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Hl. Messe, Basilika St. Clemens, Drolshagen mit Vikar Andreas Todt

Erzählung "Nimm das Kind und seine Mutter"

In diesem Roman steht der heilige Josef im Mittelpunkt. Der Autor Jan Dobraczynski schmückt die Ereignisse, die wir aus der Bibel kennen, glaubhaft aus und lässt uns so auch am Leben des heiligen Josef teilnehmen. Der Mann, der von Gott dazu ausersehen war, für den göttlichen Sohn auf Erden zu sorgen, bis Gott ihn zu sich ruft. Es ist eine erfundene Geschichte, in der der Autor versucht, sich an den Quellen aus dieser Zeit zu orientieren, um uns einen Einblick in das Leben des Heiligen zu geben.

Der polnische Autor Jan Dobraczynski zeichnet in seinem Roman "Nimm das Kind und seine Mutter" Joseph als die exemplarische Gestalt eines Mannes, der ganz aus dem Glauben lebt und sich gegen Widerstände ganz auf seinen Glauben vertraut. Der stille und doch selbstbewusste Mann aus  dem Hause David ahnt zwar von Jugend an, dass er für einen besonderen Lebensauftrag bestimmt ist, vermag sich aber dennoch nur schwer und langsam mit der ihm im Heilsplan zugedachten Rolle abzufinden. "Die Frau" lautet der erste Hauptteil des Romans, "der Sohn" der zweite. Damit sind die beiden Pole bezeichnet, zwischen denen sich Josephs Leben und Auftrag verwirklichen bis zur Schlussszene des Buches, der Auffindung Jesu im Tempel, nach der Joseph erkennt, dass dieser Auftrag erfüllt ist. Joseph weiß, dass sich nun ein anderer als der Vater des Kindes offenbaren wird und er zurücktreten darf und muss.

Auf diesen Punkt hin entfaltet Dobraczynski vor einem getreuen Zeit und Lokalkolorit die streng am Geist der Bibel orientierte Handlung. Er schildert Leben und Schicksal Josephs und der seinen realistisch, lebendig und liebevoll. Dabei wird Joseph nicht zum Idealtypus konstruiert, sondern es wird der Entwicklungs- und Lebensweg eines Mannes gezeichnet, der durch seine "einfachen" Tugenden der Wahrhaftigkeit, des Mutes, der Nächstenliebe, des Fleißes, vor allem aber der Treue allmählich seiner Erwählung gerecht wird.

Die Erzählung hören

Josef ist ein erwachsener Mann, der bei seinem Vater Jakob in Bethlehem lebt. Der Vater ist schon gebrechlich und wartet sehnsüchtig darauf, daß Josef endlich heiratet. Josef hat aber keine Eile. Da tauchen eines Tages 2 Männer aus dem Dorfe auf, die vor Jahren das Heimatdorf verlassen hatten. Sie gehen zu Josef´s Vater und drängen ihn, daß Josef als zukünftiges Familienoberhaupt heiraten solle.  Es ist die Zeit der Ankunft des Messias und alle warten auf ihn. Und König Herodes, der versucht jeden vermeintlichen Konkurrenten auszuschalten ist ebenfalls auf der Hut, denn der Messias, wie er von den Juden prophezeit wird, könnte seiner Meinung nach, ihm sehr gefährlich werden. Joseph aber wartet auf die Richtige.

Josefs Vater fordert ihn auf, sein Heimatdorf verlassen und in die Welt gehen. Er ist 24 Jahre alt, Familienoberhaupt und unverheiratet. Er soll sich eine Frau suchen.  Doch zuvor geht Josef zu Zacharias und Elisabeth, um sich Rat zu holen. Zacharias und Josef haben eine ähnliche Vorstellungen von einer Ehefrau. Sie als Männer sollen ihre Frauen auch wirklich lieben und ehren. So rät Zacharias Josef, Bethlehem zu verlassen und sich eine Frau zu suchen.  

