Jetzt: ev. Dekan in Ruhe Michael Wehrwein - Gedanken für den Tag: Vertrauen auf Christus.
ev. Dekan in Ruhe Michael Wehrwein - Gedanken für den Tag: Vertrauen auf Christus.

Was bedeutet "Anbetung"?

Es ist hilfreich, in diesem Zusammenhang die verschiedenen Bedeutungen in Erinnerung zu rufen, die das Substantiv "Anbetung" in der griechischen und lateinischen Sprache hat. Das griechische Wort proskýnesis bezeichnet den Gestus der Unterwerfung, die Anerkennung Gottes als unseren wahren Massstab, dessen Weisung wir bereitwillig folgen. Das lateinische Wort ad-oratio hingegen bezeichnet den körperlichen Kontakt, den Kuss, die Umarmung, welche die Liebe in sich einschließt, erklärt Papst em. Benedikt XVI.

Nach katholischem Verständnis ist Jesus Christus in der konsekrierten Hostie, welche der Priester in einem besonderen Gefäß, der Monstranz, "aussetzt",  als wahrer Gott und wahrer Mensch präsent. Sein Wort „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20) wird hier konkret. In der eucharistischen Anbetung können wir Gott begegnen. Wir können in Zwiesprache mit Ihm gehen, über das Gute, das Schwere, auswegslose Situationen oder freudige Ereignisse. Die Bitte um Hilfe oder die Danksagung für erhaltenen Trost, geschenkte Freuden, Bewegendes im Leben. Oder einfach nur dasein, in Stille, mit hörendem Herzen. Anbetung ist eine reale Begegnung mit einem Gegenüber: Jesus Christus. Schöpfer, Erlöser, menschgewordene Liebe und ein persönliches Du. Ein Austausch mit Gott. Der jeden Menschen kennt, liebt und immer erwartet.

"In unserer heutigen gebrochenen Gesellschaft sollten wir die Hingabe / Anbetung in allen unseren Pfarreien fördern. Die Heilige Eucharistie, die Jesus in seinem auferstandenen Zustand darstellt, kann neue Hoffnung und Mut für die Wandlung und Heilung unserer gebrochenen Gesellschaft bringen." (...)

Dr. Andrew Francis, Bischof von Multan (1946-2017)

Beiträge zum Thema Anbetung

Pater Diederik Duzijn ist Missionar der Allerheiligsten Eucharistie. Die Diözesanpriester dieser Vereinigung helfen mit, die ewige, also 24/7-Anbetung in den Pfarreien Frankreichs und weiter darüber hinaus zu etablieren.

Im Interview mit Marion Kuhl spricht Père Florian über die Früchte der Anbetung. Priesterberufungen sind eine dieser wertvollen Früchte.

Die Weisheit lieben. Am Anfang der Weisheit steht zunächst einmal das Staunen. Pfarrer Dr. Richard Kocher liest das Evangelium nach Lukas und spricht anschließend über die Anbetung.

Podcast

Sein Name ist Jahwe - die Nähe Gottes bei der Anbetung.

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"Brot ist wichtig, Freiheit ist wichtiger. Am wichtigsten ist die unverratene Anbetung.“

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Prälat Ludwig Gschwind hat bei der Theologischen Sommerakademie in Augsburg über die Eucharistische Anbetung gesprochen.

Podcast

Paul sitzt auf den kalten Steinen der Kirchentreppen von St. Jakob. Wie so oft bettelt er um Almosen. Wenn Gottesdienst ist, öffnet er den Besuchern die Tür und lächelt sie mit seinem fast zahnlosen Mund freundlich an.

Hier geht es zur Geschichte von Paul.

Mit ausdrücklicher Erlaubnis des Autors Jürgen Welzel zur Verfügung gestellt.

Pater William Webster LC (Legionäre Christi) hat Medizin und Kunstwissenschaften in Cheshire, Connecticut, USA, studiert. Im Jahr 2000 ist er der Kongregation der Legionäre Christi beigetreten und absolvierte sein Noviziat in Bad Münstereifel.

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Projekte zur Ewigen Anbetung

Anbetung für Berufungen

"Adoration for Vocations" - Anbetung für Berufungen: die Erfolgsgeschichte aus den USA.

