"Frauen vor Ausbeutung zu bewahren."
Mehr als 100 Bahnhofsmissionen gibt es heute in Deutschland.
Meist sind es ökumenische Initiativen, die Reisenden und anderen Hilfesuchenden eine helfende Hand und ein offenes Ohr anbieten; - und das, ohne nach Nationalität, Religionszugehörigkeit, Hautfarbe oder Geschlecht zu fragen.
Ursprünglich allerdings stand hinter der Arbeit der Bahnhofsmission die Hilfe für meist junge Frauen, die bedroht waren von sozialer oder sexueller Ausbeutung. So schlossen sich 1894 engagierte Christinnen in Berlin zusammen, um am heutigen Ostbahnhof reisenden jungen Frauen zur Seite zu stehen und sie vor den Gefahren in einer unbekannten Stadt zu bewahren. Die erste Bahnhofsmission Deutschlands war damit - vor 120 Jahren - geboren. Bis heute sind täglich Menschen dankbar für diese Anlaufstelle, und sei es auch nur, um im Getriebe des Bahnhofs ein paar Minuten auszuruhen.
Wie damals die Initiative entstanden ist - und wem die Mitarbeiter der Bahnhofsmission heute so helfen, darüber haben wir mit der Leiterin der Bahnhofsmission am Berliner Ostbahnhof, Ursula Czaika, und mit der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Ulrike Reiher gesprochen.