Leben in Beziehung

Pfarrer Markus Zurl wuchs in einer Familie auf, die nicht nur sonntags zur Kirche ging, sondern den Glauben ganz selbstverständlich im Alltag lebte. Pfarrer Zurl bekam so quasi mit der Muttermilch eine lebendige Beziehung zu Gott mit. Auch über seine Jugendzeit hinweg blieb ihm diese Beziehung zum Herrn erhalten. Zudem lernte er einen charismatischen Gebetskreis kennen und wurde, wieder etwas später, Mitglied der Gemeinschaft Emmanuel in Altötting. Während der Zeit in der Gemeinschaft ereilte ihn der Ruf zum Priestertum.

Leben in Gemeinschaft

Als Priester der Gemeinschaft Emmanuel ist man einerseits Priester in einer Pfarrei oder einem anderen Ort, für den man von seinem Bischof beauftragt wird. Darüber hinaus aber auch Priester der Gemeinschaft, die man ebenso begleitet und unterstützt. Eine Besonderheit ist, dass die Priester der Gemeinschaft Emmanuel nicht alleine leben, sondern in der Regel mit mindestens einem Mitbruder, der ebenfalls zur Gemeinschaft gehört, zusammen im Pfarrhaus wohnen und gemeinsam für die Menschen da sind. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Hauskreise und Aktionen, die die Mitglieder der Gemeinschaft besuchen und vorbereiten. Diese verbinden auch die Menschen in der Gemeinschaft, die sich aus geweihten und gottgeweihten Personen sowie Laien zusammensetzt. Die größte Aktion in Deutschland ist das alljährliche "Internationale Forum Altötting" am Wallfahrtsort Altötting. Zudem gehört eine Jüngerschaftsschule in der sogenannten Josefsburg zum Angebot der Gemeinschaft.

Ein junger Ort

Der Pfarrverband Gräfelfing St. Stefan - St. Johannes liegt im Speckgürtel von München. Hier ziehen junge Familien her, die nach der Familiengründung mehr Platz benötigen, der in der Stadt schnell unbezahlbar werden kann. Zudem ist es hier draußen auch grüner und ruhiger. Im vergangenen Jahr seien 40 Kinder zur Erstkommunion gegangen, verrät Pfarrer Zurl. Da bekommt man eine Ahnung davon, wie jung dieser Pfarrverband ist. Doch nicht nur jung, sondern auch aktiv. Zahlreiche Angebote laden hier Jung und Alt zum Mittun ein. Innovativ ist der Pfarrverband ebenso:  Pfarrer Zurl sich setzt dafür ein, dass die Impulse der "Divine Renovation" des katholischen Priesters James Mallon in seinem Pfarrverband nach und nach Einzug halten. "Von einer bewahrenden zu einer missionarischen Gemeinde", das ist der Weg, den sich auch Pfarrer Zurl, für seine Pfarrei wünscht. Erste Aufbrüche sind zum Beispiel die wachsende eucharistische Anbetung und der Begrüßungsdienst.

Zur Webseite des Pfarrverbands

Eine besondere Kirche

Die Pfarrkirche St. Johannes Evangelist, in der die Liveübertagung stattfinden wird, ist ebenfalls einen zweiten Blick wert. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie von Gläubigen selbst erbaut, die sich eine Kirche am Ort wünschten. Zunächst hatten sie freilich den damaligen Bischof um Hilfe gebeten. Dieser erteilte ihnen jedoch eine Absage, da in München viele Kirchen zerstört waren und zunächst wieder aufgebaut werden sollten. So machten sich die Gläubigen selbst ans Werk, um sich eine Notkirche zu bauen. Triebfedern hierbei waren unter Anderem auch die Eltern von Pater Anselm Grün. Zunächst als Notkirche, also als Behelfsbau gedacht, wurde die Kirche später zur Pfarrkirche ernannt und steht bis heute. Der Altarstein der Kirche ist ein stiller Zeuge dieser Zeit. Er soll von einem NS-Bau aus München stammen, aus dessen Trümmern gezogen, er bis heute als Altar in St. Johannes Evangelist dient.

Eine gute Begegnung

Es war eine schöne Begegnung mit Pfarrer Markus Zurl. Und dabei ist ein Interview entstanden, das einen guten Einblick in seinen Dienst und den Pfarrverband Gräfelfing St. Stefan und St. Johannes gewährt. Dort sind auch die Themen ausführlich dargestellt, die im Text nur angerissen werden können. Eine herzliche Einladung also, das Interview hier nachzuhören.

Herzliche Grüße und Segenswünsche

Ihr Markus Münch

Coronahinweis:

Die Pfarrkirche St. Johannes Evangelist war schon vor den Coronamaßnahmen gut gefüllt und nun ist sie an den Sonntagen in der Regel immer voll besetzt. Deswegen möchten wir bei dieser Übertragung dazu einladen am Radio mitzufeiern und nicht live vor Ort mit dabei zu sein. Herzlichen Dank für Ihr Verständnis.