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Anbetung rund um die Uhr

In unserer Studiokapelle in Balderschwang wird bereits angebetet. Helfen Sie uns, rund um die Uhr.

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Weitere Beiträge zur Anbetung

Über die Hingabe an Gott

Jesus zur Seele: "Warum lasst ihr euch beunruhigen und verwirren? Überlasst Mir die Sorge um eure Sachen und alles wird sich beruhigen. In Wahrheit sage Ich euch, dass jeder wahre, blinde, totale Akt der Hingabe an Mich die Wirkung hervorbringt, die ihr wünscht und die dornenvolle Situation löst.
Sich Mir hingeben heißt nicht sich ängstigen, sich beunruhigen und verzweifeln und dann ein erregtes Gebet an Mich richten, damit Ich euch beistehe. Sich Mir hingeben heißt: Die Augen der Seele ruhig schließen und sich Mir überlassen, damit Ich allein euch ans andere Ufer trage wie schlafende Kinder auf den Armen der Mutter. Das, was euch durcheinander bringt und sehr schadet ist euer Grübeln, euer Nachsinnen, Sorgen und Abquälen im Glauben, um jeden Preis alles selber tun zu müssen.

Wie vieles wirke Ich, wenn die Seele sich in ihren geistigen und materiellen Bedürfnissen an Mich wendet, Mich anschaut und während sie sagt: 'Sorge Du!', die Augen schließt und ruht. Ihr habt wenig Gnaden, wenn ihr euch abquält, sie zu bekommen; ihr habt sehr viele, wenn euer Gebet ein volles "Sich-Mir-Anvertrauen" ist. Im Leid betet ihr, dass Ich es euch nehme, aber es euch so nehme, wie ihr es euch vorstellt... Ihr wendet euch an Mich, aber ihr wollt, dass Ich Mich euren Ideen anpasse; ihr seid wie Kranke, die den Arzt um eine Kur bitten, sie jedoch selber vorschreiben.
Macht es nicht so, sondern betet, wie Ich euch im Vaterunser gelehrt habe: 'Geheiligt werde dein Name', das heißt: 'Sei verherrlicht in dieser meiner Not und Bedrängnis.' 'Dein Reich komme', das heißt: *Alles trage bei zu Deinem Reich in uns und in der Welt.' 'Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden,' heißt: 'Verfüge Du in dieser meiner Angelegenheit, wie es Dir besser erscheint für unser ewiges und zeitliches Leben.'

Wenn ihr Mir wirklich sagt: 'Dein Wille geschehe' oder 'Sorge Du!' greife Ich mit Meiner ganzen Allmacht ein und löse die aussichtslosesten Situationen. Und wenn du siehst, dass das Übel sich verschlimmert, statt sich zu bessern? Beunruhige dich nicht! Schließe die Augen und sprich zu Mir mit Vertrauen: 'Dein Wille geschehe, sorge Du!' Ich sage dir, dass Ich sorge, dass Ich eingreife wie ein Arzt und dass Ich auch ein Wunder wirke, wenn es nötig ist.

Du siehst, dass der Zustand des Kranken sich verschlimmert. Beunruhige dich nicht, sondern schließe die Augen und sprich: 'Sorge Du!' Ich sage dir, Ich sorge. Die Besorgnis, die Unruhe und das Denken-Wollen an die Folgen einer Sache sind gegen die Hingabe. Es ist wie das Ungestüm der Kinder, die verlangen, dass die Mutter für ihre Bedürfnisse sorge, aber selber dafür sorgen wollen und so durch ihre Ideen und Launen die Arbeit der Mutter stören. Schließt die Augen und lasst euch vom Strom der Gnaden tragen, schließt die Augen und lasst Mich arbeiten, schließt die Augen und lenkt eure Gedanken an die Zukunft ab wie eine Versuchung. Ruht in Mir. Glaubt an Meine Güte und Ich schwöre euch bei Meiner Liebe, dass Ich, wenn ihr in dieser Verfassung zu Mir sagt: 'Sorge Du!', Ich voll und ganz sorge, euch tröste, euch befreie, euch führe. Und wenn Ich euch einen anderen Weg führen muss als den, den ihr meint, dann unterweise Ich euch. Ich trage euch auf Meinen Armen, denn es gibt keine heilsamere Medizin als den Eingriff Meiner Liebe. Ich sorge nur, wenn ihr die Augen schließt.
Ihr seid schlaflos, ihr wollt alles schätzen, alles erforschen, an alles denken und überlasst euch so den menschlichen Kräften oder noch schlimmer, den Menschen, indem ihr auf ihr Eingreifen vertraut. Das ist es, was Meine Worte und Meine Absichten hindert. O, wie sehr wünsche Ich von euch diese Hingabe, um euch zu beschenken und wie betrübt es Mich, euch so beunruhigt zu sehen. Satan strebt geradezu das an, euch in Unruhe zu bringen, um euch Meinem Wirken zu entziehen, damit ihr euch ganz den menschlichen Initiativen hingebt. Deshalb vertraut Mir allein, ruht in Mir, gebt euch in allem Mir hin. Ich wirke Wunder in dem Maße eurer vollen Hingabe an Mich und des gänzlichen Misstrauens in euch. Ich schenke Schätze der Gnaden, wenn ihr in gänzlicher Armut seid!