Auf den Rat von Zacharias macht Josef sich auf den Weg nach Nazareth. Dort lebt Kleophas mit seiner Frau. Ihr zur Hand geht eine gewisse Miriam.  Sie, so erzählt Elisabeth wäre vielleicht eine geeignete Frau, wie sie sich vorstellt.   Ausserdem hören von einem Gespräch im Palast des Herodes  zwischen ihm und seiner Schwester Salome. Immer wieder fährt der jähzornige und unberechenbare Herrscher auf, da er meint, daß niemand ihn liebe und sie alle nur seinen Tod wünschen. Er ist ein alter Mann, aber auch ein Fuchs, wenn´s es um die Macht im Reich geht. Schon viele Menschen hat er aus diesen Gründen umbringen lassen, selbst seine eigenen Söhne. Salome versucht immer wieder den übelgelaunten Herrscher bei guter Laune zu halten, was ihr mehr schlecht als recht gelingt. Doch zurück zu Josef, der sich im Schutz einer Karawane auf den Weg nach Nazareth begibt.

Josef hat sich im Schutz einer Karawane auf den Weg nach Nazareth begeben. Der Weg ist anstrengend, es ist heiß und staubig. Nach der Überquerung des Jordan machen schlagen sie ein Nachtlager in der Nähe auf im Schutze einiger Felsen. Bevor er sich schlafen legt, sammelt er sich und betet. Er spürt, daß Dinge auf ihn zukommen werden, die sein Leben entscheidend ändern werden. Er wartet. Worauf? Er weiß es selbst noch nicht und schläft ein.

Josef ist eingeschlafen und  träumt. Doch plötzlich durchfährt ihn ein Schmerz am Fuss. Er erwacht vom Lager und muß feststellen, daß sie von 2 Strauchdieben überfallen worden sind. Durch Josef mutiges Eingreifen gelingt es ihm, die Diebe zu vertreiben. Sie brechen auf  und als sie in der größten Hitze Rast machen, sprechen ihn auch die mitreisenden Pharisäer an und danken ihm für die Errettung. Bis dahin hatten sie ihn gemieden. Dann bringen sie die Sprache auf den Messias, den alle sehnsüchtig erwarten. Für sie ist ganz klar, daß er ein großer Kämpfer und Krieger sein wird, der das Land mit Krieg überziehen wird. Josef bezweifelt dies insgeheim. Er hofft, daß der zukünftige Messias doch friedlicher zu Werke gehen wird. Am Ende des Gespräches machen sie Josef das Angebot ihn in die Schar der Kämpfer des Messias aufzunehmen.

Josef ist eingeschlafen und  träumt. Doch plötzlich durchfährt ihn ein Schmerz am Fuss. Er erwacht vom Lager und muß feststellen, daß sie von 2 Strauchdieben überfallen worden sind. Durch Josef mutiges Eingreifen gelingt es ihm, die Diebe zu vertreiben. Sie brechen auf  und als sie in der größten Hitze Rast machen, sprechen ihn auch die mitreisenden Pharisäer an und danken ihm für die Errettung. Bis dahin hatten sie ihn gemieden. Dann bringen sie die Sprache auf den Messias, den alle sehnsüchtig erwarten. Für sie ist ganz klar, daß er ein großer Kämpfer und Krieger sein wird, der das Land mit Krieg überziehen wird. Josef bezweifelt dies insgeheim. Er hofft, daß der zukünftige Messias doch friedlicher zu Werke gehen wird. Am Ende des Gespräches machen sie Josef das Angebot ihn in die Schar der Kämpfer des Messias aufzunehmen.

Kleophas hat bereits die Zustimmung zur Heirat zwischen Josef und Miriam gegeben, doch noch steht die Antwort Miriams aus. Will sie auch seine Frau werden. Mit der Erlaubnis Kleophas sucht Josef Miriam draußen bei der Schafherde auf, um ihr diese Frage zu stellen. Und auch Miriam empfindet wie Josef. Hier ist einer der mich versteht und liebt, wie ich es mir immer gewünscht habe. Miriam und Josef haben sich verlobt und Josef richtet sich ganz in Nazareth ein und arbeitet als Zimmermann. Die beiden Verlobten kommen sich näher, obwohl sie kaum miteinander verkehren. Ihre Liebe zueinander schenkt ihnen ein tiefes Vertrauen zueinander.  Da taucht eines Tages Kleophas in Josef´s Werkstatt auf und muss mit ihm reden. Elisabeth, die Ziehmutter von Miriam, war im hohen Alter schwanger geworden. Und Miriam sei sofort aufgebrochen ihr beizustehen. Sie bat Kleophas, Josef nichts davon zu erzählen, denn der Weg nach Bethlehem war nicht ungefährlich. Josef wußte das, war er doch selbst vor ein paar Monaten den Weg gegangen. Josef war zutiefst enttäuscht und traurig, daß sie ihn so außen vor gelassen hatte. Zweifel regten sich in ihm, ob er wirklich dieses Mädchen zur Frau nehmen sollte.

