus Angst vor einem Aufstand spricht der Statthalter das Urteil: Der Sohn Gottes wird gegeißelt und muss sein Kreuz selbst auf den Hügel Golgotha vor den Stadtmauern Jerusalems tragen. Nach dem beschwerlichen Kreuzweg wird er dort ans Kreuz genagelt - zusammen mit zwei Verbrechern. Kurz vor der 6. Stunde - das ist um 15 Uhr - stirbt Jesus und ruft: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in einer Höhle in der Nähe beigesetzt.
Am Karfreitag wird keine Liturgie wie an anderen Tagen gefeiert. Tabernakel und Altar sind leer, Glocken und Orgel schweigen. Die Gläubigen gedenken des Leidens und Sterbens Jesu und kommen um 15 Uhr zur Karfreitagsliturgie zusammen. Im Mittelpunkt stehen die großen Fürbitten der Kirche und die Kreuzverehrung. Neben dem Aschermittwoch ist der Karfreitag ein strenger Fast- und Abstinenztag.
Die Passionsgeschichte finden Sie in den Evangelien nach
- Matthäus 26,47-27,66
- Markus 14,43-15,47
- Lukas 22,47-23,56
- Johannes 18,1-19,42
Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe Jesu. Soldaten bewachen das Grab, weil die Pharisäer befürchten, dass die Anhänger Jesu seinen Leichnam stehlen könnten. Besonders in Süddeutschland wird der Brauch des Heiligen Grabes seit dem 18. Jahrhundert gepflegt. Gläubige kommen ans Grab, beten und erwarten die Auferstehung. Mit seiner Auferstehung schenkt uns der Herr das neue und ewige Leben.
Sendung mit Diakon Werner Kießig zum Karsamstag hier hören
Am Ostersonntag, dem dritten Tag nach Karfreitag, feiern Christen auf der ganzen Welt die Auferstehung Jesu. Die Heilige Schrift berichtet, dass am frühen Morgen einige Frauen zum Grab kommen. Der Stein ist vom Eingang weggewälzt und den Frauen erscheint ein Engel, der verkündet: Jesus ist auferstanden. Das Grab ist leer.
Die Evangelisten berichten unterschiedlich über das Ostereignis:
- Matthäus 28,1-10
- Markus 16,1-20
- Lukas 24,1-12
- Johannes 20,1-18
Christen glauben, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist. In ihm ist Gott Mensch - einer von uns - geworden. Jesus ist in die Welt gekommen, um die Menschen von ihren Sünden zu erlösen. Am Kreuz leidet er unvorstellbare Qualen aus Liebe zu den Menschen, die ihn verraten haben. Doch er scheitert nicht, sondern triumphiert. Er besiegt den Tod und gibt uns Anteil an seinem göttlichen Leben. Er sendet seine Jünger aus, die das Evangelium Jesu in die ganze Welt tragen. Die Frohe Botschaft Jesu bewegt die Menschen bis heute.
Der Ostertag beginnt mit der Feier der Osternacht. Die Osterkerze wird am lodernden Osterfeuer entzündet, das vorher gesegnet wird. Der Priester zieht mit der Osterkerze in die noch dunkle Kirche ein. Das Licht der Kerze wird an die Gläubigen verteilt. Den Brauch des Osterfeuers gibt es seit dem Jahr 750. Das Osterfeuer symbolisiert Christus, der mit seiner Auferstehung Licht in die Dunkelheit dieser Welt bringt. Das Loblied der Osterkerze, das sogenannte "Exsultet", eröffnet den feierlichen Gottesdienst. Am Ostersonntag endet die Fastenzeit. In dieser "Nacht der Nächte" segnet der Priester das neue Wasser, mit dem er - oft auch direkt in der Osternacht - Kinder und Erwachsene tauft.
Sendung zum Ostersonntag mit Pfarrer Fritz May hier hören
Weitere Informationen und Impulse zu Ostern finden Sie auf unserer Übersichtsseite zum Hochfest Ostern!