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Priestersein mit der Gottesmutter Maria

Spiritualität - Der Heilige Johannes Paul II. nennt sie "Maria, die Mutter und Erzieherin unseres Priestertums." Was hat Maria mit Priestern zu tun?

In der zwölften und letzten Folge unserer Jahresreihe zum Priestertum spricht Prof. Dr. Christoph Ohly über "Priestersein mit der Gottesmutter Maria". Im apostolischen Schreiben "Pastores dabo vobis" schreibt der heilige Papst Johannes Paul II. über die Rolle der Gottesmutter für die Priester der Kirche Folgendes:

"[Ich wende] mich mit euch allen gemeinsam und mit jedem einzelnen von euch im Gebet an Maria, die Mutter und Erzieherin unseres Priestertums.

Jeder Aspekt der priesterlichen Ausbildung kann auf Maria bezogen werden, als den Menschen, der mehr als jeder andere der Berufung Gottes entsprochen hat; die Magd und Jüngerin des Wortes geworden ist, bis sie in ihrem Herzen und in ihrem Fleische das fleischgewordene Wort empfangen hat, um es der Menschheit zu schenken; die gerufen wurde zur Erziehung des einzigen und ewigen Hohenpriesters, der gehorsam wurde und sich ihrer mütterlichen Autorität unterwarf. Mit ihrem Beispiel und ihrer Fürsprache wacht die heiligste Jungfrau weiterhin über die Entwicklung der Berufungen und des priesterlichen Lebens in der Kirche.

Daher sind wir Priester gerufen, in einer festen und zugleich zartfühlenden Marienfrömmigkeit zu wachsen, indem wir sie durch die Nachahmung ihrer Tugenden und häufiges Gebet bezeugen."

Der Heilige Johannes Paul II.schließt mit einem Gebet zu Maria für die Priester, das auch wir beten können:

Maria, Mutter Jesu Christi und Mutter der Priester,
empfange diesen Namen, den wir Dir entgegenbringen,
um Deine Mutterschaft zu feiern
und mit Dir das Priestertum
Deines Sohnes und Deiner Söhne zu betrachten,
Heilige Gottesmutter.
Mutter Christi,
dem Messias und Priester hast Du einen menschlichen Leib geschenkt
durch die Kraft des Heiligen Geistes,
zum Heil der Armen und der im Herzen Betrübten:
behüte die Priester in Deinem Herzen und in der Kirche,
Mutter des Erlösers.
Mutter des Glaubens,
Du hast den Menschensohn zum Tempel geleitet
in Erfüllung der den Vätern gegebenen Verheißung:
empfiehl die Priester Deines Sohnes
dem Vater zu seiner Verherrlichung,
Arche des Bundes.
Mutter der Kirche,
inmitten der Jünger im Abendmahlssaal hast Du zum Heiligen Geist gebetet
für das Neue Volk und die Hirten:
erhalte dem Priesterstand
die Früchte der Gaben,
Königin der Apostel.
Mutter Jesu Christi,
Du warst bei Ihm in den Anfängen seines Lebens
und seiner Sendung;
Ihn, den Meister, hast Du in der Menschenmenge gesucht,
Ihm bist Du beigestanden, da er von der Erde erhöht wurde
und sich hingab als das eine und ewige Opfer;
Du hattest Johannes bei Dir, Deinen Sohn:
nimm an, die von Anfang an gerufen sind,
schütze ihr Wachsen,
begleite Deine Söhne in ihrem Leben und Dienst,
Mutter der Priester.
Amen! 

Priestersein mit der Gottesmutter Maria

Spiritualität um 14:00 Uhr mit Prof. Dr. Christoph Ohly, Priester, Kirchenrechtler und Kommissarischer Rektor der Kölner Hochschule für Katholische Theologie
Sendung verpasst? In unserem Podcast Spiritualität können Sie diese und weitere Sendungen nachhören, downloaden und teilen.

Zu unserer Reihe über das Priestertum

Über das Priestertum wird zur Zeit viel diskutiert. Deshalb befassen wir uns dieses Jahr in einer Reihe mit dem Priestertum aus verschiedenen Blickwinkeln.