Josef ist verletzt und verunsichert. Ohne ihn, ihren Verlobten, hat Miriam sich auf den Weg nach Jerusalem gemacht. Sie will Elisabeth, ihre Ziehmutter besuchen und unterstützen, die trotz ihres vorgeschrittenen Alters schwanger geworden war. Gerade so, wie es der Engel Gabriel ihr in einer Begegnung vorrausgesagt hatte. Es war dies für sie das Zeichen, daß auch sie empfangen würde den Sohn des Allerhöchsten - vorrausgesetzt Miriam würde Ja sagen - und sie sagte JA. 

Mittlerweile ist sie mit der Karawane in Jericho angekommen. Dort will sich ein alter Mann der Karawane anschließen, doch der Anführer der Karawane will das nicht. Miriam nimmt sich des Alten an und auch ihr verweigert der Anführer die Unterstützung für den Alten und so macht sich Miriam mit dem alten Mann allein auf den Weg nach Jerusalem. Als sie gegen Mittag Rast machen, erzählt der Alte, daß ihn eine Botschaft Gottes nach Jerusalem führte - die Botschaft dort etwas sehen zu dürfen, bevor er sterben würde. Sie gehen weiter bis zum Abend und machen schwer erschöpft wieder Rast. 

Miriam und der Alte machen sich trotz der Dunkelheit noch einmal auf den Weg und mit letzter Kraft schaffen sie es in ein einsames Gehöft. Dort finden sie Hilfe für die Nacht. Auch der Alte ist hier bekannt. Doch Trauer ist im Haus. Der Erstgeborene der Familie ist schwer krank und keine Rettung in Aussicht. Sein Name ist Lazarus. Miriam erkennt die Zusammenhänge, die Begegnung mit Simeon, wie sie erfahren hatte, und dessen Verheißung - die Verheißung, die sie in sich trug. Sie ging noch einmal zu dem wimmernden Kind, betet für es und es beruhigte sich.

Am nächsten Morgen bricht Miriam alleine auf ohne Simeon. Er war noch zu sehr entkräftet vom letzten Marsch. Sie hatte die Nacht in Bethanien verbracht, einem Vorort von Jerusalem, welches sie bald nach ihrem Aufbruch erreichte. Rasch durchquert sie Jerusalem um im angrenzenden Tal endlich Elisabeth zu treffen. Sie, die in ihrem Alter doch noch schwanger geworden war, wie es der Engel prophezeit hatte. Aber nicht nur Elisabeth war schwanger, denn Elisabeth bestätigte ihr beim ersten Treffen, was sie in den letzten Tagen am eigenen Leib erfahren hatte. Auch sie trug eine besondere Last unter ihrem Herzen. Groß war der Jubel beider Frauen über die Fülle der Gnaden Gottes.

Währenddessen bekommt Josef Besuch von einem Höfling des Königs Herodes. Ihm war zu Ohren gekommen, daß Josef eine ausgezeichneter Handwerker sei. Er stellte Josef auf die Probe und war stets zufrieden. Obwohl Josef nichts vom Tratsch des Hofes hören wollte, so kam er nicht umhin, denn der Höfling war sehr gesprächig. Einige Tage später bekam er Besuch von seinem jüngsten Bruder Seba.

Plötzlich steht ein fremder Mann vor Josef´s Haus. Es ist sein jüngster Bruder Seba. Ihr Vater Jakob war heimgegangen und Josef war nun der Älteste der Familie. Zum Zeichen seiner Position erbte er den Goldring seines Vaters, der ihn als Familienoberhaupt auswies und in Bethlehem gehört ihm nun der Davidsacker. Einige Zeit später, Miriam ist immer noch bei Elisabeth, bittet man Josef in der Synagoge aus der Thora vorzulesen. Eine besondere Auszeichnung für einen Zugereisten. Als er nun dort steht und aus der Thora vorliest, glaubt er unter den Frauen in der Synagoge Miriam zu erkennen. Doch das kann garnicht sein. Sie ist doch weit weg in Jerusalem. Am nächsten Tag bekommt er Besuch von Kleophas, der ihm bestätigt, daß Miriam zurück sei. Aber er erzählt auch, daß Miriam schwanger sei und wer ausser Josef sollte wohl der Vater sein. So ist Kleophas und seine Familie zum Gespött der Leute geworden. Und Josef ? 

