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In diesem Sommer hörten wir Beiträge von der dritten Literaturtagung auf Schloss Trumau. Diese Tagung fand im Mai dieses Jahres an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Trumau in Niederösterreich statt. Es ging um die (Aktualität der) biblische(n) Erzählung vom Turmbau zu Babel laut Gen 11.  Diese urgeschichtliche Episode könne, so die einhellige Meinung bei diesem Symposium, gerade für unsere Zeit zum Wegweiser werden, um sowohl Wirklichkeit als auch Dasein des Menschen auf Zukunft hin zu deuten.

Sendetermine waren der 14., 21., und 28. August sowie am 04. September - zu folgenden Themen: Eine Sprache und Sprachverwirrung; Form und Fragwürdigkeit des menschlichen Schöpfertums; die Trennung von Wort und Wirklichkeit. Diese babylonischen Perspektiven loten aus, was Sprache alles vermag. Oder wie es die Organisatoren an der PhilosophischTheologischen Hochschule Trumau pointiert formulierten: „Was sagt der Turm?“

Ein grundlegender philosophischer Vortragsabend
Credo um 20:30 Uhr und hier zum Nachhören

Der Turmbau zu Babel - Verwirrungen

Referent: P. Dominicus Trojahn OCist, Heiligenkreuz bei Wien

Der Philosoph Dominicus Trojahn dachte in seinem Eröffnungsreferat über das Verhältnis von Sprache und Wirklichkeit nach. Und wie dieses Verhältnis sich auswirkt auf den Sinn unseres Lebens. Gibt es nach dem Sündenfall und der babylonischen Sprachverwirrung überhaupt noch einen Sinn des Lebens? Und, wenn Ja: Können wir ihn mit unserem hinfälligen Geist erfahren und benennen? Ein grundlegender philosophischer Vortragsabend mit P. Dominicus Trojahn, u. a. ein angesehener Experte für das Denken des hl. Thomas von Aquin.

Eine Sprache vs. Babel: Gen 11,1-9

Referent: Prof. Dr. Bernhard Dolna, Judaist, Philosophisch-Theologische Hochschule Trumau

Der renommierte Judaist Bernhard Dolna sprach im Mai dieses Jahres über die dritte Sündenfallerzählung der Genesis, nämlich den Turmbau zu Babel. Prof. Dolna zeigte die fast unergründlichen Tiefen dieser, wie er formulierte, erhabenen 9 Zeilen alttestamentlichen Textes.

Babel - die Trennung von Wort und Wirklichkeit

Referent: Dr. Christine Wiesmüller, Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin, Philosophisch-Theologische Hochschule Trumau

Das Wort ist Wirklichkeit!, sagt die Literaturwissenschaftlerin Christine Wiesmüller in ihrem Vortrag. Diese Sündenfallgeschichte (der Turmbau zu Babel in Gen 11) erzählt vom Menschen, der den „Himmel“ erreichen möchte, um ihn sich zu nehmen. Aber dies ist ihm, so Wiesmüller, nicht nur verwehrt, sondern gar nicht möglich. Und so zerfallen Wort und Wirklichkeit. Anhand ausgewählter literarischer Beispiele wird der biblische Bericht betrachtet.

Der Turm zu Babel und die Bedeutung seiner Architektur

Referent: Dr. Tibor Imre Szabó, Kunsthistoriker, Debrecen (Ungarn)

Diesmal beschäftigt uns der Turmbau zu Babel aus einer ungewohnten Sicht: nämlich einer architekturhistorischen. Der Kunsthistoriker Imre Szabo überraschte seine Zuhörer bei der Dritten Literaturtagung auf Schloss Trumau (Niederösterreich). Er konnte zeigen, dass der Turm zu Babel im Wesen das Gegenbild zum Salomonischen Tempel war, so wie die Stadt Babylon das Gegenmodell zu Jerusalem. Welche Schlussfolgerungen daraus für die Aktualität der biblischen Erzählung folgen, hören Sie in diesem Vortrag von Imre Szabo.

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