Jetzt: eine Wiederholung der gleichnamigen Sendung der Vorwoche
eine Wiederholung der gleichnamigen Sendung der Vorwoche

Heilige als Fürsprecher bei Krankheit

Die Heiligen sind mächtige Fürsprecher am Thron Gottes. Sie haben Gott in ihrem Leben erkannt und sind am Ziel ihres irdischen Pilgerweges angelangt. Sie haben die Prüfungen des Lebens siegreich bestanden. Nicht wenige von ihnen hatten von Gott besondere Charismen der Heilung bekommen oder ähnliche gesundheitliche Probleme zu bewältigen. Darin sind sie uns ein Vorbild, denn auch wir sind von Leid und Krankheit umgeben. Im Vertrauen auf Gottes Hilfe dürfen wir uns an sie wenden. radio horeb hat auf dieser Seite eine Auswahl für Sie zusammengestellt.

19. März: Josef von Nazareth

Ziehvater Jesu und Bräutigam der Gottesmutter

Josef war gemäß der Überlieferung der Ziehvater von Jesus. Er stammte aus dem Haus und Geschlecht Davids, aus dem der Messias hervorgehen sollte. Er war Zimmermann und hat dieses Handwerk auch Jesus beigebracht. Als Josef von der Schwangerschaft Mariens erfuhr, wollte er sich heimlich von ihr trennen, doch ein Engel erklärte ihm, dass das Kind vom Heiligen Geist sei (vgl. Mt 1,18-21). Mit Maria ist er nach Bethlehem gezogen, um sich bei der Volkszählung eintragen zu lassen. Dort war Josef bei der Geburt Jesu dabei und musste anschließend mit seiner Familie nach Ägypten flüchten.

Die Evangelien überliefern kein Wort Josefs
Bei der Wallfahrt zum Jerusalemer Tempel (vgl. Lk 2,41-51) wird Josef zum letzten Mal erwähnt. Im gesamten Neuen Testament ist allerdings kein einziges Wort von ihm überliefert. Auch über seinen Tod ist nichts bekannt - Josef "verschwindet" einfach.

Verehrung von Josef beginnt um 850
Im Martyrologium von der Reichenau ist ein Fest zu Ehren des heiligen Josef am 19. März überliefert. Es sollte wahrscheinlich das Fest der römischen Göttin Minerva ersetzen. Sie war die Göttin des Handwerks. Papst Sixtus hat 1479 den 19. März offziell zum Festtag des Heiligen gemacht. Seit 1621 befindet sich der Festtag im römischen Kalender. 1714 hat Papst Clemens XI. den Tag mit einem eigenen Messformular versehen. Papst Benedikt XIII. fügte Josef in die Allerheiligenlitanei ein.

1870 wird Josef zum Patron der Kirche
Papst Pius IX. hat 1870 die ganze Kirche unter das Patronat des heiligen Josef gestellt. Das Fest "Josef, der Arbeiter", hat Papst Pius XII. 1955 als Gedenktag am 1. Mai eingeführt.

Gebet zum heiligen Josef:

O heiliger Josef, Du halt haus
und gieß des Himmels Segen aus.
Hier über unserm kleinen Herd,
dass Lieb und Eintracht stets sich mehr,
dass Fried' und Freude uns begleit'
und Gottesfurcht uns steh' zur Seit',
dass unser Weg zum Himmel führ
und unser Tun die Tugend zier'.
Das ist heute meines Herzens Bitt':
O sei und bleib in unserer Mitt'!
Dir geb' ich heute mit frohem Blick
den Schlüssel zu des Hauses Glück.
O schließe Du doch alles aus,
was schaden könnte unserm Haus.
Schließ' all die Meinen und auch mich
in Jesu Herz, das bitt' ich Dich!
Dass hier jeder Tag vergeht,
wie Dir im Haus zu Nazareth.
Amen.

