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Regina Coeli - Rosenkranz

Die Krankensalbung

Jesus richtet die Kranken auf

Mit der Krankensalbung oder heiligen Ölung kommt die Kirche dem Auftrag Jesu nach: "Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben." (Mt 10,8). Auch im Jakobusbrief im Neuen Testament findet sich ein Hinweis auf die Krankensalbung, wie sie der Priester noch heute vollzieht: "Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.“ (Jak 5,14-15). Daher ist die Krankensalbung von jeher ein Sakrament, das stärkt und ermutigt.

Die Krankensalbung kann mehrmals gespendet werden
Die Krankensalbung kann bei langer Krankheit mehrmals gespendet werden. Auch vor schweren Operationen oder bei psychischen Erkrankungen kann es der Priester auf Wunsch des Kranken spenden. Nach katholischem Glauben ist mit der Krankensalbung die Vergebung der Sünden verbunden. Der Kranke verbindet sich so auf geistige Weise mit dem Leiden, Sterben und Auferstehen Christi.

Der Ortspfarrer ist für die Krankensalbung zuständig
Für eine Krankensalbung ist zunächst immer der Ortspfarrer, ein Krankenhausseelsorger oder ein bekannter Priester zuständig. Wichtig dabei ist, dass Schwestern und Pfleger nicht von sich aus einen Geistlichen rufen dürfen - von daher ist es ratsam, schriftlich zu vermerken, dass im Ernstfall ein katholischer Priester gerufen werden soll. Der Geistliche bringt alles dafür Notwendige mit: Weihwasser, Krankenöl, Watte, Kerze und ein Kreuz.

Das Sakrament besteht aus drei Teilen
Die Krankensalbung wird mit einem Gebet eröffnet. Darauf folgt die Beichte oder das Schuldbekenntnis. Im Wortgottesdienst wird ein Ausschnitt aus dem Evangelium vorgelesen. Der Priester legt das Wort individuell für den Kranken aus. Er sollte sich dadurch angesprochen fühlen. Nach den Fürbitten legt der Priester dem Gläubigen die Hände auf. Die Angehörigen können ihre Hände ebenfalls auf die Schultern oder die Hände legen. Im Anschluss segnet der Priester das Öl - eine Mischung aus Oliven- und Rosenöl - und salbt die Stirn des Kranken mit den Worten: "Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. Amen."

Der Priester salbt die Innenflächen der Hände und spricht: "Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen." Ein gemeinsames Gebet schließt die Feier der Krankensalbung ab. Bei Bedarf spendet der Priester noch die Kommunion.
 

Allein der Priester kann die Krankensalbung spenden
Das Sakrament der Krankensalbung darf nur ein Priester spenden. Die Angehörigen dürfen den Kranken aber mit Öl einreiben und segnen. Während der Krankengottesdienste wird nicht automatisch die Krankensalbung gespendet.

Unterschied von Krankensalbung und "Wegzehrung"
Während die Krankensalbung mehrfach gespendet werden kann, meint die "Wegzehrung" das eigentliche Sterbesakrament. Dabei wird dem Sterbenden ein letztes Mal die heilige Kommunion gereicht. Das kann aber auch ein Kommunionhelfer oder Diakon übernehmen.

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