Papst Benedikt XVI. sprach über die Bedeutung des Gebetes. Wir leben einerseits in einer säkularen Welt, wo Gott aus dem Bewusstsein vieler Zeitgenossen zu verschwinden scheint. Jedoch gibt es auch viele Anzeichen, die das Erwachen und Erstarken der Religion anzeigen. Vielen Menschen genügt eine horizontale und materielle Weltsicht nicht, sie fragen nach mehr und erkennen, dass nur Gott die wahren Antworten geben kann. Nur in der Begegnung mit Gott kann der Mensch die innere Sehnsucht stillen. Eine Sehnsucht, die zu seinem Menschsein gehört, denn wir sind von Gott und für Gott erschaffen. Der Homo sapiens ist der weise und arbeitende Mensch und in seiner tiefen Wirkung auch ein religiöser und damit betender Mensch. Dieser Zugang ist eine Gnade, aber zugleich auch eine Herausforderung. Dass Gebet ist der Zugang zum Wahren und Schönen, aber auch zum Unaussprechlichen und Ungewissen. Das Gebet wird zum Ort des Dialogs, des liebenden Gesprächs, der Gemeinschaft mit Gott, der allein unsere Sehnsucht nach dem Unendlichen erfüllen kann.

Es übersetzte Peter Sonneborn.