Jetzt: Ivan Musa - Tina Vidic - Roland Patzleiner: Isuse vjerujem u te
Ivan Musa - Tina Vidic - Roland Patzleiner: Isuse vjerujem u te

Pfarrei der Woche: Roggenburg

Wir sind zu Gast im Prämonstratenserkloster Roggenburg und der dazugehörigen Pfarreiengemeinschaft Roggenburg. Und weil die Pfarrei zum Kloster gehört, übertragen wir auch aus der Pfarr- und Klosterkirche Mariä Himmelfahrt die Heilige Messe.

Ein Kloster (er)findet sich (neu)!

Geografisch befinden wir uns im Landkreis Neu-Ulm, ca. 25 km von Ulm entfernt, im Bistum Augsburg. Subprior Johannes-Baptist Christian Schmid (Opraem) ist einer von derzeit 12 Patres, die zum Kloster Roggenburg gehören und hier im Dienst an Gott und den Menschen stehen. Betrachtet man die Geschichte von Kloster Roggenburg, so ist es ein wahrer Segen, dass die Klosteranlage wieder aktiv genutzt und mit Leben gefüllt werden konnte. Nach der einstigen Gründung im Jahre 1126, fand das Klosterleben durch die Säkularisation 1802/1803 zunächst ein jähes Ende. Erst 1982 siedelten zwei Mitbrüder aus der Abtei des Prämonstratenserordens in Windberg nach Roggenburg um und begannen das Kloster neu zu beleben. Seither sind die Brüder bestrebt, einerseits an die alten Traditionen wieder anzuknüpfen und andererseits, ganz nach der Augustinerregel, das Freundschafts- und Gemeinschaftsideal zu leben und so auch bei und mit den Menschen im Umfeld zu sein.

Dazu erscheint es nicht nur passend, dass die Pfarreiengemeinschaft Roggenburg zum Kloster gehört und von den Patres seelsorglich betreut wird, sondern auch, dass ein Hotel, ein Gasthof, einen Klosterladen, eine Ausstellungsfläche und ein Bildungshaus zum Kloster gehören. Das Besondere daran ist, dass diese Wirtschaftsbetriebe nicht nur einfach aus finanziellen Gesichtspunkten betrieben werden, sondern gezielt auch Menschen ins Roggenburger Kloster locken wollen. Seminare und andere thematische Angebote laden dabei Menschen ein über sich und ihr Leben nachzudenken oder auch einfach einmal innezuhalten und zur Ruhe zu kommen. Das Bildungshaus hält dafür Angebote für alle Zielgruppen und unterschiedlichste Themen bereit. Wochenendseminare richten sich an Familien und Berufstätige, Angebote unter der Woche gezielt an Schulklassen. Auch der Klosterladen bietet bewusst Produkte aus Klöstern an und das Hotel lädt u.a. mit dem gleichnamigen Angebot "Naturgucker" Menschen ins Kloster ein, die vielleicht nicht in erster Linie wegen eines spirituelle Interesses den Weg ins Kloster finden.

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Die Pfarreiengemeinschaft Roggenburg besteht seit nunmehr vier Jahren. Ganz ungewohnt ist das Gemeinsame für die Gläubigen jedoch nicht, da bereits zuvor ein Pfarrverband bestand, der die heutige Pfarreiengemeinschaft allerdings noch in "nord" und "süd" einteilte. Eine Erfahrung, die Pater Johannes gerne teilt, ist die, dass er sich mit seinem, ebenfalls für die Seelsorge zuständigem Mitbruder, alle Dienste im Wechsel teilt. So feiert jeder immer wieder woanders Gottesdienst, kennt jeder von beiden jede Gruppe und alle Gemeindemitglieder vom Kind bis zum Senioren. Die Früchte des Weges der und mit der Gemeinde scheinen ein gutes und facettenreiches Miteinander zu sein, das die Christen hier vor Ort leben und was sie verbindet. Zahlreiche Angebote und Gruppen für alle Altersklassen laden ein, sich aktiv einzubringen, sich auszutauschen und Glauben und Gemeinschaft zu (er-)leben. Neben Angeboten wie Kinderkirche, Ministrantenstunden, Familien- und Seniorenkreisen, Frauentreffs, Kirchenchören und Lobpreisgruppen, gibt es besondere Angebote um auch gezielt Menschen "von außen" anzusprechen. Das Taizégebet, die gestaltete Anbetung Light-Fever und der jährliche Weihnachtmarkt, sind einige dieser Angebote. Pater Johannes fügt hinzu, dass die Sehnsucht der Menschen nach Spiritualität da sei, sie sie auch suchen würden, nur eben nicht immer in der klassischen Form, sondern in neuen Formen. Doch auch im Hinblick auf die klassische Form, dem Kirchenbesuch, kann sich die Pfarr- und Klosterkirche sehen lassen. Ein "buntes Publikum" käme jeden Sonntag zum Gottesdienst in dieses "geistliche Zentrum", das für seine "gepflegte Liturgie" bekannt sei und davon wären viele von auswärts, die nicht zur Gemeinde gehörten.

Wieviel Manager und wieviel Seelsorger in einem Subprior steckt, wo das Klosterbier gebraut wird und warum Pater Johannes` Sandkasten bereits an einer Klostermauer stand und wie sich daraus später eine Berufung entwickelte, das und vieles mehr, erfahren Sie im Interview mit Subprior Johannes-Baptist Christian Schmid (Opraem), das Sie hier nachhören können.

Es grüßt Sie herzlich Ihr
Markus Münch

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Der Subprior, Pater Johannes, ist 2000 in das Noviziat eingetreten. Er freut sich über die positive Entwicklung, die "sein" Kloster nehmen darf und über den Kontakt mit den Menschen in der Pfarrei, den er, der ein Doppelstudium in Theologie und Sozialpädagogik absolviert hat, als "ganz wesentlich" bezeichnet. Zudem freut er sich, dass es im Kloster viele Mitbrüder gibt. Doch natürlich könnten es auch immer noch mehr sein. Deswegen soll auch erwähnt werden, dass es zweimal im Jahr den sogenannten Klosterkurs gibt, der junge Männer zu einem Wochenende Klosterleben einlädt, mit gemeinsamem Gebet und Mahlzeiten. Wer zwischen diesen beiden Terminen einen Ruf verspürt oder prüfen möchte, kann sich natürlich auch gerne melden, um das Kloster kennenzulernen.