Pfarrei der Woche in Walldürn
Aus der Wallfahrtsbasilika "Zum Heiligen Blut" übertragen wir heute um 9.30 Uhr den Gottesdienst live!

Aus aller Welt
17 Jahre wirkte Stadtpfarrer und Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula OFMconv. (Franziskaner) in Duisburg, einer Stadt mit rund 500.000 Einwohnern. Im Anschluss daran wurde er von seinem Provinzial nach Walldürn gesendet - eben dieser Stadt im Neckar-Odenwaldkreis in Baden-Württemberg mit knapp 12.000 Einwohnern. Von der Großstadt ins Städtchen, sozusagen. Doch auch wenn Walldürn eher schmuck und fein statt groß und mächtig wirkt, so ist Pater Josef mit seiner Versetzung dennoch wieder Teil von etwas Großem - einem Ort mit Geschichte und Tradition. Im Zentrum dieser Tradition steht die Wallfahrtsbasilika St. Georg, auch Wallfahrtsbasilika "Zum Heiligen Blut" genannt. Hier wirkten von 1938 bis 2007 zunächst Augustinerpatres, heute hingegen die Franziskaner-Minoriten, wie Pater Josef und derzeit vier weitere Mitbrüder.

Das Interview mit Pater Josef Bregulla OFMconv (Franziskaner) hören Sie am Donnerstag um 13 Uhr in unserer Talk-und Musiksendung.
Interview hier nachhören:
Ein Missgeschick wird zum Segen
Der Tisch ist reich gedeckt in Walldürn: Augustinerpatres gestern und fünf Franziskaner Minoriten heute, plus eine Wallfahrtsbasilika. Doch warum ist das eigentlich so? 1033 war der Tisch hier schon einmal reich gedeckt. Pfarrer Heinrich Otto feierte die Heilige Messe in der Walldürner Kirche St. Georg, als er nach der Wandlung gegen den Kelch stieß und der Wein sich auf dem Korporale rot färbte und ein Bild ergab, das den gekreuzigten Jesus in der Mitte und drumherum sein Antlitz mit Dornen umwunden zeigte. Das Tuch versteckte Pfarrer Otto nach der Messe im Altar hinter einem Stein, der das Geheimnis bezihungsweise das Wunder ruhen ließ, bis zur Generalbeichte eben dieses Priesters auf dem Sterbebett. Das Tuch wurde hiernach geborgen und untersucht. Die Bilder können bis heute technisch sichtbar gemacht werden, wenngleich die Abbildungen mittlerweile verblasst sind.
Anerkannt wurde das Blutwunder im Jahre 1445 von Papst Eugen IV., nachdem die Wallfahrt bereits 70 Jahre in Gange war. Das Tuch ruht heute im sogenannten Blutaltar in der Kirche St. Georg, die 1962 Papst Johannes XXIII. zur "Basilica Minor" erhoben hat und seitdem die Wallfahrtsbasilika "Zum Heiligen Blut" heißt.
Wallfahrten für Jedermann
Viele Menschen hätten die Wallfahrt seit Jahren oder gar Jahrzehnten fest in ihrem Terminkalender, wie Pater Josef auf die Frage antwortet, wie sich die Wallfahrt denn entwickelt habe. Die jährliche Hauptwallfahrtszeit umfasst fünf Sonntage, die entweder in der Basilika selbst oder auf dem Wallfahrtsplatz an der Kirche stattfinden. Ein großer überdachter Freialtar und im Halbkreis angelegte Plateaus in einem natürlichen Hang, oberhalb dessen sich noch eine Fatima Kapelle befindet, die ebenfalls beliebtes Ziel bei Pilgern und hiesigen Gläubigen ist, laden hier zum Verweilen ein. Die "Andacht zu Ehren des Heiligen Blutes", Fronleichnam, "der große Blutfeiertag", "der Tag der Kranken" sowie "der Tag der Heiligen Rita" sind feste Bestandteile der Hauptwallfahrtszeit. Zusätzlich laden Themenwallfahrtstage ein nach Walldürn zu kommen, wie etwa die Fahrradwallfahrt, die Pferdesegnung sowie die Reisemobil- oder Motorradwallfahrt. Auch die Erstkommunionkinder und die Kolpingsfamilie Walldürn haben ihren eigenen Platz bei den Themenwallfahrten. Gerade die Themenwallfahrten hätten auch einen missionarischen Charakter bezihungsweise den Charme, auch die Menschen zu erreichen, die man an einem der fünf Hauptwallfahrtssonntage eher nicht in der Basilika antreffen würde; so komme die Kirche zu den Menschen, wie Pater Josef verrät.

Der Weltjugendtag 2005 und seine Folgen
"Bleiben und beten" war 2005 das Anliegen von Papst Benedikt XVI. beim Weltjugendtag in Köln. Damals ging ein großer Impuls von dieser Gebetszeit des Papstes mit der Jugend der Welt auf dem Marienfeld aus, die auch in Walldürn bis heute ihre Spuren hinterlassen hat. Bis dato hatte man sich hier zu sogenannten Begegnungs- und Friedensgottesdiensten getroffen und nach den jeweiligen Gottesdiensten zu einer viertelstündigen Anbetungszeit eingeladen, erinnert sich Achim Dörr. Er gehört zum Team von Stay&Pray und ist, wie er sagt, im Schatten der Basilika aufgewachsen und ihr bis heute verbunden. Die Unterstützung der Wallfahrt und allem drumherum sei ihm ein Herzensanliegen, betont er.
Achim Dörr hat Stay&Pray, ein neues Format für eine "von der Messe entkoppelte Anbetungszeit" erfolgreich mitentwickelt. Mittlerweile sind diese Anbetungszeiten ein fester Bestandteil des spirituellen Angebotes in der Basilika. Bereits beim ersten Stay&Pray-Abend, der noch in der Franziskuskapelle im Pfarrheim stattgefunden hat, waren sofort alle Plätze belegt. Von da an fanden die Stay&Pray-Abende in der Basilika statt, was eine gute Entscheidung bleiben sollte, da sich gegenwärtig (bzw. unter vor-Corona-Bedingungen) regelmäßig rund 150 Menschen an diesen Abenden in der Basilika versammeln, um Jesus anzubeten.
Eingeladen, Ihn anzubeten, sind wir am dritten Adventswochenende gleich zweimal. Am Freitagabend zu Rosenkranz, Heiliger Messe und dem Stay&Pray sowie am Sonntag zur Feier des Gottesdienstes. Schalten Sie also gerne ein oder seien Sie vor Ort mit dabei, wenn radio horeb in der Wallfahrtsbasilika "Zum Heiligen Blut" live zu Gast sein wird.
Es grüßt Sie herzlich, Ihr
Markus Münch
Unsere Pfarrei der Woche erreichen Sie unter der Adresse:
Wallfahrtsbasilika zum Heiligen Blut, St. Georg
Burgstraße
74731 Walldürn
oder im Internet unter: www.wallfahrt-wallduern.de und www.se-wallduern.de