Jetzt: Gebet und Betrachtungen
Gebet und Betrachtungen

Pfarrei der Woche in Werl

radio horeb war zu Gast in der Wallfahrtsstadt Werl. Unser Gastgeber, Domkapitular Dr. Gerhard Best ist gebürtiger Werler und hat die Heilige Messe gefeiert. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über diesen Wallfahrtsort und unsere Pfarrei der Woche.

Pfarrer Dr. Gerhard Best
Der leitende Pfarrer der Wallfahrt hat eine ganz besondere Beziehung zu Werl, denn er wurde dort geboren und wuchs traditionell in Verbindung mit der Wallfahrt auf. Nach der abgebrochenen und später wieder aufgenommenen Priesterausbildung war er in einigen Pfarreien tätig, bis ihn der Bischof zum Wallfahrtsleiter bestimmte. Wir erfahren von unserem Gast, dem die Nähe zu den Menschen sehr wichtig ist, seinen Wertegang. Die Beichtgespräche, Zeit im Gebet und die Feier der Heiligen Messe sind für Gerhard Best tragende Säulen seines seelsorglichen Dienstes.

Berufung
Gerhard Best wollte als Kind und junger Mann nie Priester werden. Er spricht davon, offen zu sein, um sich von Gott finden zu lassen. Dies gilt auch für die Berufung und den Weg, den Gott uns im Glauben zu führen bereit ist, wenn wir offen sind. Oft fände man auch die Berufung oder Zeichen von Gott an Stellen im Leben wo man es nicht erwartet.

Corona und dessen Folgen
Die Corona-Pandemie hat auch die Wallfahrt nach Werl - wie viele weitere christliche Stätten - stark eingeschränkt. Trotz des vorrübergehenden Ausfalls von Heiligen Messen waren die zwei Kirchen geöffnet und konnten von den Menschen besucht werden. Eine zweite Reaktion auf die Pandemie ist die Erstellung eines im Druck befindlichen Gebetsbuches mit Liedern, Gebeten und dem Gnadenbild. Als "Trösterin der Betrübten" wird Maria in Werl verehrt. Sie soll zu ihren Kindern kommen und all jene erreichen, die Maria nicht in Werl besuchen können.

Die Stadt Werl
Werl liegt in Westfalen, nahe bei Arnsberg. Historisch geht die Stadtgründung bis ins Hochmittelalter zurück, wobei sie von verschiedenen Grafengeschlechtern regiert wurde. Allerdings gab es im Gebiet von Werl schon lange davor Siedlungen, was mit der günstigen Lage und den Salzvorkommnissen verbunden war. Heute leben ungefähr 30.000 Menschen in Werl und neben der Wallfahrt besitzt die Stadt noch einen sehenswerten historischen Stadtkern.

Das Gnadenbild und das heilige Kreuz
Im frühen Mittelalter verehrten Gläubige in Werl ein "heiliges Kreuz", das jedoch zur Zeit der Reformation zerstört wurde. Die Werler Bürger sammelten die Splitter zusammen und versteckten diese auf dem Dachboden der Kirche. Erst 1950 wurden die Splitter des Kreuzes aufgefunden. Danach begann die Restauration. Heute befindet es sich in der Propsteikirche in Werl.

Das Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" in der Wallfahrtsbasilika ist eine romanische Skulptur aus dem 12. Jahrhundert. Auf künstlerischer Ebene ist sie als Ringpfostenmadonna entworfen. Maria sitzt auf einem Thron und hält Jesus auf ihrem Schoß, der so selbst einen Thron bildet.
Theologisch ist Maria der Thron für Christus, welcher sich mit der Weltkugel im Zentrum befindet.

Die Pfarrei der Woche in unserer Bildergalerie


Die Pilger
Das wichtigste Fest der Wallfahrt ist Mariä Heimsuchung. Viele Menschen kommen nach Werl und bringen dafür in drei Tagen 140 Kilometer hinter sich. Die Pilger machen sich - traditionell schon seit vielen Jahren - auf den Weg zur Gottesmutter Maria, um zu beten. Nicht zuletzt wegen der Gemeinschaftserfahrung einer Wallfahrt, aber auch aufgrund der prachtvollen und festlichen Gottesdienste, nehmen die Frauen und Männer diesen Weg in Kauf. Werl ist besonders beliebt im Sauerland und wird daher auch "Wallfahrtsort des Sauerlandes" genannt.

Heilungswunder und die Wallfahrt der Schlesier
Pfarrer Gerhard Best beschreibt den damaligen Ort als Heimatsort der Heimatlosen, die nach dem Krieg in den Westen kamen. Neben den täglichen Wundern der Heilung der Seele spricht er über ein besonderes Ereignis: Ein kleiner Bauernjunge hatte sich schwer in der Küche verletzt und die Mutter gelobte der Gottesmutter Maria, ihren Sohn zum Gnadenbild zu tragen, wenn er überleben würde. Sie ihr Versprechen und brachte ihn zur Gottesmutter. Dieser Junge wurde der spätere Wallfahrtsleiter. Er war der Initiator zum Bau der heutigen großen Wallfahrtsbasilika. Besondere Nachfrage hatte die Wallfahrtsstätte in der Nachkriegszeit des zweiten Weltkrieges. In dieser Zeit fand die Wallfahrt der Schlesier statt: Über 70.000 Pilger, darunter auch der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer, kamen dafür nach Werl.

Die Ziele des Seelsorgeteams
Das Seelsorgeteam besteht aktuell aus dem leitenden Pfarrer Gerhard Best, einem zweiten Priester, einer Pastoralreferentin und einem Pastoraltheologen. Die Priester hören zusammen täglich sechs Stunden beichte und feiern mindestens einmal die Heilige Messe.
Ein Ziel für die Zeit nach der Einschränkung durch Corona ist es, die Menschen in der JVA in Werl zu besuchen und mit Ihnen die hl. Messe zu feiern. Ebenfalls will das Wallfahrtsteam eine Wallfahrt für Großeltern und Enkel ins Leben rufen, weil häufig die Großeltern und nicht die Eltern den Kindern und Jugendlichen den Glauben nahe bringen.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme am Gottesdienst aus der Wallfahrtsbasilika in Werl entweder vor Ort oder über das Radio. Machen Sie Ihre Freunde und Familienmitglieder mit dem Radio bekannt und bleiben Sie gesund.
Das Team von radio horeb freut sich auf Sie!

Ihr Rüdiger Enders

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