Hören Sie das Kalenderblatt zum heiligen Josef:


16. April: Bernadette Soubirous

Seherin der "Unbefleckten Empfängnis"

Bernadette war das älteste von sechs Kindern des Müllers Francois Soubirous und seiner Frau Louise. 1855 wurde Bernadette ein Opfer der Cholera-Epidemie und litt bis zu ihrem Tod unter schwerem Asthma. Während der Hungersnot von 1856 hat die Regierung kostenlos Mehl verteilt - die Müllersfamilie verarmte. Bernadette - ohne Schulausbildung und Religionsunterricht - unterstützte die Familie als Schweinehirtin und Kellnerin. Mit 14 Jahren kehrte Bernadette zu ihrer Familie nach Lourdes zurück.

Februar 1858: Die Erscheinungen beginnen
Beim Holzsammeln ist Bernadette am 11. Februar 1858 in der Grotte Massabielle eine weibliche Gestalt erschienen. Bernadette hat sie schlicht und einfach "Dame" genannt. Die Erscheinung sollte sich 17 Mal wiederholen - immer an oder in der Nähe der Grotte. Viele Menschen folgten Bernadette an diesen Ort. Die Erscheinung bat sie, den Boden zu küssen, aus der Quelle zu trinken, die Bernadette freigelegt hatte und zum Priester zu gehen. Er solle eine Kapelle errichten und Prozessionen abhalten.

"Ich bin die Unbefleckte Empfängnis"
Am 25. März 1858 hat die Erscheinung Bernadette ihren Namen verraten: "Que soy era Immaculada Conceptiou" - "Ich bin die Unbefleckte Empfängnis". Der Unglaube ihres Beichtvaters verschwand mit Wundern durch das Quellwasser. Am 7. April ereignete sich bei der Erscheinung das "Kerzenwunder": Vor den Augen des örtlichen Arztes hat Bernadette ihre Hand über eine Kerze gehalten und blieb unverletzt. Die 18. und letzte Erscheinung hatte Bernadette am 16. Juli 1858 an der gegenüberliegenden Seite des Flusses.

1862 werden die Erscheinungen als echt befunden
Bischof Bertrand-Sévère Laurence hat 1862, vier Jahre nach den Erscheinungen, diese als echt befunden und bestätigt. Seit 1864 steht an der Stelle in der Grotte die Marienstatue des Künstlers Fabisch. 1866 wurde die von der Muttergottes gewünschte Kapelle errichtet. Lourdes wurde zu einem bedeutenden und großen Wallfahrtsort: 1867 kamen bereits fünf Millionen Pilger. Bernadette jedoch wurden Zweifel und Verleumdung entgegengebracht. 1866 verließ sie Lourdes und legte als "Barmherzige Schwester" im Kloster St. Gildard in Nevers 1867 ihre Gelübde ab.

350.000 Menschen bäden jährlich im Quellwasser
Die Quelle, die Bernadette bei der Erscheinung freigelegt hat, sprudelt bis heute. In den Bädern direkt neben der Grotte steigen jährlich rund 350.000 Menschen in das 12 Grad kalte Wasser. Es ist eines der Highlights bei einem Besuch des Wallfahrtsortes.

Bernadettes unverwester Leichnam ruht in Nevers
1879, mit gerade einmal 35 Jahren, starb Bernadette in Nevers an Knochentuberkulose. 30 Jahre nach ihrem Tod wird ihr Leichnam exhumiert - er ist unverwest und ruht in einem Glasschrein in der Klosterkirche. Papst Pius XI. hat sie 1925 selig- und 1933 heiliggesprochen.

Lourdes wird zum einem weltweit bekannten Marienwallfahrtsort
Hunderttausende Gläubige kommen nach Lourdes, um Heilung zu erbitten. 7.000 medizinisch auffällige Fälle sind bestätigt, von denen die katholische Kirche 70 als Heilungen anerkannt hat.

