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"Ich will Gott schauen" - Die geistliche Lektüre

Spiritualität - Wir betrachten das Buch des Seligen Pater Maria-Eugen Grialou: "Ich will Gott schauen: Weg des Getauften mit den Meistern des Karmel."

Pater Grialou gibt in seinem Buch Tipps für das geistliche Leben, erklärt die christlichen Mystiker des Karmel, die aus persönlicher Gotteserfahrung sprechen und in ihren Schriften den Weg des inneren Gebets erschließen.

Der Selige Pater Maria Eugen Grialou war Karmelit und Gründer des Säkularinstituts Notre Dame de Vie, Unsere Liebe Frau vom Leben, das nach der Spiritualität des Karmel lebt. Heute geht es um das Thema: "Die geistliche Lektüre".

Die Gnade, die wir bei der Taufe empfangen haben, soll sich entfalten. Damit sich das Beten vertieft und bereichert, soll es gepflegt und genährt werden. Das geschieht in erster Linie durch die geistliche Lektüre. In seinem Kapitel über "geistliche Lektüre" in dem Buch "Ich will Gott schauen" erklärt Pater Maria Eugen Grialou zunächst deren Bedeutung, bevor er den Leser über die Auswahl der Lektüren aufklärt, die alle dazu beitragen sollen, dass wir Christus besser kennenlernen.

Bei uns zu Gast ist die Germanistikprofessorin Dr. Dorothea Merchiers aus Frankreich. Sie ist Mitglied des Säkularinstituts Notre Dame de Vie (NDV) und kannte den Seligen Maria-Eugen noch persönlich. Sie war viele Jahre als Professorin in Frankreich tätig.

"Ich will Gott schauen" - Die geistliche Lektüre

Spiritualität um 14:00 Uhr mit Prof. Dr. Dorothea Merchiers NDV (Notre Dame de Vie), Venasque, Frankreich
Sendung verpasst? In unserem Podcast Spiritualität können Sie die Sendung nachhören, downloaden und teilen.

Die Reihe

Wir befassen uns mit dem Hauptwerk des Seligen Pater Maria-Eugen Grialou: "Ich will Gott schauen: Weg des Getauften mit den Meistern des Karmel." Darin erklärt Grialou die christlichen Mystiker des Karmel, die aus persönlicher Gotteserfahrung sprechen und in ihren Schriften den Weg des inneren Gebets erschließen. Der Selige Pater Maria-Eugen Grialou war Karmelit und Gründer des Säkularinstituts Notre-Dame de Vie, Unsere Liebe Frau vom Leben, das nach der Spiritualität des Karmel lebt.

Maria-Eugen vom Kinde Jesus OCD

Henri Grialou wird am 2. Dezember 1894 in Le Gua (Frankreich) geboren, wo er in einem ländlichen, bescheidenen Milieu aufwächst. Sein Vater stirbt sehr früh. Von nun an liegt die Sorge für die fünf Kinder allein bei der Mutter, deren Tatkraft und Liebe den kleinen Henri für sein ganzes Leben prägen.

Schon als Kind fühlt sich Henri zum Priester berufen. Während seiner Schulzeit macht er sich mit Therese vom Kinde Jesus vertraut. Im Jahr 1911 tritt er in das Priesterseminar von Rodez ein (Aveyron). Im Ersten Weltkrieg muss er als Soldat an die Front. Danach kehrt er in das Priesterseminar von Rodez zurück. Hier entdeckt er eine Kurzbiographie über den Heiligen Johannes vom Kreuz, die ihn tief beeindruckt.

Er wird von einer plötzlichen und unwiderstehlichen Gewissheit überwältigt: Gott will ihn im Karmel. Dieser Ruf ist stark und unausweichlich. Nach seiner Priesterweihe am 4. Februar 1922 tritt er in das Noviziat der Karmeliter bei Paris ein. Er wählt als Ordensnamen Maria-Eugen vom Kinde Jesus.

Der Geist des Karmel und die Liebe zur Muttergottes prägen Maria-Eugen. Nach seiner Profess setzt er sich leidenschaftlich für die Kirche und den Orden ein. Bald werden ihm wichtige Ämter in Frankreich, später sogar in Rom übertragen. Unablässig bemüht er sich, die kontemplative Spiritualität des Karmel zu erschließen und möglichst vielen Menschen bekannt zu machen. Er ist überzeugt, dass das innere Gebet ein Weg für jeden ist, der Gott sucht. Als drei junge Frauen aus Marseille ihn um seinen geistlichen Rat bitten, spürt er in ihnen ein Verlangen nach dem Absoluten. Aus dieser ersten Begegnung entsteht eine neue geistliche Familie: Notre-Dame de Vie – Unsere Frau vom Leben.

Während Pater Grialou sich intensiv um die neue Gründung kümmert, hält er weiterhin zahlreiche Vorträge. In seinem Hauptwerk "Ich will Gott schauen" hat er die Spiritualität des Karmel zusammengefasst und für unsere Zeit aktualisiert. Mit großer Freude nimmt er die Anregungen des Zweiten Vatikanischen Konzils auf, die er bekannt machen und gelebt sehen möchte. Am 27. März 1967, einem Ostermontag, dem Fest unserer Frau vom Leben, geht er ins ewige Leben ein. Im Jahr 2016 wurde Pater Grialou seliggesprochen. Sein Gedenktag ist der 4. Februar.

Mehr zum Seligen Maria-Eugen

Ich will Gott schauen

Pater Maria-Eugen vom Kinde Jesus OCD
Paulusverlag Freiburg Schweiz, 3. Auflage, 2013
1376 Seiten
67,00 €
ISBN: 978-3-7228-0315-9

"Es gibt auch heute eine große Zahl von Menschen, die nach geistlichen Lehrern Ausschau halten. Solche Meister sind die christlichen Mystiker, namentlich jene des Karmel, weil sie aus persönlicher Gotteserfahrung sprechen und ihre Schriften den Weg des inneren Gebets erschließen. Doch sie bedürfen der Auslegung und Aktualisierung. Das gelingt Maria-Eugen Grialou mit dem vorliegenden Buch, das nunmehr in zweiter Auflage präsentiert wird. Es begleitet in theologisch, psychologisch und geistlich reifen Gedankengängen und Impulsen Christen jeden Standes zu einem tiefen geistlichen Leben."

 

Das Buch ist bald vergriffen, aber eine neue Auflage ist in Vorbereitung beim Verlag Christliche Innerlichkeit, Wien.
Es ist hier noch zu beziehen:

Institut Notre-Dame de Vie
Viktor-von-Scheffel-Str. 7
91327 Gößweinstein

Sie können aber wesentliche Elemente aus dem Werk von Pater Maria-Eugen vom Kinde Jesus in folgendem Buch finden:

Pater Maria-Eugen vom Kinde Jesus: In der Kraft des Geistes - Gebet und Apostolat, Verlag Christliche Innerlichkeit, Wien, 2019