Jetzt: Regina Coeli, Pfr. Richard Kocher
Regina Coeli, Pfr. Richard Kocher

Die Nothelfer der katholischen Kirche

Im Vertrauen auf Gottes Hilfe dürfen wir uns an die Heiligen wenden. An unsere Namenspatrone und Jahresheilige. Ganz besondere Fürsprecher sind die 14 Nothelfer. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen sieben von ihnen vor. Diese sind nur ein kleiner Teil der reichen Vielfalt der Heiligen. Die Heiligen sind mächtige Fürsprecher am Thron Gottes. In Texten und Kalenderblättern zeigen wir Ihnen das Vorbild dieser Menschen, die schon am Ziel ihres irdischen Pilgerweges angelangt sind.

23. April: Georg

Symbol für Tapferkeit und Nationalheiliger von England

Der heilige Georg wird in der Ostkirche als Erzmärtyrer verehrt. Als Offizier hat er unter Kaiser Diokletian eine militärische Karriere gemacht. Für eine Beförderung sollte er dem Christentum abschwören - Georg blieb seinem Glauben treu und nahm dafür Folter und Gefängnis in Kauf. Selbst den Tod fürchtete Georg nicht.
Seine Geschichte hat sich rasch im ganzen Abendland verbreitet: Ihm geweihte Kirchen sind ab dem 6. Jahrhundert nachweisbar. Kaiser Heinrich II. hat dem Heiligen den Ostchor des Bamberger Domes geweiht.

Kreuzfahrer verbreiteten Georg als Ritter
Das Bild des Heiligen als Krieger und Ritter zu Pferd wurde besonders zu Beginn des Mittelalters von den Kreuzfahrern verbreitet. Künstler wie Raffael, Dürer, Lucas Cranach, Grünewald und Rubens haben sich künstlerisch mit Georg auseinandergesetzt. Besonders bekannt ist seine Darstellung als Reiter in der Asamkirche in Weltenburg.
Georgien und das amerikanische Bundesland Georgia tragen seinen Namen. Er ist Patron von England, Schweden und Litauen.

Heiliger Georg,
du hast in deinem Leben erfahren, dass Dienen hart sein kann.
Gib uns die Tapferkeit, die wir brauchen, um unsere Kraft und unser Können in den Dienst des Nächsten zu stellen.
Gib denen, die über uns herrschen, Ehrlichkeit, Demut und mitmenschliches Verstehen für unsere Sorgen.

Hören Sie das dazugehörige Kalenderblatt hier:


2. Juni: Erasmus von Antiochia

Patriarch, Bischof und Patron der Seeleute

Am 2. Juni feiert die Kirche die frühchristlichen Märtyrer Erasmus, Marcellinus und Petrus. Bei Letzterem handelt es sich nicht um den gleichnamigen Apostel. Um das Jahr 303 gaben sie unter dem Christenverfolger Diokletian ihr Leben für ihren Glauben hin. Die drei Heiligen werden seit dem 8. Jahrhundert verehrt. Die Reliquien von Marcellinus und Petrus befinden sich in Seligenstadt bei Würzburg.

Erasmus ist einer der 14 Nothelfer
Erasmus, griechisch für "der Liebenswürdige", zählt seit dem Mittelalter zu den 14 Nothelfern. Diese Heiligen wurden besonders in Pestzeiten und Nöten aller Art um Fürsprache gebeten. Ab dem 15. Jahrhundert breitete sich die Verehrung der Heiligen von Bamberg und Regensburg im ganzen deutschen Sprachraum aus - sogar bis nach Ungarn und Italien.
Der Überlieferung zufolge war Erasmus Patriarch und Bischof von Antiochia. Er soll sieben Jahre in der Einsamkeit im Libanon gelebt haben, bevor er wegen seines Glaubens gefangen genommen und gefoltert wurde. Ein Engel hat ihn auf wundersame Weise aus dem Gefängnis befreit und nach Südosteuropa geführt.

Erasmus stirbt um 303 als Märtyrer
In Sirmium und Lugridum verkündete Erasmus das Evangelium und heilte viele Kranke. Auch dort wurde er als bekennender Christ verhaftet, nach Formia zwischen Rom und Neapel gebracht und dort hingerichtet. Die Reliquien von Erasmus werden im italienischen Gaeta verehrt.

