Auf der Würzburger Synode 1975 wurde u.a. das zentrale Dokument "Unsere Hoffnung" entwickelt und verabschiedet. Darin heißt es: Das "Christentum widersteht mit seiner Rede von Sünde und Schuld jenem heimlichen Unschuldswahn, der sich in unserer Gesellschaft ausbreitet und mit dem wir Schuld und Versagen, wenn überhaupt, immer nur bei ‚den anderen‘ suchen, bei den Feinden und Gegnern, bei der Vergangenheit, bei der Natur, bei Veranlagung und Milieu (...). Dieser heimliche Unschuldswahn betrifft auch unser zwischenmenschliches Verhalten. Er fördert nicht, er gefährdet immer mehr den verantwortlichen Umgang mit anderen Menschen." 

Typisch für diesen heimlichen Unschuldswahn ist die Verdrängung des Wortes "Verzeihung" aus unserem Alltagssprachgebrauch. Es wird nur noch von "Entschuldigung" gesprochen. "Entschuldigung" meint aber streng genommen, dass etwas, was auf den ersten Blick wie Schuld aussieht, wegerklärt wird.

Für die Wiederentdeckung des Bußsakramentes als Weg in die Freiheit und Versöhnung – ohne Schuld zu verharmlosen - sprechen wir heute mit Pater Busse.

Die Beichte

Joh 20, 23
Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.

Pater Elmar Busse wurde 1951 geboren. Im Jahr 1980 erfolgte seine Weihe zum Priester in Erfurt. Von 1992 bis 2015 war er in der Ehe- und Familienseelsorge der Schönstatt-Familienbewegung in verschiedenen Ländern tätig. Dabei gehörte er der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres an. Derzeit ist Pater Elmar Busse Hausgeistlicher im Mutterhaus der Armen Dienstmägde Jesu Christi in Dernbach. Zusätzlich ist er Fachbereichsleiter der Spiritualität an der Katharina Kasper Akademie, die sich in Dernbach/Westerwald befindet. Darüber hinaus arbeitet er als Eheberater. Elmar Busse ist auch als Autor tätig. Seine Bücher sind beim Patris-Verlag erschienen.