Papst Benedikt XVI. sprach heute über die Wichtigkeit des Gebets anhand des Patriarchen Abraham. Im Buch Genesis wird berichtet, wie Abraham Fürsprache bei Gott für Sodom und Gomorra vor dem gerechten Strafgericht einlegt. Er sagt, dass doch womöglich auch Gerechte in der Stadt sind und dass Gott diese dann auch mit den Ungerechten bestrafen würde. Dies könne und dürfe Gott, der Herr nicht machen. Abraham verlangt aber auch Vergebung, durch die nicht nur die Gerechten gerettet werden, sondern auch die Ungerechten zu Gerechten werden. Es werden zwei Punkte herausgestellt: Einerseits, dass Gerechte mit Ungerechten nicht bestraft werden dürfen und andererseits, dass durch Gottes Vergebung und Nachsicht alle geliebt sind. Denn Gott will nicht den Tod des Sünders, sondern dessen Umkehr. Im Gebet für die Errettung des anderen wird der innere Heilswillen Gottes, die Sehnsucht Gottes selbst, zum Wunsch eines Menschen. Je niedriger die Zahl der Gerechten durch Abraham genannt wird, desto größer wird Gottes Barmherzigkeit. Der Herr ist bereit, Sodom und Gomorra zu vergeben, doch es verschließt sich und lehnt Gottes Barmherzigkeit ab. Rettung heißt ja nicht, einer Strafe zu entkommen, sondern sich vom Bösen loslösen. Doch Gott will den Menschen von Innen her retten und heilen. Bei Jeremia hätte Gott die Stadt sogar gerettet, wenn selbst nur ein Gerechter in dieser Stadt gelebt hätte. Aber weil es keinen gab, musste Gott eingreifen und seinen Sohn senden, damit immer ein Gerechter da ist. Wir sollen die Barmherzigkeit Gottes annehmen, doch auch gleichzeitig selbst mithelfen, dass sich die Gerechtigkeit ausbreitet. Denn nur so ist das friedliche Zusammenleben möglich, doch wir wissen auch, dass uns der Herr helfen wird.

Es übersetzte Peter Sonneborn.