Das "Testament" der heiligen Bernadette ist ein ungewöhnlich beredtes Zeugnis der Dankbarkeit für erfahrene Beschenkung. Darin heißt es:

"Für die Armut, in der Mama und Papa lebten; dafür, daß uns nichts gelang; für den Niedergang der Mühle; dafür, daß ich die Kinder beaufsichtigen mußte; die Schafe hüten; für das dauernde Erschöpftsein... - danke ich dir, Jesus!
Ich danke Dir, mein Gott, für den Prokurator und den Kommissar, für die Gendarmen, für die harten Worte des Priesters Peyramale...
Für die Tage, an denen Du kamst, Maria, und für die, an denen Du nicht kamst. Ich werde das nicht vergelten können, als nur im Paradies. Aber auch für den erhaltenen Backenstreich, den Hohn, die Beleidigungen; für jene die mich für verwirrt hielten; für die, die mich des Betruges bezichtigten; für solche, die mich beschuldigten, ein Geschäft zu machen...danke ich Dir, Mutter!
Für die Rechtschreibung, die ich niemals konnte; danke dafür, daß ich kein Gedächtnis hatte; für meine Unwissenheit und für meine Dummheit - danke ich Dir!

Ich danke Dir, denn wenn auf Erden ein Kind mit größerer Unwissenhaft und Dummheit wäre, hättest Du das ausgesucht...!
Dafür, daß meine Mama weit entfernt starb; für den Schmerz, den ich verspürte, als mein Vater, statt seine kleine Bernadette zu umarmen, mich "Schwester Maria Bernarda" nannte... - ich danke Dir, Jesus!
Ich danke dir für das Herz, das du mir gabst, so zart und empfindsam, und das Du mit Bitterkeit überfüllt hast...!
Dafür, daß Mutter Josephine bekanntmachte, daß ich mich zu nichts eigne, danke...; für den beißenden Spott der Mutter Meisterin, ihre harte Stimme, ihre Ungerechtigkeit, ihre Ironie, für das Brot der Erniedrigung...danke!
Dafür, daß ich so war, daß Mutter Theresa von mir sagen konnte: "Gebt ihr niemals genug nach"...!

Ich danke dafür, daß ich die Privilegierte war in der Maßregelung meiner Fehler, so daß andere Schwestern sagten: "Wie gut, daß ich nicht Bernadette bin"!
Ich danke dafür, daß ich Bernadette war, der man mit Gefängnis gedroht hatte, weil ich Dich, Mutter, gesehen habe...; die Bernadette, nichtig und elend, daß die, die sie sahen, sagten: "Das soll die sein?" Bernadette, die von den Menschen angesehen worden ist wie ein seltenes Tier!
Für den Leib, den Du mir gabst, des Mitleids würdig, faulend...; für die Krankheit, beißend wie Feuer und Rauch; für meine morschen Knochen; für Schweiß und Fieber; für stumpfe und scharfe Schmerzen...ich danke Dir, mein Gott!

Und für die Seele, die Du mir gabst, für die Wüste der inneren Trockenheit, für Deine Nächte und Deine Blitze, für Dein Schweigen und Deinen Donnerschlag, für alles; für Dich, - wenn du zugegen warst und wenn Du fehltest - danke ich Dir, Jesus!"

(nach Fonti vive, Caravate, September 1960)

Hören Sie die Vita in unserem Kalenderblatt nach:


14. Mai: Corona

Patronin gegen Seuchen und Unwetter

Das Leben der heiligen Corona ist legendenhaft überliefert. Geboren wurde sie 161 oder 287, gestorben ist sie 177 oder 303. Sie sollte die Frau des Märtyrers Victor gewesen und ebenfalls für ihren Glauben gestorben sein. An zwei gebeugten Palme hätte sie das Martyrium erlitten - so wird sie oft bildlich dargestellt. Der Name der Heiligen ist lateinisch und bedeutet "die Gekrönte". Ihr griechischer Name "Stephana" weist wie der Name "Stephanus" auf den Begriff des Märtyrers hin.

Die Verehrung setzt im 6. Jahrhundert ein
Die Legenden bildeten sich wohl recht schnell im Osten. In Italien setzte die Verehrung im 6. Jahrhundert ein. Reliquien der Heiligen kamen von Ägypten über Zypern nach Italien. Bei Osimo hat es eine der heiligen Corona geweihte Kirche gegeben -  ab 1191 wurden dort ihre Gebeine verehrt.
Kaiser Otto III. brachte 997 Reliquien nach Aachen. Weitere Gebeine kamen nach Prag. Seit dem 14. Jahrhundert ist eine Verehrung in Altbayern, Böhmen und Niederösterreich belegt. Unter anderem in Niederbayern und Niederösterreich wurden Corona-Wallfahrten abgehalten - besonders in St. Corona am Wechsel, wo 1504 in einer hohlen Linde eine Corona-Statue gefunden worden sein soll. Auch in Wien ist die Verehrung stark verbreitet.