Wenn ihr eure Hilfsquellen habt, auch in wenigem, oder solche sucht, seid ihr auf natürlicher Ebene und folgt so dem natürlichen Lauf der Dinge, der oft von Satan gestört wird. Keiner, der alles erörtert oder erwägt, hat Wunder gewirkt, nicht einmal unter den Heiligen. Es wirkt göttlich, wer sich Gott hingibt. Wenn du siehst, dass alles sich noch mehr verwickelt, sprich mit geschlossenen Augen der Seele: 'Jesus, sorge Du!' und lenke dich ab, denn dein Verstand ist scharf [...] und für dich ist es schwer, das Übel zu sehen und Mir zu vertrauen. Lenke dich ab von dir. Mache es so in allen deinen Bedürfnissen. Macht es alle so und ihr werdet große, fortgesetzte und stille Wunder sehen. Ich werde sorgen. Ich versichere es euch.
Betet immer in dieser Haltung der Hingabe und ihr werdet großen Frieden haben und große Frucht, auch wenn Ich euch die Gnade des Opfers, der Sühne und der Liebe schenke, die das Leid auferlegt. Scheint es dir unmöglich? Schließe die Augen und sprich mit ganzer Seele: 'JESUS, SORGE DU!' Hab keine Angst, Ich sorge. Und du wirst Meinen Namen preisen, indem du dich selbst verdemütigst. Deine Gebete gelten nicht so viel wie ein Akt vertrauensvoller Hingabe. Bedenke es wohl. Es gibt keine wirksamere Novene als diese:

'O JESUS, ICH GEBE MICH DIR HIN, SORGE DU!'"

"Ich kenne dein Elend, die Kämpfe, die Drangsale deiner Seele, die Schwächen deines Leibes. Ich weiß auch um deine Feigheit, deine Sünden und trotzdem sage ich dir: 'Gib mir dein Herz, liebe mich, so wie du bist!'
Wenn du darauf wartest, ein Engel zu werden, um dich der Liebe hinzugeben, wirst du mich nie lieben. Wenn du auch feige bist in der Erfüllung deiner Pflichten und in der Übung der Tugenden, wenn du auch oft in jene Sünden zurückfällst, die du nicht mehr begehen möchtest - ich erlaube dir nicht, mich nicht zu lieben! Liebe mich, so wie du bist! In jedem Augenblick und in welcher Situation du dich auch befindest, im Eifer oder in der Trockenheit, in der Treue oder Untreue, liebe mich, so wie du bist! Ich will die Liebe deines armen Herzens; denn wenn du wartest, bis du vollkommen bist, wirst du mich nie lieben!

