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Pfarrei der Woche aus Pullenreuth

Ein schönes Fleckchen Erde haben wir uns für uns für diese Pfarrei der Woche ausgesucht. Zumindest ist unser Gastgeber Pfarrer Dr. Josef Waleszczuk von der Pfarreiengemeinschaft Neusorg-Pullenreuth davon fest überzeugt. Er lädt uns am Sonntag, den 07.11.21 in seine pullenreuther Pfarrkirche St. Martin ein. An diesem Tag feiert die Gemeinde das Patrozinium und alle sind herzlich eingeladen am Radio mitzufeiern. Die Liveübertragung beginnt um 10:00 Uhr, hier aus der Oberpfalz, zwischen den Naturparks Steinwald und Fichtelgebirge, im Bistum Regensburg.

Seit über 20 Jahren ist Pfarrer Waleszczuk nun bereits hier als Seelsorger im Einsatz. Er liebt die Lage der Pfarreiengemeinschaft und die ihm anvertrauten Menschen. Hier fühlt er sich sichtlich wohl und man merkt ihm an, dass er gerne Gemeindepriester ist. Geboren im polnischen Breslau, promovierte er in Mainz und absolvierte sein Pfarrexamen. 2003 wurde er schließlich in Pullenreuth zum Pfarrer inkardiniert. Seitdem lebt und wirkt er hier. Von sich selbst sagt er, dass er immer gerne in Bayern leben wollte und, dass ihn die Menschen in der Oberpfalz beeindruckt hätten. Angetan haben es ihm die frommen Menschen, die vor jedem Gottesdienst den Rosenkranz beten und sich auch so zu Andachten und gemeinsamen Gebet treffen. In seiner Zeit in Pullenreuth hat er auch mittlerweile 20 Bücher geschrieben und ein zweites Mal promoviert.

Der optimale Mix

Der Dienst in der Pfarreiengemeinschaft ist aber nur ein Teil dessen, wo Pfarrer Waleszczuk wirkt. Das Ländliche und die seelsorgliche Praxis haben einen Gegenpol in Eichstätt. Hier ist er Privatdozent an der Katholischen Hochschule. Dort wiederum ist er einerseits mit der Ausbildung junger TheologiestudentInnen beauftragt, genießt aber auch den Austausch, den er im griechisch-katholischen "Collegium Orientale" findet. Die Liturgie, die schönen Gesänge und die Internationalität, die er hier vorfindet. Was nach außen hin als sehr sportliches Pensum erscheinen mag, ist für Pfarrer Waleszczuk die in sich ideale Ergänzung. Praxis und fromme Menschen, die ihn im Glauben mittragen, in der Pfarrei, Theorie und junge Menschen, die ihn motivieren, in Eichstätt und die Internationalität im "Collegium Orientale", die ihn immer wieder Demut lehre und zur Einsicht kommen ließe, dass man Dinge eben auch aus einer anderen Perspektive betrachten könne. Eine win-win-Situation sei es auch, wie er erklärt, da immer weniger Priester an den katholischen Hochschulen lehren würden, die Studierenden aber für Praxisbezug sehr dankbar wären. Er staune dabei selbst noch heute immer wieder, wie sich das alles ergänzt.

Hier finden Sie Publikationen von Pfarrer Waleszczuk

Stadt, Land, Fluss

Zunächst war er nur für die Pfarrei Pullenreuth zuständig. Das änderte sich 2019, als die Pfarrei Neusorg dazukam und beide Pfarreien zusammen eine Pfarreingemeinschaft bildeten. Dabei haben zwei sehr unterschiedliche Pfarreien zusammengefunden. Das ländlichen Pullenreuth, eine Flächenpfarrei, wo man 25 Km in eine Richtung fahren kann und sich immer noch auf dem eigenen Pfarrgebiet befindet. Einzelne Häuser, Weiher und Wald. Mit einer Jahrhunderte alten Tradition und Geschichte. Dazu im Kontrast das im Vergleich eher urban anmutende Neusorg, das als Ansiedlung kompakt daherkommt und mit knapp 100 Jahren wesentlich jünger ist. Zudem ist Neusorg zu einem Drittel evangelisch geprägt. In Pullenreuth stehen Natur und Landwirtschaft im Mittelpunkt. Die Menschen sind bodenständig und pflegen das Gebet im Vertrauen auf Segen für Wachstum und eine gute Ernte. Neusorg sei eher politisch geprägt, mit Diskussionen und Offenheit für Neues, wie eben beispielsweise auch für die Gedanken des synodalen Wegs.