Als Josef von der Schwangerschaft Miriam´s erfährt bricht seine Welt zusammen. Zweifel und Ängste überkommen ihn. Doch in der kommenden Nacht erfährt er im Traum von Gottes Plänen und dessen Wunsch an ihn. Er soll Vater sein obwohl er es nicht ist. Er soll diese Frau zu sich nehmen obwohl sie nie seine Frau  geworden ist. Nach langem Ringen ergibt sich Josef in Gottes Willen und Gnade. Am nächsten Tag geht Josef zu Kleophas Haus, um ihm seine Entscheidung mitzuteilen. Er würde Miriam zu sich nehmen als die Frau, die sie ja schon seit der Verlobung war. Kleophas entschuldigte sich der Vorwürfe, die er geäußert hatte und Josef verzieh ihm. 

Josef und Kleophas haben sich ausgesprochen und einander verziehen. Nun kann Josef mit Kleophas Erlaubnis Miriam in sein Haus führen und heiraten und das Gerede wird bald ein Ende haben. Josef eilt zu Miriam auf die Weide um auch ihr seine Entscheidung mitzuteilen. Welche Freude auf beiden Seiten. Miriam wußte auf Gott und Josef ist Verlass.

Zur selben Zeit treffen sich im Palast des Königs Herodes in einer abgelegenen Kammer -  Feroras, der Bruder von König Herodes, Antipater, der Sohn des Herodes, Boargas ein Eunuchen am Hofe und Roksana, die Frau des Feroras. Zusammen schmieden Sie Pläne, Herodes zu entmachten. Sein Nachfolger soll dann den Juden als Retter und Messias präsentiert werden. Als dann alle am Ende des Gespräches die Räumlichkeiten verlassen haben, kriecht ein zwergenhafter Spitzel aus einem Versteck und verläßt die Räume in Richtung der Räume der Salome, der Schwester des Herodes.

Miriam und Josef heiraten in Nazareth. Für Josef wird es immer klarer, daß seine zukünftige Frau ihn in Vielem  Führen und Leiten wird, ganz im Gegensatz zu der damaligen gesellschaftlichen Tradition, in der die Männer einfach über die Dinge entschieden. Aus Liebe zu Miriam verzichtet er auf diese Position und immer wieder ordnet er sich unter und vertraut auf Miriam´s Entscheidung. Aber bei aller Demut, die ihm abverlangt wurde, fühlte er sich wie eine Berghirte, dem man die Prinzessin zur Frau gab.

Nach der Hochzeit kommt der Alltag. Miriam und Josef sind glücklich miteinander. Jeder gibt auf den anderen Acht und hiflt, wo er kann. Dann wird eines Tages die Anordnung des Kaisers verkündet, daß noch im laufenden Monat Jeder sich in seinem Geburtsort registrieren lassen muss. Nach kurzem Zögern entscheiden sie zusammen nach Bethlehem zu gehen - auch auf die Gefahr hin, daß das  Kind in dieser Zeit zur Welt kommen sollte. Sie machen sie auf den Weg. Miriam kann sogar auf dem Esel von Josef reiten und sich ein wenig schonen. Auch sind durch den Aufruf des Kaisers vielmehr Menschen unterwegs, so daß die Gefahr des Überfalls gering ist. Das ändert aber nichts an den Strapazen der Reise, zudem es unterwegs in Strömen regnet  - so stark, daß der Jordan, den sie überqueren müssen, nun zu einer zusätzlichen Gefahr durch Hochwasser wird. Doch Miriam vertraut ganz auf die Fügungen Gottes. ER wird es richten, Er wird helfen, wo es nötig ist. So kann sie auch Josef immer wieder aufmuntern, der schon manchesmal an den Umständen verzweifelt.