Heiliger Erasmus,
unser Leben ist wie ein unruhiges Meer.
Wir sind bedroht von den Stürmen des Unglaubens, von den Wellen des Egoismus,
von den Strudeln der Angst, von der Finsternis der Hoffnungslosigkeit.
Geleite du das Schiff unseres Lebens sicher zum Ufer des ewigen Lebens.

Das Kalenderblatt hier hören:


15. Juni: Vitus

Legendärer Märtyrer und Patron von Böhmen und Prag

Der heilige Vitus, auch Veit genannt, ist ebenfalls ein Märtyrer der frühen Kirche. Sein Leben ist rein legendenhaft überliefert. Eine ganz besondere Verehrung hat Vitus im 13. und 14. Jahrhundert erfahren und wird seither zu den 14 Nothelfern gezählt. Kaiser Karl IV. hat 1355 die Reliquien des Heiligen nach Prag gebracht und eigens für die Verehrung den Veitsdom bauen lassen.

Vitus ist ein vielfältiger Patron
Vitus wird unter anderem bei einer Form der Epilepsie, dem sogenannten "Veitstanz" angerufen. Ebenso hilft er bei

  • Tollwut
  • Schlangenbissen
  • Feuersgefahr und
  • Unwetter

Der Heilige ist Patron der

  • Apotheker
  • Kupferschmiede
  • Jugend
  • Region Böhmen und
  • der Stadt Prag

Dargestellt wird der heilige Vitus oft als Jüngling in einem Kessel voll siedendem Pech. In anderen Bildern führt er einen Hund an der Leine oder hält ein Buch in der Hand, auf dem ein Hahn sitzt.

Heiliger Vitus,
durch Jahrhunderte hast du Vielen, die ihre Sorgen dir anvertrauten, geholfen.
Schütze unsere Heimat, unsere Familien, die Jugend.
Zeige unseren Kindern den rechten Weg in die Zukunft; gib uns die Kraft,
ihnen den lebendigen Glauben weiter zu geben, mit ihnen an der Seite zu gehen und sie zu verstehen.

Hören Sie hier das dazugehörige Kalenderblatt:


20. Juli: Margareta von Antiochien

Jungfrau und Märtyrerin

Margaretas Leben ist historisch nicht mehr genau nachweisbar. Sie soll unter der Herrschaft von Kaiser Diokletian das Martyrium erlitten haben - um das Jahr 307. Ihr Gedenktag, der 20. Juli, ist als Fest seit dem 12. Jahrhundert verzeichnet. Dargestellt wird die heilige Margareta oft mit einem Drachen, den sie mit dem Kreuzstab oder einem Kruzifix besiegt haben soll. Der Drache ist ein Sinnbild für den Teufel. Als Patronin des "Nährstandes" gehört sie zu den sogenannten "heiligen drei Madl":

"Margaretha mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl, das sind die drei heiligen Madl."

Margareta von Antiochien gehört zu den 14 Nothelfern, weil sie vor ihrem Tod darum gebeten haben soll, allen Müttern, die sich in ihrer schweren Stunde an sie um Fürbitte wenden, zu helfen. Heute wird als Fürsprecherin von Jungfrauen, Schwangeren und Gebärenden angerufen.
Die Reliquien der heiligen Margareta befinden sich in Montefiascone bei Bolsena. Ihr ist der dortige Dom geweiht, der 1519 gebaut wurde.

Heilige Margareta,
unsere Zeit ist voll von irdischen Verlockungen.
Viele haben die Orientierung und den Glauben verloren.
Erbitte uns Hoffnung und Mut, dass wir unseren Kindern den Weg in eine sinnvolle Zukunft zeigen.
Den jungen Frauen aber stehe in ihrer schweren Stunde bei.