Hören Sie die Vita der Heiligen nach:


16. August: Rochus von Montpellier

Helfer für die Pestkranken

Papst Urban V. soll bei einer Begegnung mit Rochus gesagt haben: "Es scheint mir, dass du ins Paradies kommst." Vor diesem Treffen war der heilige Rochus, der von 1349 bis 1379 gelebt hat, auf dem Weg nach Rom. Während seiner Wallfahrt soll er zahllose Pestkranke allein durch das Zeichen des Kreuzes geheilt haben. In Montpellier aufgewachsen und ausgebildet, trat er nach dem Tod seiner Eltern - sie waren unter den mehr als 500 Opfern der Pestepidemie - in den Dritten Orden der Franziskaner ein.

Rochus heilt von der Pest und erkrankt selbst
Um 1370 hat Rochus die Ewige Stadt verlassen und war auf dem Weg zurück nach Montpellier. In Piacenza kümmerte er sich um die Pestkranken und infizierte sich selbst. Wegen seiner Armut hat man ihn nicht im Spital versorgt und so wählte er eine Hütte im Wald als Ort des Sterbens. Dort ist eine Quelle entsprungen, die seinen Durst stillte. Ein Engel soll ihm erschienen sein und Rochus geheilt haben. Er kehrte nach Piacenza zurück und nahm sich der Kranken an.

Rochus stirbt als anonymer Pilger in Voghera
Unterwegs in seine Heimat wurde Rochus in Broni bei Pavia als vermeintlicher Spion gefangen genommen und nach Voghera gebracht. Rochus verbrachte fünf Jahre im Gefängnis, obwohl sein Onkel dort Stadtherr war. Erst in seiner Todesnacht hat Rochus sich dem Priester offenbart. Rochus wurde in Voghera bestattet. Bereits 1382 haben die Menschen das Gedenken an ihn begonnen und ihm dort eine Kirche geweiht.

Die Verehrung setzt sich in Südfrankreich fort
Von Italien hat sich die Verehrung des Heiligen Anfang des 15. Jahrhunderts bis nach Südfrankreich verbreitet. Seine Reliquien kamen zum größten Teil nach Venedig, wo ihm die Kirche St. Rocco geweiht ist. Außerdem

  • tragen Krankenhäuser seinen Namen, die sogenannten Rochus-Spitäler
  • sind dem Heiligen allein in Italien 3.000 Kirchen geweiht
  • sind 74 Orte und 36 Stadtteile größerer Städte nach ihm benannt

Die Franziskaner haben in besonderer Weise zu seiner Verehrung beigetragen. In Apulien wird jedes Jahr für den Heiligen ein großes Patronatsfest gefeiert. In Südfrankreich und Nordspanien kann man bis heute an Häusern die Buchstaben "VSR" erkennen. Sie stehen für "Vive Saint Roche - es lebe der Heilige Rochus".
In Deutschland gibt es aufgrund eines Gelübdes seit dem Pestjahr 1666 die Wallfahrt auf den Rochus-Berg bei Bingen. Es ist die größte Wallfahrt ihrer Art in Europa.

Hören Sie das Kalenderblatt zum heiligen Rochus:


17. September: Hildegard von Bingen

Kirchenlehrerin und Mystikerin

Die heilige Hildegard hat im 11./12. Jahrhundert gelebt und war die zehnte Tochter des rheinfränkischen Edelfreien Hildebert von Bermersheim-Alzey und seiner Frau Mechthild. Schon als Kind besaß Hildegard die Gabe, Dinge vorauszusehen und diese für die Zukunft richtig deuten zu können. Ihre Erziehung übernahm ihre Verwandte, Jutta von Sponheim, im späteren Benediktinerkloster Disibodenberg. Nach dem Tod Juttas 1136 war Hildegard zehn Jahre lang Priorin und gründete 1147 ihr eigenes Kloster über dem Grab des Rupert von Bingen.