Es ist ein mühseliges Unterfangen - diese Reise nach Bethlehem. Dauerregen, Kälte und missmutige und oft aggressive Weggefährten machen es auch nicht einfacher. Zu den körperlichen Anstrengungen kommen noch die seelischen. Es sind geistige Angriffe, die Josef um manche Stunde seines Schlafes bringen. Der Widersacher - die Schlange versucht ihm einzureden, daß Gott sich mit der Entscheidung, dass Miriam den Messias zur Welt bringt, sich zwischen ihre Liebe gestellt hätte. Dieser und anderer Gedanken muss er sich erwehren. Es ist eine schlimme Nacht, aber auch hier erfährt er den Schutz des Höchsten.

5 Tage sind Josef und Miriam unterwegs. Schnee und Regen machen die Reise mühsam und beschwerlich. Dazu kommen die vielen anderen Menschen, die aus demselben Grund unterwegs sind und eigentlich gar nicht diese Reise unternehmen wollten. Aber es ist von höchster Stelle befohlen und so müssen sie gehorchen. Sie erreichen den Jordan zum zweitenmal - diesmal jedoch an einer tieferen Stelle. Aber es ist zu gefährlich den mittlerweile reißenden Fluss zu überqueren. Und so entschließen  sie sich zu einem Umweg, der sie zum Toten Meer führt. In der Abenddämmerung kommen sie nach einer regnerischen und kalten Überfahrt auf der anderen Seite des Meeres an. Sie hatten ein gutes Stück Landweg abgekürzt und mussten nicht mehr durch Jericho und Jerusalem. Es ist spät am Abend, hungrig wollen sie sich zur Ruhe legen. Da tauchen 2 Männer auf, die sie mit Nahrung versorgen. Wieder ein Zeichen des Himmels. Gott sorgt für die Seinen - immer und überall.

Am nächsten Morgen brechen Miriam und Josef mit dem Esel auf und versuchen die Steilhänge, die zum Toten Meer hinabführen,  zu erklimmen. Der Pfad war schmal und gefährlich und zu allem kam noch schlechtes Wetter und Nebel hinzu. Und für Miriam kam auch die Stunde der Niederkunft immer näher. Josef war in großer Sorge, denn auch bei Miriam gehen die Kräfte zu Ende. Auch ist sie nicht mehr so zuversichtlich, wie zuvor. Bald ist es geschafft. Sie gelangen auf die Höhe und erreichen Bethlehem. Frohgemut klopft Josef an die Pforte seines Vaterhauses.

Völlig erschöpft und hungrig erreichen Miriam und Josef dessen Vaterhaus. Hier können sie sich ausruhen und dann die nächsten Schritte bedenken. Doch weitgefehlt. Man weißt ihnen die Tür. Zu groß ist die Angst seiner Brüder, daß König Herodes seine Aufmerksamkeit auf sie lenken könnte. Die Leute in Bethlehem hatten sich abgesprochen. Keiner gewährte den Beiden Unterkunft. Da fiel Josef ein, daß hinter dem Dorf doch der Davidsacker lag, der ihm gehörte. Dort wohnten Ortsfremde in einer kleinen Hütte. Vielleicht war dort ein Platz für sie, denn schließlich gehörte der Acker ihm. Es war sein Erbe. Doch die Hütte war zu klein. Die Bewohnerin - eine Mutter Ata mit Namen, hat selbst viele Kinder: Platz ist auch hier Mangelware, doch sie half ihnen, in der dahinterliegenden Grotte sich wohnlich einzurichten. Hatten doch schließlich sie und ihr Mann immer die Unterstützung von Josef und dessen Vater erfahren dürfen.

Es liest für sie Colin Aleksander Vaupel den 18.ten Teil.

Als Miriams Stunde naht, schickt sie Josef nach draußen. Die Anspannung ist überall spürbar. Mit einem Mal verändert sich die Luft und die Natur scheint zu erwachen. Das Kind ist geboren. Ein gesunder Knabe der den Namen Jesus bekommen soll. Miriam und Josef sind glücklich und bald darauf legen sie sich zur Ruhe. Josef hat nicht lang geschlafen, da wird er von Stimmen geweckt. Männer stehen draußen und wollen das Kind sehen. Es sind Hirten aus der Gegend. Wild aussehende Männer, vor denen man Angst bekommen könnte. Einer der Hirten erzählt Josef, dass sie Stimmen gehört haben, die ihnen von dem Kind erzählt haben und das das Kind Frieden bringen wird. Nach anfänglichem Zögern läßt Josef sie eintreten. Miriam empfängt sie ohne Angst.

