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Andi Weiss: Ich werd Dich trösten

Pfarrei der Woche: Maria Ramersdorf

Wenn die älteste Münchner Marienwallfahrtskirche Maria Ramersdorf nach vier Jahren Renovierungszeit wieder eingeweiht wird, ist Radio Horeb live dabei. Das barocke Kleinod im Münchner Osten birgt seit Jahrhunderten sogar einen Splitter vom Kreuz Christi. Den neugeschaffenen Altar aus Carrara-Marmor wird Kardinal Reinhard Marx am 15. August im Gottesdienst zum Fest Maria Himmelfahrt feierlich in Dienst stellen.

Wunderbare Kunstschätze und spannende Geschichten gibt es in Maria Ramersdorf zu bestaunen. Die frisch renovierte Pfarr- und Wallfahrtskirche lockt mit prächtigen Deckenornamenten, bei denen sich Gold und Bronzeverzierungen kaum unterscheiden lassen - weil das weniger kostbare Erz bei der Renovierung mit Goldstaub veredelt wurde. Als Gnadenbild verehrt wird in Ramersdorf eine thronende Muttergottesfigur mit Kind, die vom Hochaltar her den Kirchenbesucher grüßt. Für den Kreuzespartikel, eine Schenkung durch Kaiser Otto V., wurde im seitlichen Kreuzaltar neu eine Ausstellungsnische eingebaut. Zwei Votivbilder, von Geiseln verschiedener Kriege bei der glücklichen Heimkehr nach München gestiftet, legen Zeugnis ab von den rauen Sitten vergangener Zeiten.

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Geschichten aus dem Leben eines nebenberuflichen Fiakerkutschers weiß der Ramersdorfer Pfarrer Harald Wechselberger zu erzählen. Sein zeitweise betriebenes Hobby, das Befördern von Fahrgästen auf Pferdegespannen durch die Münchner Innenstadt, habe gelegentlich schon zu der Frage geführt: „Sind Sie der Pfarrer oder der Fahrer?“ Der begeisterte Urmünchner lässt mit seiner bayerischen Gemütlichkeit fast vergessen, dass das Zusammenführen der ungleichen Pfarreien Maria Ramersdorf und St. Pius zu einem Pfarrverband wohl einiges an Brückenbauen von beiden Seiten erfordert hat. Doch nachdem die Maria Ramersdorfer während der Renovierungsphase nun vier Jahre lang „Gottesdienstasyl“ in St. Pius gefunden haben, ist man zusammengewachsen. 
Als Zukunftsprojekt von Pfarrer und Pfarrgemeinderat gilt es nun, die Marienkirche zu einem Wallfahrtszentrum auszubauen und zeitgemäße Wallfahrtsideen zu verwirklichen wie zum Beispiel eine neue Verbindung von Gebet und Sport. Am Tag der Einweihung, dem 15.08., startet das „zweite Leben“ von Maria Ramersdorf nach der Renovierung aber erst einmal mit einem großen Festessen beim Alten Wirt, zu dem alle Gottesdienstbesucher eingeladen sind. 
www.maria-ramersdorf.de

Nach welchen Kriegsgefahren in Maria Ramersdorf der „Frauendreißiger“ eingeführt wurde und wie genau man es mit der Dauer dieser „dreißigtägigen Wallfahrt“ nimmt, erfahren Sie von Pfarrer Wechselberger hier im Interview: