Jetzt: Rosenkranz, Aufzeichnung
Rosenkranz, Aufzeichnung

Wir erinnern uns

Der Tod Ferrarios prägte letzte Woche unser Programm. Die Radio Maria Weltfamilie, mit über 80 Radiostationen weltweit, ist sein Lebenswerk. Sollten Sie die Beiträge verpasst haben, können Sie sie hier nachhören.

Der Gründungspräsident von Radio Maria Italien und Gründungspräsident der Radio Maria Weltfamilie, Emanuele Ferrario, ist am Mittwoch im Alter von 90 Jahren verstorben. Über Jahrzehnte hat Ferrario als Vorsitzender die Geschicke von Radio Maria Italien und der Radio Maria Weltfamilie, zu der auch Radio Horeb gehört, gelenkt. Bis zuletzt war Ferrario amtierender Vorsitzender von Radio Maria Italien.

Mittlerweile gibt es Radio Maria Stationen in über 80 Ländern. Ferrario sah sich Ende der 80er Jahre durch den Aufruf von Papst Johannes Paul II., die modernen Medien für die Verkündigung des christlichen Glaubens zu nutzen, ermutigt, im norditalienischen Erba den Verein Radio Maria zu gründen. In diesem setzten sich Laien und Priester ein, das Evangelium über das Radio zu verbreiten.
Emanule Ferrario sah das das Erfolgsrezept von Radio Maria, das täglich weltweit von Millionen Hörern gehört wird, im besonderen Schwerpunkt  auf Gebet und Katechese. Ferrario setzte dabei insbesondere auf die Übertragung der Heiligen Messe. 
Radio - Horeb- Programmdirektor Pfarrer Dr. Richard Kocher würdigte in einer ersten Stellungnahme am Abend die Verdienste und die einzigartige Persönlichkeit des verstorbenen Gründungspräsidenten. Kocher:  „Der Herr möge ihm die ewige Ruhe schenken und all seine Verdienste und seinen Einsatz für das Werk der Mutter Gottes reichlich vergelten“.

Am 11. März 1930 in Busto Arsizio in der Provinz Varese geboren, ist Emanuele der zweitgeborene und letzte Sohn seines Vaters Piero, der mit Molkereiprodukten handelt, und seiner Mutter Piera, einer Lehrerin. Er wächst mit der Familie in Busto Arsizio auf, besucht die Pfarrei „San Michele“ und das kirchliche Jugendzentrum. Er ist Messdiener und oberster Messdiener. Fasziniert von den Zeugnissen der Missionare, die sonntags ins Jugendzentrum kamen, versteht er dennoch recht bald, dass seine Berufung die eines Laien im Dienst der Kirche ist. Er macht am 18. Juli 1948 ein kaufmännisches Diplom und beginnt noch am selben Tag, in einem Molkereibetrieb in Varese zu arbeiten, wo er auf ausdrücklichen Wunsch der Familie Teilhaber wird. Am 7. April 1957 lernt er bei einem Ausflug in die Berge seine Frau Anna kennen. Sie heiraten am 27. Dezember des folgenden Jahres und ziehen nach Varese. Anna, die im väterlichen Betrieb arbeitet, widmet nach der Hochzeit ihr Leben der Familie als Vollzeitmutter für ihre vier Kinder. Im Frühjahr 1984 wird bei Anna ein unheilbarer Tumor entdeckt; sie stirbt wenige Monate später am 26. Oktober im Alter von 48 Jahren. Einen Monat vorher beschließt sie zusammen mit Emanuele und ihrem Cousin P. Giovanni, Missionar in Uganda, nach Medjugorje zu gehen. Diese Reise wird zu einer sehr starken Erfahrung im Leben von Emanuele. Als er 1986 von einem Pfarrradio mit Namen „Radio Maria“ in Arcellasco d’Erba hört, das die Botschaften aus Medjugorje überträgt, bietet er seine Mitarbeit an in dem Wunsch, seine Freizeit für das Reich Gottes hinzugeben. Er setzt sich für die Gründung einer Vereinigung als Organ für die Aktivitäten von Radio Maria ein und wird ihr Präsident von der Gründung im Jahr 1987 an bis 2016. Gleichzeitig mit seiner unternehmerischen Tätigkeit erweitert er dieses Pfarrradio bis es schließlich zu einem der größten und meistgehörten Privatsender in Italien wird. 1994 beginnt er, Radio Maria in andere Länder der Welt zu bringen, und gründet daher 1998 die NRO World Family of Radio Maria, die heute 81 Stationen von Radio Maria in 74 Ländern der Welt vereint.
Er ist Präsident der World Family von ihrem Gründungsjahr an bis 2015. Von 1994 bis 2002 war Emanuele außerdem Präsident der RNA (Radio Nazionali Associate = Nationalverband der Radiosender), der die italienischen Netzwerke vereint, und von 2013 bis heute Präsident des DAB-Verbandes Italien. Er ist sehr verbunden mit dem Kloster „Mater Ecclesiae“ auf der Insel San Giulio (Ortasee) und
wird am 27. Dezember 2000 Benediktineroblate. Emanuele hat unermüdlich und mit großer Opferbereitschaft bis zum letzten Tag seines irdischen Lebens an der vollen Umsetzung des Projekts Radio Maria in der Welt gearbeitet und hat alle seine Mitarbeiter ermutigt und geleitet. Er ist am 8. Juli 2020 in das Haus des Vaters zurückgekehrt. Als Vorbild der Demut und Beharrlichkeit im Glauben erinnern sich alle an ihn als unermüdlichen Missionar im Dienst der Kirche und der Jungfrau Maria.

Sondersendungen anlässlich des Todes von Emanuele Ferrario