Josef hat sich in die Listen der Obrigkeit eintragen lassen. Und Jesus hat er als seinen Sohn angegeben. Der Beamte gibt ihm den Rat, sich doch in Bethlehem niederzulassen. Es gab zu dieser Zeit keinen Zimmermann in Bethlehem. Und die Qualitäten Josef´s waren ja bekannt. Auch will er dies im Dorf bekannt machen. So entscheidet sich Josef in Bethelehm zu bleiben. Doch die so nötigen Aufträge bleiben aus. Nur die Hirten bringen immer wieder von ihren Vorräten und unterstützen sie. Aber Geld z.B. für die Opfergaben in Jerusalem, Geld dafür hat er nicht. Da hat er durch die Hilfe des Kindes den Gedanken, dass er doch den Davidsring verkaufen könne. Da man ihn ja ausgestoßen hat, ist der Ring für ihn ohne Wert und als Tauschmittel gut zu gebrauchen. So macht er es. In Jerusalem kann er ihn für 30 Silberschekel eintauschen und die Kosten für die Opferungen sind gedeckt. Ja es bleibt noch einiges Mehr an Geld für sie übrig.

Nach den Opferzeremonien wollen  Miriam und Josef den Tempel verlassen und zurück nach Bethlehem gehen. Doch zuvor begegnen Sie Simeon, dem  Alten, dem Miriam auf dem ihrem Weg bereits einmal in Jericho begegnet ist und ihm geholfen und einer alten Frau. Beide sind voll des Lobes darüber, daß Gott seine Verheißung wahrgemacht hat und sie den kommenden Messias begegnen durften.

In der Zwischenzeit im Palast des Königs Herodes. Er ist schwer erkrankt. Die Krankheit verursachte immer wieder heftige Schmerzattacken und weithin hörte man das Schreien des Gepeinigten. Währenddessen stirbt sein  Bruder Ferroras und Herodes nimmt sich dessen Frau als Geliebte an den Hof zu Jerusalem. Da geht das Gerücht, daß sich in Jerusalem 3 Weise aufhalten, die nach einem neugeborenen jüdischen König forschen. Herodes ist hellwach - ein König - ein neuer Konkurrent. Er lädt die Weisen in seinen Palast ein und versucht, Näheres zu erfahren.

Herodes zieht einige Pharisäer zu Rate. Sie sollen ihm die Geschichte mit dem Messias erklären. Sie berichten, daß die Schrift von einem Nachfolger David´s, der aus Bethlehem kommen soll, erzählt. So schickt Herodes die 3 Weisen nach Bethlehem, um nach dem Neugeborenen zu forschen - ganz in der Absicht, sich dann später seines etwaigen neuen Gegners auf seine Weise zu entledigen.  Die 3 Weisen Kaspar, Melchior und Balthasar machen sich auf den Weg nach Bethlehem. Unterwegs legen sie eine Rast ein und überdenken nochmal ihre Reise und Ziel. Sind sie wirklich auf dem richtigen Weg?

Gegen Abend dann wird Kaspar, der schon fast blinde Weise, von einer inneren Unruhe erfasst. Er steht auf und folgt dem Stern, der ihn bisher geführt hatte. Die beiden Anderen folgen ihm. Der Stern führt sie um Bethlehem herum zur Grotte, in der Miriam und Josef und das Kind Wohnung genommen haben. Sie treten ein und sind am Ziel ihrer Reise angelangt.  In der folgenden Nacht weckt Kaspar sie auf und drängt sie so schnell wie möglich Bethlehem zu verlassen. In einem Traum hat ihm ein Engel gesagt, daß sie nicht nach Jerusalem zu Herodes gehen sollen, sondern auf einem anderen Weg nach Hause. Denn Herodes so der Engel trachtet dem Kind nach dem Leben. Auch sollen sie nicht da bleiben um evt. das Kind beschützen zu wollen. Der Allerhöchste wird sich selbst darum kümmern. Die 3 Weisen folgen dem Aufruf des Engels und brechen sofort in aller Stille auf und verlassen Bethlehem.