Könnte ich vielleicht nicht aus jedem Sandkörnchen einen Seraph machen, strahlend vor Reinheit, Edelmut und Liebe? Bin ich nicht der Allmächtige? Und wenn es mir gefällt, jene wunderbaren Wesen im Himmel zu belassen, um die armselige Liebe deines Herzens zu bevorzugen - bin ich nicht immer der Herr meiner Liebe? Mein Kind, lass mich dich lieben: ich will dein Herz. Sicherlich werde ich dich mit der Zeit umwandeln, doch heute liebe ich dich so, wie du bist und ich wünsche, dass auch du mich so liebst, wie du bist. Ich will aus den Untiefen deines Elends deine Liebe aufsteigen sehen!
Ich liebe in dir auch deine Schwächen. Ich liebe die Liebe der Armen und Armseligen. Ich will, dass von den Elenden unaufhörlich der große Ruf aufsteige: 'Jesus, ich liebe Dich!'
Ich will einzig und allein den Gesang deines Herzens; ich brauche nicht deine Weisheit und nicht deine Talente. Eines nur ist mir wichtig: dich mit Liebe arbeiten zu sehen! Es sind nicht deine Tugenden, die ich wünsche. Wenn ich dir solche geben sollte - du bist so schwach, dass diese nur deine Eigenliebe nähren würden. Doch kümmere dich nicht darum. Ich hätte dich zu großen Dingen bestimmen können - nein, du wirst der unnütze Knecht sein, und ich werde dir sogar das Wenige, das du hast, nehmen, weil ich dich nur für die Liebe geschaffen habe.

Heute stehe ich an der Pforte deines Herzens wie ein Bettler - ich, der König der Könige! Ich klopfe an und warte! Beeile dich, mir zu öffnen! Berufe dich nicht auf dein Elend. Wenn du deine Armseligkeit vollkommen kenntest, würdest du vor Schmerzen sterben. Was mein Herz verwunden würde, wäre zu sehen, dass du an mir zweifelst und es an Vertrauen zu mir fehlen lässt. Ich will, dass du auch die unbedeutendste Handlung nur aus Liebe zu mir tust. Ich rechne auf dich, dass du mir Freude schenkst. Kümmere dich nicht darum, dass du keine Tugenden besitzt - ich werde dir die meinen geben. Wenn du zu leiden haben wirst, werde ich dir die Kraft dazu geben. Wenn du mir deine Liebe schenkst, werde ich dir so viel geben, dass du zu lieben verstehst, weit mehr als du dir erträumen kannst. Denke jedoch daran, mich zu lieben, so wie du bist!
Was auch kommen mag, warte ja nicht darauf, heilig zu werden, um dich der Liebe hinzugeben, du würdest mich nie lieben - Und nun geh, geh und liebe mich!"

(Aus: Ecce Mater Tua)

Allzu oft setzen wir beten mit bitten gleich. Dabei vergessen wir leicht, dass die Anbetung ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger ist als die Bitte. Wenn wir uns anbetend, in Freiheit und Ehrfurcht vor Gott beugen, wird vieles, was verwirrt ist, in Ordnung gebracht und wir werden geistig gesund.

Gott, der Große
Die Heilige Schrift ist von Gottes Größe ganz erfüllt. Sie spricht gern so davon, dass sie die Mächtigkeit der Welt fühlen lässt und dann sagt: vor Gott ist das alles nichts. Auf ihren ersten Seiten steht der gewaltige Hymnus von der Erschaffung der Welt. Deren Bereiche entfalten sich vor unseren Augen, aber jedesmal gehen sie aus Gottes Wort hervor. Sie sind durch ihn; er selbst ist aus sich. Sie sind, was er ihnen zuweist; Er ist der Ein und Alles. Niemand hilft ihm bei seinem Werk, er findet dazu weder Stoff noch Plan vor; alles wird durch ihn allein. Er ist nicht nur größer als die Welt, sonder absolut groß, groß schlechthin, und sie ist etwas nur durch ihn und vor ihm.
Diese Größe ist frei. Mühelos fällt der Befehl. Gott spricht: "Es werde!" - und alles wird. Diese Größe ist Ursprung aller Ordnung. Wo sie auf den Trotz des Menschen stößt, wird sie furchtbar und wandelt sich in den "Gotteszorn", von welchem die zerstörenden Naturgewalten, wie Gewitter, Erdbeben, Sonnenglut, Sturm auf dem Meere "warnende" Offenbarungen sind (vgl. Ps 75 oder 96). Doch ist die Furchtbarkeit ganz in Güte, Weisheit, ja Zartheit gebunden; lehrt Gott doch in einer Stunde, wo es um das Letzte geht, dem Propheten Elia, dass Er nicht "im Sturm sei", noch im Erdbeben, noch im Feuer, sondern im leisen, sanften Hauch (vgl. 1 Kön 19,11-14).
Die eigentliche Offenbarung der Größe Gottes aber liegt in der Lehre von der Vorsehung. Das Erschreckende des Allwissens, das Unausdenkliche des Allvermögens und das Verwirrende einer die unabsehlichen Daseinsfäden meisternden Weisheit wird da zu lauter Liebe, und der All Große wird zum Vater.