Hören Sie die Vita der Heiligen hier nach:


20. September: Eustachius

Erster Nothelfer und unerschrockener Glaubenszeuge

Eustachius, dessen Name sich mit "der Fruchtbare" übersetzen lässt, gilt als erster und damit ältester der 14 Nothelfer. Er soll um das Jahr unter Kaiser Hadrian verbrannt worden sein. Als Oberst und Befehlshaber nach dem Sieg über die Perser soll ihm auf der Jagd ein Hirsch mit einem leuchtenden Kreuz zwischen dem Geweih erschienen sein. Christus selbst habe durch den Hirsch zum ihm gesprochen - daraufhin bekehrte er sich. Als siegreicher Soldat kehrte er nach Rom zurück. Bei der Siegesfeier hat der mittlerweile überzeugte Christ das Götzenopfer verweigert. Eustachius wurde mit seiner Frau Theopista und seinen beiden Söhnen Agapitus und Theopistus von heidnischen Fanatiker verbrannt.
Reliquien des Heiligen befinden sich in den beiden Kirchen S. Eustachio in Rom und St. Eustache in Paris.

Einst bist du, Hl. Eustachius, Gottes Huld begegnet,
der den schönen Hirsch erschuf und die Schöpfung segnet.
Hilf uns, die Natur zu verstehen und in ihr die Spuren des Schöpfers zu sehen.

25. November: Katharina von Alexandria

Königstochter und Märtyrerin

Katharina war eine Königstochter und lebte der Überlieferung nach im 3./4. Jahrhundert. Sie verweigerte als Christin das Götzenopfer und soll unter der Herrschaft von Kaiser Maxentius als Märtyrerin gestorben sein. Katharina wurde in den Kerker geworfen, gefoltert und auf ein Rad gebunden. Dieses zersprang und Katharina wurde enthauptet.

Um 1000 setzt die Verehrung ein
Im Orient begann die Verehrung der Heiligen sehr rasch. Zentrum waren die Benediktinerklöster Monte Cassino und St. Gallen. Reliquien von Katharina gelangen um das Jahr 1000 ins französische Rouen. Im 13. und 14. Jahrhundert haben die Kreuzritter zur Verbreitung ihrer Verehrung entscheidend beigetragen. Seit dem 15. Jahrhundert gehört Katharina zu den 14 Nothelfern und ist Teil der "drei heiligen Madln".

Heilige Katharina,
lehre uns begreifen, dass die demütige Hingabe an den Willen Gottes wichtiger sein kann
als alles Forschen und Wissen in dieser Welt.
Hilf uns, inmitten der vielfältigen Gefahren unserer Zeit stets das Wahre zu erkennen
und Gott durch ein überzeugtes Leben aus dem Glauben in Treue zu dienen.

Hören Sie hier noch einmal alles nach:


4. Dezember: Barbara

Jungfrau und erste Bekennerin der Dreifaltigkeit

Die heilige Barbara hat wahrscheinlich am Ende des 3. Jahrhunderts gelebt und starb an einem 4. Dezember 306. Als Tochter eines angesehenen Mannes sollte sie verheiratet und vom christlichen Glauben ferngehalten werden. Dafür sperrte er sie in einen Turm, in dem Barbara durch ihre Lehrer vom Christentum erfahren hat. Sie ließ sich taufen und ein Badezimmer als Betraum einrichten. Zu den beiden vorhandenen Fenstern ließ sie ein drittes ergänzen und wurde somit der Überlieferung nach zur ersten Bekennerin der Dreifaltigkeit.

Ihr eigener Vater enthauptet Barbara
Als der Vater von ihrem Glauben erfuhr, brachte er seine Tochter zum Marktgrafen Martian, der sie zum Tod verurteilte. Trotz Folter und Gefängnis blieb sie ihrem Glauben treu und wurde von ihrem eigenen Vater hingerichtet. Vor ihrem Tod soll ich versprochen worden sein, dass sie im Himmel als Fürsprecherin gegen einen plötzlichen Tod ohne Sterbesakramente angerufen werden könne. An ihrem Gedenktag stellen Gläubige Zweige von Obstbäumen ins Wasser. Sie blühen am Weihnachtstag auf. Barbara ist unter anderem die Patronin der Bergleute.

Heilige Barbara,
so lange wir leben, fühlen wir uns gefangen in Sorge und Not, in Leid und Sünde.
Hilf, dass wir Jesu Leiden, sein Sterben
und seine Auferstehung als Botschaft der Befreiung aus unserer irdischen Gefangenschaft begreifen
und in der Todesstunde eingehen dürfen in sein ewiges Erbarmen.

Barbara ist die Heilige mit dem Turm. Hören Sie hier, warum er ihr Attribut ist:


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