Josef wird in derselben Nacht wie die 3 Weisen ebenfalls von einem Engel geweckt, der ihn auffordert, sich mit Kind und Mutter sofort auf den Weg zu machen. Miriam zögert keinen Augenblick, als Josef sie weckt und von dem Traum erzählt. Sofort treffen sie Vorbereitungen um aufzubrechen. Es ist tiefe Nacht, als sie sich mit dem Kind und Esel auf den Weg machen. Der Engel forderte Joseph auf nach Ägypten zu gehen. Der Weg führt  sie durch ein zu dieser Jahreszeit ausgetrocktnetes Flussbett, in dem sie sich flußabwärts bewegen. Ein nicht ungefährlicher Abstieg mitten in der Nacht. Als der Tag heraufdämmert suchen sie Schutz in einer Höhle, um sich auszuruhen und vor etwaigen Verfolgern zu verbergen. 

Während Miriam und Joseph mit dem Kind sich in einer Höhle ausruhen von den Anstrengungen der Nacht, wird Herodes die Nachricht hinterbracht, daß die 3 Weisen ihn nicht mehr aufsuchen werden, sondern auf einem Umweg vorbei an Jerusalem zurück in ihre Heimat unterwegs sind. Herodes tobt wie eine Furie und befiehlt den Kindermord in Bethlehem.  In 3 Tagesreisen haben es Miriam und Joseph nach Askalon am Meer geschafft. Dort erfährt Joseph durch einen Marktschreier von Herodes grausamer Rache an den Kindern von Bethlehem. Man meint, daß damit David´s Geschlecht ausgerottet sei.

Ein Marktschreier berichtet Josef gegen Bezahlung von den Taten des Herodes. Josef ist verunsichert und fühlt sich nicht mehr sicher, da die Soldaten erfahren haben, daß sie viele Kinder getötet haben, aber nicht den Knaben, den sie eigentlich gesucht haben. Er geht zurück zu Miriam, die sofort merkt, daß etwas nicht stimmt. Josef berichtet ihr und sie beschließen Askalon so bald als möglich zu verlassen. Sie wollen dies in der größten Mittagshitze tun, da dann die Gefahr beobachtet zu werden, am geringsten ist. Ausserhalb der Stadt machen sie in einem Palmenhain Rast und setzen ihren Weg erst in der Nacht fort. Am nächsten Morgen erreichen sie den Grenzfluss von Herodes Reich  und überqueren ihn. Doch 3 Reiter- Soldaten sind auf sie aufmerksam geworden und folgen ihnen.

Die Flüchtenden haben keine Chance zu Fuß  und vollkommen erschöpft schaffen sie es noch über den Grenzfluß. Doch kurz dahinter werden sie von den Soldaten eingeholt. Erst will man sie töten, doch dann finden sie das Gold, das die Weisen Miriam u. Josef geschenkt haben bei Ihnen und begnügen sich damit, unter der Vorraussetzung, daß die kleine Familie nicht mehr zurückkehrt. So ziehen Miriam u. Josef mit dem Kind weiter Richtung Ägypten. Doch weit kommen sie nicht. Zu groß ist die Erschöpfung - zu groß die Hitze. Sie machen Rast und Josef geht noch mal zurück zum Fluß und will Wasser holen. Dabei findet er einen der drei Soldaten - erschlagen von seinen Kumpanen. Bei ihm findet er eine volle Feldflasche und reichlich Mundvorrat für unterwegs. Wieder hat Gott sie errettet. Unter großen Entbehrungen durchqueren sie die Wüste und kommen in die Region Gosen im heutigen Nildelta. Dort bleiben sie und lassen sich nieder. Nach 8 Jahren deutet sich eine Rückkehr nach Jerusalem an. Jesus ist groß geworden. In der Synagoge liest er die Thora und deutet sie auch aus - und das so gut, daß sein Lehrer Joseph empfiehlt mit dem Kind nach Jerusalem zu ziehen, denn nur dort kann er noch mehr lernen. Alte Sehnsüchte werden bei Miriam wach. Josef hingegen hat sich eingerichtet. Daheim so meint er erwartet ihn nur wieder ein unruhiges Leben.