Viele sehen in ihm ein Geschenk des Herrn an seine Kirche. Jesus Christus möchte im und durch den Priester seiner Kirche nahe sein und sein Heil in den Menschen wirken. Aber es gibt auch Stimmen, die gar von einer Abschaffung des Priestertums sprechen. In solchen Momenten tut Orientierung gut. Eine Vertiefung der Lehre über das Priestertum ist ebenso erforderlich wie seine geistliche Erneuerung, die nur in Christus geschehen kann. So unternimmt diese Jahresreihe mit dem Titel "Priestersein" den Versuch, sowohl die Schönheit als auch die Herausforderungen und das bleibend Unbegreifbare des priesterlichen Daseins zu erschließen.

Christoph Ohly (Prof. Dr. Lic. iur. can.; * 28. September 1966 in Gelsenkirchen) ist Priester und Domkapitular des Erzbistums Köln und seit 2019 kommissarischer Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) in St. Augustin bei Bonn. Dort is er zugleich seit 2020 Inhaber des Lehrstuhls für Kirchenrecht.

Christoph Ohly studierte nach dem Abitur zwei Jahre Philosophie und Theologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Als Alumnus des Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum setzte er diese Studien in den Jahren 1987-1990 an der Pontificia Università Gregoriana in Rom fort. Am 5. Mai 1990 empfing er die Diakonenweihe in Il Gesù (Rom) für das Erzbistum Köln. Danach versah er ein praktisches Diakonatsjahr in der Pfarrei St. Patricius in Eitorf/Sieg. Nach seiner Rückkehr nach Rom wurde er am 10. Oktober 1991 in der Kirche Sant'Ignazio durch Erzbischof Dr. Johannes Joachim Degenhardt zum Priester geweiht. In den folgenden Jahren 1991-1993 absolvierte er an der Pontificia Università Gregoriana das theologische Lizentiatsstudium (Lic. theol.) im Bereich Dogmatik, das er 1993 abschloss.

Von 1993-1996 war er Kaplan im Seelsorgebereich der Pfarrei St. Antonius in Wuppertal-Barmen. Im Anschluss daran versah er im Auftrag des Kölner Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner am Kanonistischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität in München das Aufbaustudium im Bereich Kanonisches Recht, das er im Jahr 1999 mit der theologischen Promotion (Dr. theol.) und 2001 mit dem kanonistischen Lizentiat (Lic. iur. can.) abschloss. In den Jahren seines Habilitationsstudiums (2001-2006) war er Wissenschaftlicher Assistent am "Klaus-Mörsdorf-Studium für Kanonistik" bei Prof. Dr. Winfried Aymans und bei Prof. DDr. Helmuth Pree. Daneben war er in dieser Zeit zunächst als Hausgeistlicher im Angerkloster der Armen Schulschwestern U.L.Fr., ab 2002 dann als Subsidiar in der Pfarrei Maria Schutz sowie als Rector Ecclesiae im Haus St. Benedikt der Kath. Säkularinstituts "Cruzadas de Santa María" in München-Pasing tätig.

Seit 2003 ist er Mitarbeiter für die Predigtzeitschrift "Gottes Wort im Kirchenjahr", ist Referent bei radio horeb und hält regelmäßig Exerzitien. Im Jahr 2004 gründete er zusammen mit anderen Diözesanpriestern die Priestergemeinschaft "P. Tomás Morales", die dem Säkularinstitut "Cruzadas de Santa María" verbunden ist und der er derzeit als Leiter vorsteht. Nach Abschluss der Habilitation im Fachbereich Kanonisches Recht übernahm er Lehraufträge sowohl am "Klaus-Mörsdorf-Studium für Kanonistik" (München) als auch an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes-Gutenberg-Universität (Mainz). Am 18. November 2008 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Konsultor der Kongregation für den Klerus (ad quinquennium) ernannt. Seit 2009 ist er Gastprofessor an der Kanonistischen Fakultät der Universität San Dámaso in Madrid sowie Dozent am Bischöflichen Studium Rudolphinum Regensburg. Von 2010 bis 2020 war er Ordinarius für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät Trier, in den Jahren 2012 bis 2013 zugleich Dekan der Fakultät und von 2015 bis 2020 Studiendekan.

Er ist seit September 2017 Leiter des Vereins des "Neuen Schülerkreises Benedikts XVI.", der seit 2008 existiert. Seit Beginn des Wintersemesters 2019/2020 ist Ohly kommissarischer Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) in St. Augustin bei Bonn, die zum 1. Februar 2020 in Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) umbenannt wurde. An der KHTK ist er zugleich seit 2020 Inhaber des Lehrstuhls für Kirchenrecht, Religionsrecht und kirchliche Rechtsgeschichte. Seit 7. März 2021 ist er Domkapitular des Erzbistums Köln.

(Quelle: kathpedia)

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