Hildegard war "Tischgenossin Gottes"
Nachdem Hildegard 1151 mit 18 Schwestern in das heute nicht mehr vorhandene Kloster auf den Rupertsberg gezogen war, machte sie sich als Mystikerin und Ärztin einen Namen. Trotz ihrer körperlichen Einschränkungen engagierte sie sich zudem politisch, dachte über die Rolle der Frau und die Sexualität nach. Bereits 1141 begann die "Tischgenossin Gottes", wie sie genannt wurde, ihre Visionen aufzuschreiben. Mit Erlaubnis von Papst Eugen III. durften die Schriften veröffentlicht werden.

Hildegard trat öffentlich auf und war die Beraterin des Kaisers
Hildegard predigte, wenn sie nicht auf Reisen war, öffentlich auf Markplätzen, zum Beispiel in Trier. In Ingelheim am Rhein war sie außerdem Beraterin von Kaiser Barbarossa.
Selbstbewusst hat sich Hildegard gegen damalige Konventionen gestellt, als sie einen Exkommunizierten, der wieder in die Kirche eingetreten war, auf dem eigenen Klosterfriedhof - also in geweihter Erde - bestatten ließ. Der Mainzer Bischof hat ihr Kloster daraufhin von allen sakramentalen Handlungen ausgeschlossen - für Hildegard eine äußerst harte Strafe, unter der sie sehr litt. In ihr "brannte eine Liebe in der Brust, die keinen Menschen ausschloss."

"Liber Scivias Domini" blickt voraus auf die Vollendung der Welt
Von 1141 bis 1147 hat Hildegard mit Propst Volmar ihr Werk "Liber Scivias Domini", "Wisse die Wege Gottes", verfasst. In diesem prophetischen Werk schlägt Hildegard einen Bogen von der Erschaffung der Welt über das Werden und Sein der Kirche bis zum Jüngsten Tag. Darin versucht sie unter anderem, den Geist Gottes in der Schöpfung erfahrbar zu machen:

"Alles durchdringst Du, die Höhen, die Tiefen, jeglichen Abgrund."

Der Mensch steht bei Hildegard im Herzen des Universums. Als das volle Werk des Schöpfers könne nur den Menschen ihn erkennen und zwischen Gut und Böse unterscheiden.

Seelsorge für den verweltlichten Klerus
Hildegards seelsorgliches Augenmerk galt dem Klerus ihrer Zeit. Diese verweltlichten Vorsteher mahnte sie zu Barmherzigkeit und rechtem Maß. Die Predigt, die Hildegard dem Kölner Klerus gehalten hat, ist erhalten. In ihr heißt es:

"Ihr seid eine Nacht, die Finsternis ausatmet, und wie ein Volk, das nicht arbeitet.
Ihr liegt am Boden und seid kein Halt für die Kirche, sondern ihr flieht in die Höhle eurer Lust.
Und wegen eures ekelhaften Reichtums und Geizes sowie anderer Eitelkeiten unterweist ihr eure Untergebenen nicht.
Ihr solltet eine Feuersäule sein, den Menschen vorausziehen und sie aufrufen, gute Werke zu tun."

Hören Sie hier weitere Details aus dem Leben der heiligen Hildegard:


26. September: Kosmas und Damian

Heilige Zwillingsbrüder und Patrone der Ärzte

Kosmas und Damian waren der Überlieferung nach die Söhne der Theodota und haben als Ärzte in Pheremma im heutigen Syrien gewirkt. Sie haben Kranke kostenlos behandelt und viele Menschen zum Christentum bekehrt. Ein eifersüchtiger Kollege soll sie um 287 in der heutigen Türkei umgebracht haben.

Das Martyrium der Heiligen wird unterschiedlich überliefert
Eine arabisch überlieferte Legende berichtet, dass der Präfekt Lysias Kosmas und Damian ins Meer werfen ließ. Ein Engel kam ihnen zu Hilfe und habe sie aus den Fluten gerettet. Ein Feuer, das die beiden töten sollte, verbrannte hingegen die Umstehenden - Kosmas und Damien blieben unverletzt. Als das nicht geholfen hat, wurden beide an Kreuze gebunden und mit Pfeilen beschossen. Die Pfeile kehrten in der Luft um und töteten die Peiniger. Schließlich erlitten Kosmas und Damian mit ihren drei Gefährten Anthimus, Leontius und Euprepius das Martyrium durch Enthauptung.
Ihre Reliquien ruhen in der Münchner Kirche St. Michael - ihre Häupter werden in der Propsteikirche St. Johann in Bremen verehrt.