Der Mensch, der Begrenzte
Unser menschliches Sein stößt überall an Schranken. Wir sind von bestimmter Größe, haben einen gemessenen Besitz, bewohnen einen Lebensbereich mit einem gewissen Umfang. Jeder von uns hat seine Anlagen, die ihm gewisse Möglichkeiten zuweisen und zugleich entsprechende Grenzen ziehen. Immer wieder, im Sein, im Haben, in den Beziehungen zu Dingen und Menschen, machen wir die Erfahrung: bis dahin geht es und nicht weiter. Das alles gibt es in Gott nicht. Er kennt weder Zuweisung noch Einschränkung, sondern ist jender, der alles ist und hat, der Allumfassende und Unendliche. Gottes Sein ist unerschöpflich an Wesen, steigt aus unergründlicher Tiefe, reitet sich in unausmessbare Weite. Alle Höhen, von denen wir wissen, sind nur Ahnungen der Höhen von ihm.
Vor dieser Größe beugt sich der Mensch; nicht nur bis zu einem gewissen Grad; auch nicht nur sehr tief oder sehr bereitwillig, sondern ganz, endgültig, als Geschöpf vor dem Schöpfer, das heißt, er betet an. Die Anbetung ist der lebendige Vollzug der Tatsache, dass Gott einfachhin "groß", der Mensch aber ebenso einfachhin "klein" ist; dass Gott durch sich und in sich, der Mensch aber durch Gott und in Gottes Macht besteht. Die Anbetung sagt: "Du bist Gott; ich bin der Mensch. Du bist der wahrhaft Seiende, aus dir selbst, wesenhaft und ewig; ich bin durch dich und vor dir. Du hast alle Mächtigkeit des WEsens, alle Fülle des Wertes, alle Hoheit des Sinnes, bist deiner selbst Herr und genügst selig dir selber. Der Sinn meines Daseins hingegen kommr mir durch dich; ich lebe aus deinem Licht und die Maße meines Daseins sind in dir."

Im Menschendasein fallen weithin Macht und Recht, Kraft und Wert, Wirklichkeit und Wahrheit, Sein und Würdigkeit auseinander. Dadurch wird dieses Dasein so fließend und fragwürdig. Es fordert zum beständigen Streben auf, gibt aber auch oft ein Gefühl tiefer Vergeblichkeit. In Gott ist es nicht so. Wo immer der Mensch Gott begegnet, findet er in Seiner Macht auch das Recht, in Seiner Größe die Würdigkeit. Soviel Gott im Sein ist, ist er auch in Gesinnung, Leben und Tat. Genau das kommt in der Anbetung zum Ausdruck. Einen Gott, der nur allmächtig wäre, könnte der Mensch nicht anbeten. Er wäre unfähig, ihm zu widerstehen, würde ihm sorfort und rettungslos unterliegen, müsste ihm aber, um der Würde der eigenen Person willen, die Anbetung verweigern. In dieser neigt sich nicht nur der Körper, sondern auch die Person mit ihrer Freiheit und das kann nur in Würde geschehen. Jene Einheit von Sein und Sinn in Gott macht es möglich - siehe das große Bild in der Geheimen Offenbarung, wo die vierundzwanzig Ältesten ihre Kornen vor Dem, der auf dem Throne sitzt, niederlegen und, sich beugend, sprechen: "Würdig bist Du, o Herr, unser Gott, zu nehmen Preis und Ehre und Macht" (Offb. 4,11).

