Pfarrei der Woche aus Königsbrunn
Ein Wechsel aus dem Allgäuer Urlaubsgebiet voller Berge und Seen an den dichtbesiedelten Rand der Großstadt: Was für eine Umstellung! In Königsbrunn leben viele Menschen, die in den nahe gelegenen Großstädten Augsburg und München arbeiten. Dem großen Pastoralteam der Pfarreiengemeinschaft rund um Pfarrer Leumann ist es ein Anliegen, Fernstehenden neue Zugänge zum Christentum zu ermöglichen. Dazu dienen Glaubenskurse und kleine Gesten bei den Sonntagsgottesdienste, die neu Hinzugekommenen ein herzliches Willkommen signalisieren. Dies ist wohl dringend nötig. Denn in Augsburgs Speckgürtel gibt es enormen Zuzug und Wegzug, sodass alle paar Jahre fast ein Drittel der Bevölkerung wechseln.
Wachstum und Niedergang
Die größten Kirchen von Königsbrunn, Zur göttlichen Vorsehung und Maria unterm Kreuz, wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gebaut. Sie sollten einer Vielzahl von Gläubigen der expandierenden Boomtown Platz bieten. Zumindest bis vor Corona war der Gottesdienstbesuch ausgesprochen hoch. Pfarrer Leumann hofft, dass viele, die jetzt zuhause bleiben, wieder zurückkommen. In seiner Gemeinde geht es eigentlich immer um viele Menschen - schon der Name Königsbrunn ist Programm. Denn Ludwig I. von Bayern wollte mehr Bevölkerungswachstum und veranlasste darum höchstpersönlich die Gründung dieser völlig neuen Ansiedlung.
Liebe Hörer, seien Sie herzlich willkommen bei unserem Radiogottesdienst am 20. Dezember um 10.30 Uhr. Auch ein persönlicher Besuch der Kirche Zur göttlichen Vorsehung in Königsbrunn lohnt sich: Betrachten Sie einmal den originellen Kreuzweg des deutschen Malers Claus Bastian (1909 – 1995) und finden Sie in seinen Bildern bekannte Persönlichkeiten der Zeitgeschichte. Welche, erfahren Sie im Interview mit Pfarrer Bernd Leumann.
Ihre
Solveig Faustmann
Hier geht’s zur Pfarreiengemeinschaft Königsbrunn:
https://www.katholisch-in-koenigsbrunn.de/
Hier finden Sie unsere erste Pfarrei der Woche mit Pfarrer Bernd Leumann aus dem Jahr 2017
Eine himmlische Fabrikshalle
Was sagt Pfarrer Leumann persönlich zu seiner neuen Wirkungsstätte? Eine Besonderheit ist, dass in der Pfarreiengemeinschaft Königsbrunn mehrere Priester unter einem Dach gemeinschaftlich leben können. Ein Vorteil, wie der gebürtige Allgäuer findet. Der schiere Umfang seines Seelsorgeteams mit Priestern, Diakonen, Gemeindereferenten und auszubildendem pastoralem Nachwuchs habe ihn im ersten Moment zwar erschreckt, gibt der sympathische Pfarrer zu. Doch die Zusammenarbeit funktioniere wunderbar. Auch seinem größten Gotteshaus kann der Priester viel Gutes abgewinnen. Im Volksmund wird die Kirche Zur göttlichen Vorsehung schon mal "das Kieswerk" genannt - wegen der nüchternen Betonfassaden. Und doch wurde gerade diese himmlische Fabrikshalle in Zeiten des ersten Corona-Lockdowns zum tröstlichen Wallfahrtsort: In den Wochen ohne Gottesdienst konnte man im gläsernen Tabernakel das Allerheiligste sichtbar in der kleinen Monstranz anbeten.