Jetzt: Lobpreis, Geistliche Familie vom Heiligen Blut, Aufhausen
Lobpreis, Geistliche Familie vom Heiligen Blut, Aufhausen

Der Heilige Franziskus

Francesco Giovanni war der Sohn des wohlhabenden Tuchkaufmannes Pietro Bernardone und seiner französischen Ehefrau Giovanna Pica. Er wurde um 1181 oder 1182 in Assisi geboren. Als junger Mann begann er eine Karriere als Ritter, die nicht sehr glanzvoll verlief. Er geriet bei einer Schlacht in Collestrada in Gefangenschaft und wurde krank - der Anfang seiner Bekehrung. Nach seiner Befreiung zog er in die nächste Schlacht. Dort erschien ihm Gott in einem Traum mit den Worten: "Kehre zurück in die Heimat, denn ich will dein Gesicht in geistlicher Weise erfüllen". Diese Vision überzeugte ihn schlussendlich, er kehrte zurück und änderte sein Leben radikal. Sein Vater hielt von dem neuen Handeln seines Sohnes wenig. Obwohl die Familie viel Geld besaß, versuchte Franz, arm zu leben. Der Streit zwischen Vater und Sohn fand sein Ende im Jahr 1207 vor Gericht: Dort verzichtete der junge Franz auf sein Erbe und jegliche Unterstützung seines Vaters. Er wolle von nun an ohne Vermögen und nach dem Vorbild Jesu Christi "sine glossa" leben. Aus dem Lateinischen übersetzt heißt das so viel wie "ohne Hinzufügungen und Veränderungen". Als seinen Vater bezeichnete er von nun an nur noch Gott.

Franz von Assisi lebte deshalb in freiwilliger Armut. Er erbettelte sich Nahrungsmittel und wohnte als so genannter Aussätziger außerhalb der Stadtmauern. Seinen Auftrag sah er darin, den Glauben an Jesus Christus in die Welt zu tragen. Im Laufe der Zeit konnte er weitere Menschen von dieser Lebensweise überzeugen. Wie er kleideten sie sich in einfache Gewänder, gingen barfuß und lebten mittellos. Die zwölf Gefährten reisten 1215 nach Rom, wo sie vom Papst Innozenz III. eine Bestätigung und von Gott gegebene Erlaubnis für ihre Lebensweise einholten. Diese Zustimmung gilt als Gründung des Franziskanerordens. Gemeinsam und immer weiter wachsend, reisten die so genannten "Minderen Brüder" umher. Doch die Gesundheit von Franz verschlechterte sich schnell, sodass er die Ordensleitung abgeben musste. Er zog sich zurück und lebte abgewandt von seinem Orden auf dem Berg La Verna.

Als er im Herbst 1226 spürte, dass sein Tod näher rückte, reiste er ein letztes Mal in die Stadt zur Portiuncula-Kirche, wo er Jahre zuvor erstmals mit seinem Orden gepredigt hatte. Dort verstarb er am 3. Oktober 1226. Zwei Jahre nach seinem Tod wurde Franziskus, wie Franz von Assisi auch genannt wird, von Papst Gregor IX. heiliggesprochen. Einige seiner Werke, unter anderem die Ordensregeln sowie Teile seines Testaments sind erhalten geblieben. Sie gelten noch heute als Anleitung zum Leben vieler Anhänger des römisch-katholischen Glaubens. Weil Franz von Assisi in vielen seiner Erzählungen und Predigten die gleiche Würde von Mensch und Tier erwähnte, gilt er als einer der ersten Tierschützer der Geschichte. An seinem Todestag, dem 4. Oktober, wird deshalb auch der Welttierschutztag gefeiert. 1980 ernannte Papst Johannes Paul II. Franz von Assisi zudem zum Schutzherren von Umwelt und Ökologie.

Auch der im März 2013 ernannte Papst, Jorge Kardinal Bergoglio, wendet sich dem heiligen Franziskus zu. Er nennt sich Franziskus und will getreu seinem Vorbild mit so wenig Luxus und Geld leben wie möglich.

Quelle: GEO.de

Aus dem Brief des Heiligen Franziskus an den Orden über die Eucharistie

"Es ist ein großes Elend und eine beklagenswerte Schwäche, wenn ihr euch, während ihr ihn so gegenwärtig habt, noch um irgendetwas anderes in der ganzen Welt kümmert.
Der ganze Mensch erschauere, die ganze Welt erbebe, und der Himmel juble, wenn auf dem Altar in der Hand des Priesters "Christus, der Sohn des lebendigen Gottes" ist (Johannes 11,27)! O wunderbare Hoheit und staunenswerte Herablassung! O erhabene Demut! O demütige Erhabenheit, dass der Herr des Alls, Gott und Gottes Sohn, sich so erniedrigt, dass er sich zu unserem Heil unter der anspruchslosen Gestalt des Brotes verbirgt! Seht, Brüder, die Demut Gottes und "schüttet vor ihm eure Herzen aus" (Psalm 61,9)! Demütigt auch ihr euch, damit ihr von ihm erhöht werdet (1 Petrus 5,6; Jakobus 4,10)! Behaltet darum nichts von euch für euch zurück, damit euch als Ganze aufnehme, der sich euch ganz hingibt!

Höchster, allmächtiger, guter Herr,

dein sind das Lob, die Herrlichkeit und Ehre und jeglicher Segen.

Dir allein, Höchster, gebühren sie,

und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.

 

Gelobt seist du, mein Herr,

mit allen deinen Geschöpfen,

zumal dem Herrn Bruder Sonne,

welcher der Tag ist und durch den du uns leuchtest.

Und schön ist er und strahlend mit großem Glanz:

Von dir, Höchster, ein Sinnbild.

 

Gelobt seist du, mein Herr,

durch Schwester Mond und die Sterne;

am Himmel hast du sie gebildet,

klar und kostbar und schön.

 

Gelobt seist du, mein Herr,

durch Bruder Wind und durch Luft und Wolken

und heiteres und jegliches Wetter,

durch das du deinen Geschöpfen Unterhalt gibst.

 

Gelobt seist du, mein Herr,

durch Schwester Wasser,

gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.

 

Gelobt seist du, mein Herr,

durch Bruder Feuer,

durch das du die Nacht erleuchtest;

und schön ist es und fröhlich und kraftvoll und stark.

 

Gelobt seist du, mein Herr,

durch unsere Schwester, Mutter Erde,

die uns erhält und lenkt

und vielfältige Früchte hervorbringt

und bunte Blumen und Kräuter.

 

Gelobt seist du, mein Herr,

durch jene, die verzeihen um deiner Liebe willen

und Krankheit ertragen und Drangsal.

Selig jene, die solches ertragen in Frieden,

denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt.

 

Gelobt seist du, mein Herr,

durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;

ihm kann kein Mensch lebend entrinnen.

Wehe jenen, die in tödlicher Sünde sterben.

Selig jene, die er findet in deinem heiligsten Willen,

denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.

 

Lobt und preist meinen Herrn

und dankt ihm und dient ihm mit großer Demut.

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