Joseph erkundigt sich, wie die politischen Verhältnisse zu Hause sind. Herodes ist Tod, dessen Sohn in der Verbannung und ein großteil des Landes ist der römischen Herrschaft direkt unterstellt. Dadurch kehrte Ruhe im Land ein. Joseph spürt, er muss eine Entscheidung treffen. Wieder wendet er sich an Gott und Gott antwortet. Und so trifft er die Entscheidung - sie werden zurückkehren ins Land ihrer Väter.  Miriam, Joseph und Jesus verlassen Ägypten und kehren nach Jerusalem zurück. Dort treffen sie auf eine Stadt, die im Wiederaufbau sich befindet. Viel ist zerstört worden, doch vom Tempel sind nur die Vorhallen beschädigt und so können Miriam u. Joseph eine Dankesopfer dabringen. Danach verlassen sie Jerusalem, da sie kein Nachtlager finden. Auf ihrem Weg kommen sie nach Bethanien und treffen auf eine Frau die einen Sohn hat, der etwas älter ist als Jesus. Es ist Lazarus, das Kind an dessen Wiege Miriam vor vielen Jahren geWbetet hat, damit er wieder gesund würde. Erst spät erkennt die Mutter des Lazarus Miriam wieder.  

Es liest für sie Colin Aleksander Vaupel den 28. Teil.

Jesus, Miriam und Josef  verlassen am nächsten Tag Bethanien und machen sich auf den Weg nach Nazareth. Das Land liegt noch in den letzten Zügen eines Kampfes zwischen Römern und aufständischen Juden. Ihr Anführer war Juda aus Gamala, jener Pharisäer, der einst Joseph dazu eingeladen hatte, mit ihm zusammen gegen die Römer zu kämpfen für den wirklichen Messias. Nun hatte sich Juda selbst zum Messias ausgerufen und endete wie viele andere Aufständische am Kreuz. Die Römer haben das Land befriedet und so kann Josef mit seiner Familie zurück nach Nazareth. Sie können an die Zeit vor ihrem Weggang anknüpfen. Kleophas Frau lebt noch mit ihren Kindern und auch Josef Haus steht noch. Auch die Werkstatt ist noch vorhanden.  Seine Qualitäten als Zimmermann sind sehr gefragt. Jesus geht ihm zur Hand, doch Josef verliert nicht den Grund ihrer Rückkehr aus den Augen. Er geht mit Jesus zum Synagogenvorsteher mit der Bitte ihn zu prüfen. Dieser kommt zum selben Ergebnis wie Josef. Jesus sollte nach Jerusalem gehen und dort bei einem Schriftgelehrten in die Schule gehen. Joseph wird kurz darauf sehr krank und muss längere Zeit das Bett hüten. Miriam versorgt ihn  und verscheucht die aufkommenden Zweifel, die Joseph plagen. Er ist öfters der Meinung, er habe seinen Auftrag nicht gut erfüllt. Doch es ist ein anderer, der ihm diesen Gedanken eingibt. 

Als Josef wieder genesen ist, macht er einen Morgenspaziergang und trifft  auf Jesus. Er belauscht Jesus bei einem Zwiegespräch mit seinem Vater im Himmel. Jesus bittet, daß bald der Tag komme, an dem er die Erlösung bringen darf. Doch er überläßt sich ganz dem Willen des Vaters. Und Josef begreift. Die Krankheit, seine abnehmende Kräfte sind Anzeichen, dass er Platz machen muss für Jesus und seinen Auftrag. Dann wird sich sein Vater im Himmel um ihn kümmern. Sein Auftrag ist bald erfüllt. Die löst bei Josef eine heitere Freude aus.  Bald darauf reisen alle Drei nach Jerusalem um am Paschafest teilzunehmen. Es herrscht Frieden und daher sind viele Menschen nach Jerusalem geströmt.  Die Stadt ist so überfüllt, daß die Menschen auch außerhalb der Stadttore das Fest begehen. Josef versäumt es auch nicht im Tempel nach einem Lehrer für Jesus Ausschau zu halten. Doch man weißt ihn ab. Es gebe zur Zeit viele begabte Schüler und ausserdem ist zu viel los, keine Zeit für solcheart Entscheidungen. Als Miriam und Joseph dann zur Heimreise rüsten, ist Jesus nicht da. Vorerst machen sie sich keine Gedanken darüber. Vielleicht ist er schon vorraus mit anderen aus der Gruppe. Es ist zwar ungewöhnlich für ihn, aber doch möglich. Als sie eine Tagesreise von Jerusalem Jesus immer noch nicht finden - eilen sie voller Ungeduld nach Jerusalem zurück. Doch die Tore sind verschlossen und so müssen sie warten bis zum Morgen. 

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