Jetzt: Gebet und Betrachtungen
Gebet und Betrachtungen

Ein neues Radio für den Libanon

  • 5 Millionen Einwohner
  • 8 Sprachen
  • Fläche: 10.400 km2
  • Studio
  • Spendenziel: 700.000 Euro
  • HDI: Platz 92 von 189

 

Ziel 2021:

Im Libanon ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung christlich - im Nahen Osten eine Besonderheit. Emanuele Ferrario, dem kürzlich verstorbenen Gründungspräsidenten von Radio Maria Italien, war der Aufbau von Radio Maria Libanon schon immer ein Herzensanliegen. Jetzt wird radio horeb diesen Traum verwirklichen.

Politik und Gesellschaft

Der Libanon ist ein vom (Bürger-)Krieg geprägtes Land zwischen Syrien und dem Mittelmeer. Der Libanon ist seit 1943 unabhängig. Bei der Verteilung der Sitze im Parlament spielt die Religion eine wichtige Rolle. Da die Plätze anhand der religiösen Gruppen verteilt wurden, erhielten die Christen im Jahr 1932 mit 52% der Plätze die Mehrheit. Allerdings hatten die Muslime eine höhere Geburtenrate und viele Christen verließen das Land - damit waren die Christen in der Politik auf lange Sicht überproportional vertreten. Die politische Umpolung führte zwischen 1975 und 1989 sogar zu einen Bürgerkrieg im Libanon. Nachdem Syrien intervenierte, einigte man sich im Libanon auf eine Konfessionsverteilung im Parlament: 50% Christen und 50% Muslime.
2005 wurde die prosyrische Regierung aufgelöst. Präsident des Landes war 2019 der Universitätsprofessor und frühere Bildungsminister Hassan Diab. Seine Regierung trat 2020 nach der Explosionskatastrophe in der Hauptstadt Beirut zurück. Der ehemalige Deutschlandbotschafter Mustapha Adib Abdul-Wahed wurde mit der Regierungsbildung beauftragt. Nicht einmal einen Monat nach seiner Ernennung hat er diesen Posten verlassen. Der Grund für seinen Rücktritt sind nach Angaben von Mustapha Adib Abdul-Wahed die Forderungen der Hisbollah und der Amal - zwei schiitische Gruppen, die den Posten des Finanzministers und das Recht, potenzielle Kabinettsmitglieder selbst auszuwählen, verlangten. Bis Anfang des Jahres 2021 ist es nicht gelungen, eine Regierung zu bilden. Im Februar wurde zudem der Publizist, Autor und Kulturvermittler Lokman Slim erschossen, der das Vorgehen der Hisbollah stark kritisiert hatte. Die Lage im Land bleibt also weiter angespannt und wenig friedlich.

Gesellschaft und Kirche

Das Christentum ist im Libanon weit verbreitet. Unter der französischen Mandatsherrschaft entwickelte sich aus dem früher islamischen Land ein von einem christlichen Präsidenten geführter und unabhängiger Staat. Als das Land 1943 mit dem Ende des französischen Mandats unabhängig wurde, scheiterte der Versuch, die Machtaufteilung zwischen den Religionsgruppen aufrechtzuerhalten. Aufgrund des Bürgerkriegs und des Libanonkriegs wanderten seit dem Jahr 2000 zunehmend Christen nach Australien, Amerika und Europa aus. So lebten die Menschen im Ausland in der Situation der Diaspora, das heißt, dass die Auswanderer sich in der Fremde wieder zusammenschließen und dort als Religionsgemeinschaft fern von ihrem Land leben. Was die Christen im Libanon betrifft: Die meisten von ihnen sind katholisch, was dazu führt, dass katholische Christen im Libanon neben den Muslimen die größte Religionsgemeinschaft sind.

Wieso ist Radio Maria wichtig für den Libanon?

Papst Johannes Paul II. hat den Libanon als eine Botschaft für die Welt bezeichnet. Hier leben viele verschiedene Religionsgemeinschaften parallel. Muslimische Religionsgemeinschaften wie Schiiten und Sunniten haben aufgrund ihrer Geschichte große Probleme miteinander, hier sollen die Christen als Vermittler zwischen verschiedenen religiösen Gruppen auftreten und dadurch den Frieden im Land fördern. Der Hauptgrund, warum aktuell so viele Christen das Land verlassen oder es tun möchten, ist die fehlende Stabilität. Es gibt noch immer keine Regierung. Stattdessen Spannungen und Uneinigkeit darüber, wie und von wem das Land geführt werden soll. Dies führt immer wieder zu Konflikten. Gerade deshalb ist es enorm wichtig, dass Radio Maria auch dort die Botschaft des Friedens verbreitet und diesem gespaltenen Land neue Hoffnung gibt. Außerdem war der Aufbau einer Radio Maria-Station im Libanon schon immer ein großes Herzensanliegen des Radio Maria Gründungspräsidenten Emanuele Ferrario.

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