Geistig gesunden
Die Anbetung ist von größter Wichtigkeit nicht nur für das religiöse, sondern auch für das geistige Leben des Menschen. Dafür ist sie so notwendig, wie die Ordnung des Raumes für den Körper, wie das Licht für die Wahrnehmung, wie die Gesetze des Denkens für das geistige Leben. Das eigentlich menschliche Dasein ruht auf der Wahrheit; die Grundlage aller Wahrheit aber besteht darin, dass Gott Gott ist, Er allein; und dass der Mensch nur Mensch ist, Gottes Geschöpf. Daraus, dass er diese Wahrheit anerkennt und mit ihr Ernst macht, ist der Mensch gesund. Die Anbetung aber bildet den Akt, in welchem diese Wahrheit immer wieder aufleuchtet, anerkannt und vollzogen wird.
So müssen wir die Anbetung üben. Viel zu sehr setzen wir "beten" mit bitten gleich. Gewiss sollen wir bitten, darüber aber nicht vergessen, was der Herr in der Bergpredigt sagt: "Euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn darum bittet" (Mt 6,8). Ebenso wichtig, ja vielleicht wichtiger noch als die Bitte ist die Anbetung, das vergessen wir leicht. So müssen wir sie üben. Uns sammeln, in der Sammlung uns die Größe Gottes vergegenwärtigen, vor dieser Größe uns in Ehrfurcht und in der Freiheit unseres Herzens neigen. Dann wird Wahrheit in uns, Wahrheit des Lebens. Die Beziehungen des Daseins kommen in Ordnung, und die Maße werden richtiggestellt. Diese Wahrheit wird uns guttun. Sie wird das, was durch die Verwirrung und den Trug des Lebens durcheinandergebracht ist, wieder zurechtrücken. Wir werden geistig gesunden und neu beginnen können.

Textquelle: Roman Guardini: Vorschule des Betens
Alle Rechte liegen bei der Katholischen Akademie Bayern

"Meine lieben Kinder, Schwestern, Brüder und Priester!
Da dieser Brief sehr persönlich ist, wollte ich ihn von Hand schreiben, aber es gibt so viel zu sagen. Aber auch wenn er nicht handgeschrieben ist, kommt er von Herzen! [...]"

Hier das vollständige Dokument lesen

Einführung in die Anbetung, Teil 1


Einführung in die Anbetung, Teil 2


Standpunkt-Sendung mit Pater Hans Buob SAC vom 4. August 2013


Tag der Anbetung

Der Tag der Anbetung, den wir am 23. September 2017 organisiert und durchgeführt haben, war der Startschuss einer besonderen Idee:
Es ist uns ein Anliegen, die vielen, oft unbekannten Orte in Deutschland, an denen zeitweise oder rund um die Uhr angebetet wird, zu vernetzen, zu bewerben und zu fördern.
Das Radioprogramm des Tages der Anbetung hat sich in allen Teilen diesem speziellen und geistlich äußerst wichtigem Thema gewidmet. Die dafür freigeschaltete Telefonhotline, über die Informationen zu den verschiedensten Anbetungsorten in Deutschland abgerufen werden konnten, wurde intensiv genutzt.

Wir freuen uns sehr über dieses Interesse und werden nicht nur das Thema der Anbetung, sondern auch die Vernetzung und Zusammenarbeit mit den verschiedensten Anbetungsorten in Deutschland im Programm und organisatorisch weiterverfolgen.

Gebetsstätten in Deutschland

Wir haben in einer interaktiven Karte die verschiedenen Anbetungsorten in Deutschland für Sie zusammengestellt. Der Kontakt zu der jeweiligen Einrichtung ist durch einem Klick auf den Pin in der Karte zu sehen. Weitere Auskünfte geben die Kollegen aus dem Hörerservice unter Tel. +49 8328 921 110.

Weitere Beiträge zum Tag der Anbetung am 23. September 2017

Übernehmen Sie eine Stunde Anbetung in Balderschwang

Mehr zum Projekt 24/7

Um unser Ziel der Anbetung rund um die Uhr zu erreichen, brauchen wir in unserer kleinen Gemeinde mit nur 180 Einwohnern Menschen, die hier vor Ort anbeten.

In diesem Kalender können Sie sich verbindlich eintragen und eine Stunde Anbetung übernehmen.

Sie haben mehr als eine Stunde Zeit?

Ob Sie für einige Stunden oder mehrere Tage teilnehmen möchten:
Alle Informationen zu Anbetungszeiten und Unterkünften halten unsere Mitarbeiter für Sie bereit. Schreiben Sie uns eine E-Mail oder rufen Sie uns an:
Tel.: +49 89 517 008 006

Sie erreichen unsere Kollegen von
Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr


Unsere Einladung richtet sich nicht nur an Einzelpersonen! Familien, Gemeinschaften oder Gebetsgruppen sind ebenfalls herzlich willkommen!