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Pfarrei der Woche in Niederwinkling

Aus Niederbayern am Fuße des bayerischen Waldes kommt unser Radiogottesdienst am ersten Adventssonntag. Lernen Sie Pfarrer Franz Wiesner und seine erst 100 Jahre alte Pfarrei St. Wolfgang kennen. Der wirtschaftsstarke Ort Niederwinkling zwischen Straubing und Deggendorf besticht durch junge Familien, eine interessante Pfarrgeschichte und den kulturinteressierten Pfarrer, der im Interview Spannendes zu erzählen weiß.

Gibt es das noch? Pfarrgemeinden, die innerhalb von  sechs Wochen einen Radiogottesdienst auf die Beine stellen können? Mit allen erforderlichen Absprachen im Pastoralteam, in den Gremien, mit der Kirchenmusik? St. Wolfgang Oberwinkling, so der Name unserer neuen „Pfarrei der Woche“, ist solch eine flexible Gemeinde. Am ersten Adventssonntag können die Hörer von radio horeb hier in Niederbayern den Gottesdienst mitfeiern – eine Überraschung. Denn im Dezember-Monatsprogramm unseres Senders war ein Gottesdienst aus dem Bistum Mainz vermerkt. Dieser musste kurzfristig verschoben werden – und St. Wolfgang Oberwinkling sprang in die Bresche.

Tumultartige Szenen bei der Pfarreigründung
Offiziell heißt der zwischen Deggendorf und Straubing gelegene Ort heute Niederwinkling. Der kirchliche Name „St. Wolfgang Oberwinkling“ ist historisch – heute sind beide Ortsteile längst verschmolzen. Vor rund 100 Jahren baute Pfarrer Michael Dirnberger im Auftrag des Regensburger Bischofs an der Grenze zwischen Ober- und Niederwinkling die gemeinsame Kirche. Nicht gerade zur Freude der Pfarreiangehörigen: „Tumultartige Szenen“ spielten sich ab, notierte der Bauherr in sein Tagebuch. Man wollte nicht zu einer neuen Gemeinde fusioniert werden. Heute verläuft die Zusammenarbeit der Winklinger im Rahmen der Pfarreiengemeinschaft  mit Waltendorf und Mariaposching weit zivilisierter. Friedlich vereint sind die Gemeindemitglieder spätestens am Ort ihrer ewigen Ruhe: Rund um die Kirche breitet sich ein großer, gut gepflegter Friedhof aus. Mittendrin ist der Grabstein des Bauern Georg Sagstätter, der für die neue Kirche einst den Baugrund gestiftet hatte.

Das Interview mit Pfarrer Wiesner können Sie hier nachhören:


Von Pfarrhaushälterinnen und eingespielten Teams

Gebaut wird hier in der Donauebene am Fuße des Bayerischen Waldes bis heute: Zum Beispiel die neue Kita neben dem Pfarrhaus oder weitere Wohnhäuser in jüngst erschlossenen Siedlungsgebieten. Niederwinkling boomt. Es gibt mehr Arbeitsplätze als arbeitende Einwohner, und viele junge Familien siedeln sich hier an.
Pfarrer Franz Wiesner müht sich, seine so fleißige Gemeinde in die Kirche zu holen. Schäfchen, die sich lieber im Theaterverein KINI betätigen, besucht der kulturinteressierte Priester schon mal bei Theateraufführungen – als ganz gewöhnlicher Zuschauer. Im Pfarrhof finden die Gemeindemitglieder ein offenes Ohr, dafür sorgt auch die langjährige Pfarrhausfrau. Als Teil eines gut eingespielten Teams hält die „Pfarrersköchin“, wie es früher hieß, ihrem Pfarrer den Rücken frei, der sich so seinen Aufgaben in Schule, Pfarreiengemeinschaft und als Diözesanpräses der Pfarrhaushälterinnen des Bistums Regensburg widmen kann. Über das Für und Wieder dieser Lebensform spricht Pfarrer Wiesner im Interview mit bestechender Sachkenntnis und Offenheit.

Bis bald in Niederwinkling,

Ihre Solveig Faustmann,
die Kollegen von der Technik und das radio horeb-Team Deutschland

Klicken Sie sich in unserer Bildergalerie durch St. Wolfgang: