Jetzt: Tagesevangelium
Tagesevangelium

Wir beten für den Frieden im Heiligen Land

Im Heiligen Land herrscht Krieg: Verlust, Tod und Angst prägen die Situation der Menschen. Wir beten jeden Tag für den Frieden - beten Sie mit uns!

Wir beten jeden Morgen live um 06:00 Uhr beim Rosenkranz und zu verschiedenen Gebetszeiten über den Tag verteilt. Wir bitten den allmächtigen und guten Gott um Schutz für die unschuldigen Menschen, ein Ende der Gewalt und des langen, blutigen Konflikts im Nahen Osten. 

In einem Überraschungsangriff haben palästinensische Terroristen der Hamas Israel überfallen. Zahllose Tote, noch mehr Verletzte und Vertriebene präge das Bild. Israel reagierte auf den Angriff mit Raketenschlägen auf den Gazastreifen.

Wir sprechen mit Nahost-Experten und Interviewpartnern im Heiligen Land:

Pfarrer von Gemeinde in Gaza

Der Gemeindepfarrer, der Argentiner Padre Gabriel Romanelli wurde von dem Kriegsausbruch im Ausland überrascht und steht jetzt von Bethlehem aus im täglichen Kontakt mit seinem Mitbruder von der Gemeinschaft "Verbo Incarnado" und den Gläubigen vor Ort. Hier hören Sie einen Bericht von ihm für Vatican News vom Mittwoch, 8. November:

Pressemitteilung von Kirche in Not, 06.11.2023

Der Krieg im Heiligen Land hat auch gravierende Auswirkungen auf die christliche Gemeinschaft im Westjordanland. Ihr wichtigstes Zentrum ist Bethlehem, wo nach biblischen Berichten Jesus geboren wurde. Auf dem Platz vor der Geburtskirche betreiben zahlreiche Christen Läden für Andenken und religiöse Gegenstände wie Rosenkränze, Krippenfiguren und Kreuze aus Olivenholz.

Einer von ihnen ist Rony Tabash, dessen Familie seit fast hundert Jahren in Bethlehem tätig ist. Im Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) bringt er seine Verzweiflung angesichts der aktuellen Lage zum Ausdruck: „Die Lage ist schrecklich. So etwas habe ich noch nie erlebt, niemals!“

Auch „über dem Himmel von Bethlehem“ seien bereits Kampfraketen geflogen; die Sorge um die Sicherheit sei allgegenwärtig, berichtet Tabash: „Meine Kinder wollen nicht mehr von meiner Seite weichen.“ Die Menschen hätten genug von Terror und Krieg: „Wir sind müde, wir wollen Frieden, nur Frieden für unsere Kinder und Familien.“

Sorge um Zukunft der Christen

Eigentlich hatte der junge Christ gehofft, nach dem Ende der Covid-19-Pandemie seine Schulden abbezahlen und sich wieder wirtschaftlich erholen zu können. Doch seit Ausbruch des Krieges haben nahezu alle Pilger Bethlehem verlassen; die Grenzübergänge zu Israel sind geschlossen. „Hier ist niemand mehr“, erzählt der Händler. „Ich mache mir nicht nur Sorgen um unser Einkommen, sondern auch um die Zukunft der christlichen Orte und Familien.“ Wegen der Grenzschließungen seien viele Menschen von ihren Arbeitsplätzen in Jerusalem abgeschnitten und stünden damit ohne Einkommen da. Eine Folge: Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft wanderten aus – darunter auch Christen, beklagt Tabash: „Einer meiner Freunde, der ein kleines Busunternehmen hatte, hat am vergangenen Wochenende das Heilige Land verlassen.“ Den meisten Christen hätten jedoch diese Möglichkeit nicht.

„Glaube ist das Einzige, was mich aufrechterhält“

Andere haben sich bewusst entschieden zu bleiben. So auch Tabash und seine Familie: „Ich bin der Einzige hier, der noch jeden Tag seinen Laden öffnet. Was mich aufrechterhält, ist der Glaube. Ohne ihn könnte ich keine Minute lang weitermachen. Wir haben die Hoffnung verloren. Das Einzige, was wir noch haben, ist der Glaube.“

Er sehe es als seine Aufgabe, in Bethlehem zu bleiben. „Wir leben an dem Ort, an dem Jesus geboren wurde. Wir können nicht gehen.“ Doch Bethlehem sei nicht nur ein wichtiger Ort für die Christen im Westjordanland, sondern auf der ganzen Welt: „Es ist jetzt an der Zeit, uns zu helfen und an den heiligen Orten präsent zu sein“, appelliert Tabash.

Natürlich sei es wegen der aktuellen Lage nicht möglich, persönlich zu kommen. Aber Christen könnten auf andere Weise präsent sein: „Kommt mit euren Gebeten, kommt mit euren Friedensaktionen, kommt mit eurer Hilfe für die christlichen Familien! Es ist das Schweigen, das mir Angst macht.

Kardinal Pierbattista Pizzaballa über die Situation im Heiligen Land

01.11.2023

In unserem Interview mit Kardinal Pierbattista Pizzaballa spricht er über die aktuelle Situation und seine Hoffnung für das Heilige Land.

25.10.2023
"Eine Botschaft Seiner Seligkeit Pierbattista Kardinal Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, an die Menschen in Gaza."

  • Audio mit Übersetzung auf Deutsch
  • Originalvideo auf Englisch

16.10.2023
Meldung: Kardinal bietet sich im Austausch gegen Geiseln der Hamas an

Lateinischer Patriarch Pizzaballa: "Wenn so Kinder frei kommen und nach Hause kehren können, wäre das kein Problem"=

Kardinal Pierbattista Pizzaballa hat sich in Jerusalem als Austausch gegen Geiseln der Hamas angeboten. "Wenn so Kinder frei kommen und nach Hause kehren können, wäre das kein Problem", antwortete der katholische Lateinische Patriarch von Jerusalem am Montag bei einer italienisch geführten Online-Pressekonferenz auf die entsprechende Frage einer Journalistin und fügte hinzu: "Von meiner Seite aus ist die Bereitschaft da."

Um einen Weg aus der aktuellen Lage herauszufinden, sei es notwendig, dass die Geiseln zurückkehrten, sagte Pizzaballa. Er sprach von einem konkreten Element und von einer Geste, die dazu führen könne, dass über die aktuelle Entwicklung noch einmal nachgedacht würde. "Andernfalls ist es sehr schwierig, diese Entwicklung aufzuhalten", sagte der Patriarch von Jerusalem. Er spielte damit auf die erwartete Bodenoffensive Israels im Gazastreifen an. (KNA)

13.10.2023
Im Interview ist Markus Stephan Bugnyár, Priester aus Österreich und Rektor des Österreichischen Pilgerhospizes zur Heiligen Familie in Jerusalem

10.10.2023
Monsignore Stephan Wahl ist Priester aus Trier. Er lebt seit 2018 in Jerusalem und schildert uns die Lage:

08.10.2023
Über die Situation haben wir auch mit Andrea Krogmann gesprochen, Israel-Korrespondentin der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA):