Südwestlich von Berlin, umgeben von Wäldern, Seen und Vogelschutzgebieten, liegt im Naturpark Hoher Fläming die Kurstadt Bad Belzig. Unsere Pfarrei der Woche St. Bonifatius, aus der wir am 24.07.2016 den Sonntagsgottesdienst übertragen, ist ein katholisches Einsprengsel in die Brandenburger Diaspora. Noch heute werden in den Dörfern ringsum  „Lutherlinden“ gezeigt, die gepflanzt wurden, als der Reformator dort als Prediger auftrat. 

Nach der Konversion der bei Bad Belzig ansässigen Gräfin Elisabeth von Fürstenstein auf Wiesenburg entstand Anfang des 20. Jahrhunderts eine kleine katholische Gemeinde, die ihre Gottesdienste zuerst nur in örtlichen Gastwirtschaften feiern konnte. 1932 wurde die neuerbaute Kirche St. Bonifatius eingeweiht. Der erste katholische Pfarrer bewirkte zusammen mit einem Lehrer zu Kriegsende eine friedliche Übergabe des Dorfes an die einmarschierende russische Armee, weshalb Bad Belzig nicht zerstört wurde.

Die Pfarrgemeinde hat heute gut 800 Mitglieder. Pfarradministrator Burkhard Stegemann sieht einen Vorteil der Diasporasituation darin, dass die Gläubigen fest zusammenhalten. Für seine Pfarrgemeinde und darüber hinaus sehnt er sich besonders danach, dass die Eucharistiefeier, wie vom 2. Vatikanischen Konzil dargelegt, noch mehr als „Höhepunkt und Quelle des kirchlichen Lebens“ erfahrbar wird. In der Kirche St. Bonifatius erfreuen Glasfenster mit Heiligendarstellungen den Betrachter. Dort sind die heilige Hedwig, die kleine heilige Theresia im Rosenregen und die heilige Elisabeth von Thüringen dargestellt.