Jetzt: Andi Weiss - Gedanken für den Tag: Wäre ich du, ich würd mich lieben. Teil 5
Andi Weiss - Gedanken für den Tag: Wäre ich du, ich würd mich lieben. Teil 5

Pfarrei der Woche: St. Ägidius

Schonungen-Löffelsterz - Weinberge, hügeliges Land, Wälder und das Maintal, das sich dort hindurch zu schlängeln scheint, laden zum Genießen und Verweilen ein. Wer es noch nicht erraten hat: wir sind zu Gast in Unterfranken, im Landkreis Schweinfurt.

Eingeladen hat uns Pfarrer Andreas Heck, der hier leitender Pfarrer der "Pfarreiengemeinschaft Maria Königin von Kolben" ist und seit bereits 12 Jahren in der Region seinen Dienst versieht. Der Namenszusatz der Pfarrei "Königin vom Kolben" mag erst einmal unüblich erscheinen und doch ist er der Verweis auf „den Mittelpunkt“ der Pfarreiengemeinschaft, wie Pfarrer Heck verrät. In Marktsteinach, dort, wo sich auch das Pfarrhaus befindet und wo ich mich mit Pfarrer Heck zum Interview getroffen habe, befindet sich "auf dem Kolben", einer eben kolbenartigen Erhebung in der Landschaft, versteckt im Wald, eine kleine neugotische Kapelle, die als zehnter Kirchort mit zur Pfarrei gehört. Bereits um 1500 wurde eine "Kapelle zu den 14 Nothelfern" erwähnt, die allerdings 1554 bei kriegerischen Auseinandersetzungen zerstört wurde. 1881 wurde sie neu errichtet , 1911 kam ein Kreuzweg hinzu und 1900 schließlich noch eine Lourdesgrotte, unterhalb der Kapelle. Wozu eine Kapelle, auf einem Hügel im Wald, die nur fußläufig zu erreichen ist, in Zeiten, wo selbst zentral gelegene Kirchen oft genug nur noch sehr mäßigen Zulauf haben, könnte man fragen. "Weil die Menschen Ihre Kapelle auf dem Kolben lieben", könnte man schlicht darauf antworten. Oft genug kämen Spaziergänger zufällig zur Kapelle und hielten dort inne, gleichfalls brächten auch Gemeindemitglieder besondere Anliegen zu Maria "der Königin vom Kolben" und auch in das Kirchenjahr sei die Kapelle fest integriert, beispielsweise mit einem Bußgang oder auch am 1. Mai zu Beginn des Marienmonats, verrät Pfarrer Heck.

Die Gemeinde, um die "Königin vom Kolben", besteht eigentlich aus zwei Pfarreien, die zu einer Pfarreiengemeinschaft zusammengelegt wurden. Seither gehen und gestalten die Gläubigen der Pfarreien "St. Sebastian am Main" in Schonungen und "Maria Königin vom Kolben" in Marktsteinach gemeinsam ihren Weg. So eine Zusammenlegung sei auch immer mit der Angst bei den Gläubigen verbunden, dass in der jeweiligen Ortsgemeinde viel dadurch verlorengehe, wie Pfarrer Heck weiß.

Deswegen versuche er auch nach wie vor zu den wichtigen Festtagen im Jahreskreis, Gottesdienste in beiden ehemaligen Pfarreien anzubieten. Ebenso würden Erstkommunion und Firmung noch immer dort stattfinden, wo die Kinder und Jugendlichen zugehörig wären, ganz gleich, wie viele es sind. Gleichzeitig kann Pfarrer Heck sich über zahlreiche Gruppen und Initiativen freuen, die, unterstützt und ermöglicht von viel ehrenamtlichem Engagement, einladen mit dabei zu sein, in der Pfarreiengemeinschaft. Einladen lassen sich hier vor Ort auch immer wieder junge Familien, die oftmals im ca. 11 km entfernten Schweinfurt arbeiten und einen Ort suchen, wo sie sich niederlassen können und ggf. auch die Chance wahrnehmen einen bezahlbaren Bauplatz zu finden. So wird die Pfarrei, zu der u.a. neben sehr aktiven Ministranten und Maltesern auch eine starke Seniorenarbeit zählt, dank ihrer Lage im Schweinfurter Speckgürtel, immer wieder verjüngt. Wer spirituelle Angebote sucht, ist u.a. zu Anbetung, Wegegottesdiensten, Einkehrtagen oder auch zu den "Bibel-Entdeckern" eingeladen.

Im Hinblick auf ökumenische Angebote, gibt es gemeinsame Gottesdienste und auch einen Posaunenchor, wo Christen beider Konfessionen immer wieder zu Zusammenkunft und Austausch eingeladen sind. Wer es musikalisch mag, findet den Tisch hier ohnehin reichlich gedeckt. Es gibt zahlreiche Chöre, Musikgruppen, Blaskapellen und zwei Kantoren, die zum gemeinsamen Musizieren einladen und immer wieder Gottesdienste, Lobpreisnachmittage und Wallfahrten besonders würdig und festlich gestalten. Für die kleinen Gemeindemitglieder, gibt es sieben Kindergärten, die sich in Trägerschaft der Pfarrei befinden und wo auch der Pfarrer regelmäßig zu Gast ist. Derzeit gehören 5000 Katholiken zur Pfarreiengemeinschaft, von denen auch viele den Weg zu den Gottesdiensten und den Angeboten der Pfarrei finden, was Pfarrer Heck sichtlich freut.

Warum ein Klempner und Organist eigentlich als Missionar nach Tansania wollte und dann doch Priester in der Heimat wurde, warum ein Verein der Gemeinde gerade den 411. Lkw mit Hilfsgütern nach Bosnien geschickt hat und warum die Pfarrei künftig aus 23 Dörfern bestehen könnte, das und vieles mehr erfahren Sie im Interview, das Sie hier nachhören können.

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