Wie sich die Verehrung der beiden heiligen Ärzte ausgebreitet hat, erfahren Sie im Kalenderblatt:


27. September: Vinzenz von Paul

Priester und Ordensgründer

Vinzenz (1581-1660) war das dritte von sechs Kindern und von seinen Eltern zum Priester bestimmt. Bereits mit 14 Jahren hat er seine Ausbildung am Kolleg der Franziskaner im französischen Dax begonnen. Anschließend studierte er ab 1597 in Toulouse Theologie. Als 19-Jähriger hat Vinzenz die Priesterweihe empfangen.

Geldsorgen zwingen Vinzenz zur Flucht
Trotz seines Ehrgeizes hat er keine Anstellung als Pfarrer gefunden und arbeitete stattdessen in einem Internat in Toulouse. Er verschuldete sich und ist vor seinen Gläubigern geflohen. Aus seinen Aufzeichnungen geht hervor, dass er von Seeräubern gefangen und als Sklave nach Tunis verkauft wurde. Nach Diensten als Tagelöhner bei einem Fischer und einem Alchemisten arbeitete Vinzenz bei einem ehemaligen Franziskaner. Dort fand er seinen Glauben wieder.

1608 kehrt Vinzenz nach Paris zurück
Nachdem Vinzenz nach Paris zurückgekehrt war, wirkte er ab 1608 als Priester. Von Anfang an war er mit dem Pariser Oratorium, einer Wohn- und Lebensgemeinschaft von Priestern, freundschaftlich verbunden. Zwei Jahre später wurde Vinzenz geistlicher Berater der Königin Margarete von Valois. Als Pfarrer setzte er sich hingebungsvoll für die Armen und Kranken ein. Ab 1612 wirkte Vinzenz als Priester in Clichy, dem heutigen Stadtteil Clichy-la-Garenne in Paris.

Vinzenz von Paul und sein caritatives Engagement
Vinzenz von Paul gründete 1617 die "Bruderschaft der Damen der christlichen Liebe". Diese sollten sich um die Armen und Kranken kümmern. Die Schwestern wurden von jungen Landmädchen unterstützt, weil die Arbeit bald zu schwer geworden war. Im Lauf der Zeit entwickelte sich aus der Bruderschaft die "Gemeinschaft der Töchter der christlichen Liebe". Diese Laien-Vereinigung sah sich als Alternative zur strengen Lebensform der Nonnen.
Vinzenz von Paul gab ihnen eine Lebensregel an die Hand: "Ihr habt als Kloster die Häuser der Kranken, als Zelle eine Mietkammer, als Kapelle die Pfarrkirche, als Kreuzgang die Straßen der Stadt, als Klausur den Gehorsam, als Gitter die Gottesfurcht und als Schleier die heilige Bescheidenheit.." Eine Profess mussten die jungen Frauen nicht ablegen - sondern ein Versprechen, das zunächst für ein Jahr galt und bis zum Tod erneuert werden konnte.

Vinzenz begegnet Franz von Sales
1618 ist Vinzenz Franz von Sales begegnet. Dieses Treffen hat ihn tief geprägt.1625 hat Vinzenz mit den Vinzentinern eine eigene Kongregation der Mission gegründet. Ihre Hauptaufgabe ist die missionarische Arbeit und die Ausbildung der Priester. Besonderes Anliegen waren Vinzenz die Reform der Priesterausbildung durch regelmäßige Zusammenkünfte und Predigtübungen.

Die angeschlossenen Vinzentinerinnen sind heute mit rund 24.000 Mitgliedern die größte Frauengemeinschaft innerhalb der katholischen Kirche. Sie waren Vorbild für Mutter Teresa und die von ihr gegründete Ordensgemeinschaft.
 

Hören Sie die Vita des Heiligen hier nach:


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