Fernweh mit Methode

In die Ferne schweifen, damit es daheim untereinander funktioniert. Das ist eine Methode, die Pfarrer Waleszczuk einst selbst von einem Mitbruder lernte und die er mit großem Erfolg seit Jahren praktiziert. Zugute kommt ihm dabei, dass er selbst gerne reist. "Halb Europa haben wir schon gesehen", resümiert er diese Aktivitäten der vergangenen Jahre in der Pfarrgemeinschaft. Es können sowohl typische Wallfahrten sein, wie der Besuch der Weltjugendtage, Rom oder das Heilige Land, als auch Städte- und Ländertrips, wie Danzig, Irland, Frankreich und viele andere mehr. Wichtig ist ihm bei seinen Ausflügen mit der Pfarrgemeinschaft, die er übrigens immer selbst plant, sodass sie recht günstig sind, dass sie immer einen Dreischritt beinhalten. Religiöses, wie die heilige Messe, Erholsames, wie Baden im Meer, sowie Kulturelles, also Sehenswürdigkeiten. Der Erfolg gibt Pfarrer Waleszczuk Recht, denn den Leuten gefällt es super. Ein Bus ist da schnell voll und bei den Weltjugendtagen auch mal zwei. Schon mit den Kommunionkindern setzt der Pfarrer auf das Erleben draußen. Gerne auch gleich mit deren Eltern und Geschwistern. Oft werden die Menschen auch eingeladen diese Reisen und Ausflüge aktiv mitzugestalten. Diese gemeinsame Planen und Erleben wirkt, wieder daheim angekommen, jedes Mal auf das Miteinander zurück. Es motiviert die Menschen, sich für die Gemeinde und das Miteinander einzubringen. Und Möglichkeiten zum Einbringen gibt es viele , wenn man alleine an die 30 Vereine denkt, die es im Bereich der Pfarrgemeinschaft gibt. Zudem natürlich Kolping und Jugendgruppen, Ministranten, Chöre und vieles mehr.

Bauen mit Coronasegen

Wann saniert man am besten eine Kirche, bei der nur die Grundmauern stehen bleiben werden? Am besten, wenn sie geschlossen ist! Corona machte es möglich. Die Pfarrkirche St. Martin wurde so komplett saniert. Selbst der Putz wurde von den Wänden geschlagen. Und das während der Lockdowns, wo ohnehin streckenweise der Gottesdienstbesuch untersagt war. Dazu waren, neben deutschen Firmen, auch Arbeiter aus Polen und Tschechien in Pullenreuth im Einsatz. Sie alle haben tolle Arbeit geleistet, was man unschwer sehen kann, wenn man sich die Bilder in der Galerie ansieht. Auch das Kolpinghaus erstrahlt in neuem Glanz. 90 Prozent Zuschuss hat die politische Gemeinde für die Renovierung an Fördergeldern bereitstellen können. Das Ergebnis ist ein Haus, dass alle Vereine und Gruppen beherbergt und für den Sommer noch ein zeltlagertaugliches Außengelände vorweisen kann. Ein großer Gewinn also für die Region sowie alle Altersgruppen.

Markus Münch hat sich für Sie in Pullenreuth umgesehen:


Osterspecial Grabesruh

Oh welch Osterfreude, der Altarraum ist begraben! Und tatsächlich werden viele Menschen in der Pfarrgemeinschaft so denken, wenn alles so funktioniert, wie derzeit geplant. Warum? Bis vor 60 Jahren gab es hier den Brauch, dass in der Karzeit ein heiliges Grab in der Pfarrkirche St. Martin aufgebaut wird. Allerdings nicht ein kleines, niedliches, sondern eines, welches den gesamten Altarraum einnimmt. Dieser Brauch wurde vor langer Zeit auf Eis gelegt. Das Heilige Grab wurde eingelagert und wurde in seinen Lagerstätten nicht besser. Dieser Fakt schmerzten den Vorsitzenden des größten Vereins, der sogenannten "Steinwaldia", woraus die Idee geboren wurde, die Teile zu sichten und zu restaurieren. Unzählige ehrenamtliche Stunden, viel Herzblut und 100tausend Euro später ist es nun soweit. Das Heilige Grab ist wieder einsatzbereit. Und, sofern die Coronamaßnahmen es zulassen, soll es zur kommenden Osterzeit, das erste Mal seit 60 Jahren, wieder, wie einst, den Altarraum einnehmen und zu Andacht und Verehrung einladen.

Am Schluss die Einladung, einerseits am Donnerstag um 13:00 Uhr das Interview mit Pfarrer Waleszczuk in unserer Talk- und Musiksendung anzuhören und gerne auch einzuschalten, wenn am 07.11.21 um 10:00 Uhr die heilige Messe zum Patrozinium aus der Pfarrkirche St. Martin in Pullenreuth live übertragen wird. Pfarrer Waleszczuk und die ganze Pfarreiengemeinschaft freuen sich auf die Übertragung. Und ich betone das nicht, weil ich noch Platz auf der Seite habe, sondern, weil es tatsächlich so ist. Aber auch das werden Sie merken, wenn Sie das Interview hören und vermutlich auch, wenn Sie die Hl. Messe aus Pullenreuth mitfeiern.

Herzliche Grüße und Segenswünsche,

Ihr Markus Münch

Coronahinweis:
Die Kirche St. Martin war schon vor den Coronamaßnahmen gut gefüllt und nun ist sie an den Sonntagen immer voll. Deswegen möchten wir bei dieser Übertragung dazu einladen am Radio mitzufeiern und nicht live vor Ort mit dabei zu sein. Herzlichen Dank für Ihr Verständnis.

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