Jetzt: Nachtprogramm
Nachtprogramm

Am Ziel des sehnsuchtsvollen Wartens – Der Lobgesang des Simeon

Credo - Heute in der Sendung sprechen wir mit Prof. Dr. Renate Brandscheidt über die Weihung des Jesuskindes nach Lk 2,22-40.

Mit dem Hochfest "Darstellung des Herrn - Maria Lichtmess" vollendete sich klassischerweise die Weihnachtszeit und fand ihren Abschluss im Lobgesang des gerechten Simeon und dem Zeugnis der Prophetin Hanna am Ziel des sehnsuchtsvollen Wartens (Lk 2,22-40). Heute schaut sich Prof. Dr. Renate Brandscheidt die Bibelstelle an und erklärt uns was es damit auf sich hat.

Der Lobgesang des Simeon (Lk 2,22-40)

Credo um 20:30 Uhr mit  Prof. Dr. Renate Brandscheidt, Trier.
Sendung verpasst? In unserem Podcast Credo können Sie diese und weitere Sendungen anhören, downloaden und teilen.

Das Zeugnis des Simeon und der Hanna über Jesus

21 Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoß seiner Mutter empfangen wurde. 22 Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, 23 gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. 24 Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. 25 In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. 26 Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe. 27 Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, 28 nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: 29 Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, / wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. 30 Denn meine Augen haben das Heil gesehen, / 31 das du vor allen Völkern bereitet hast, 32 ein Licht, das die Heiden erleuchtet, / und Herrlichkeit für dein Volk Israel. 33 Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. 34 Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. 35 Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen. 36 Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; 37 nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. 38 In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. 39 Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. 40 Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit und seine Gnade ruhte auf ihm.

Credo-Reihe: Licht in der Dunkelheit – Biblische Impulse zur Theologie des Weihnachtsfestes

In dieser Adventszeit werden wir jeweils dienstags und freitags in der Credo-Sendung durch biblische Betrachtungen auf das Kommen des Messias vorbereitet. Die Alttestamentlerin Renate Brandscheidt und drei ihrer Schüler führen uns mit Texten aus dem Alten und Neuen Testament von der Ankündigung des Messias bis zur Geburt Jesu. In den Bibelstellen zeigt sich die Kontinuität der heilsgeschichtlichen Führung Gottes wie auch die Besonderheit der Person Jesu.

Heute hören wir die siebte Folge der Reihe mit Prof. Dr. Renate Brandscheidt.

Die Referentin

Prof. Renate Brandscheidt ist deutsche Theologin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Ur- und Abrahamsgeschichte im Buch Genesis, die Weisheitsliteratur im Buch Kohelet, die Prophetie und biblische Theologie. Von 1976 bis 1982 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Exegese des Alten Testamentes an der Theologischen Fakultät Trier und Religionslehrerin am städtischen Friedrich-Spee-Gymnasium.

Von 1983 bis 2000 war sie Akademische Oberrätin für Biblische Sprachen. Nach ihrer Habilitation 1999 in Mainz hat sie seit 2000 als Professorin für Exegese des Alten Testamentes und Biblische Theologie an der Theologischen Fakultät Trier gelehrt.

Buchtipp

Renate Brandscheidt und Sr. Theresia Mende OP
Gewaltig und heilig, gepriesen als furchtbar (Ex 15,11). Fragen zum Gottesbild des Alten Testaments
D&D Medien, 2020
252 Seiten, Paperback
ISBN 978-3-86400-028-7
€ 19,90 (zzgl. Versandkosten)

Vorherige Teile der Reihe: