Jetzt: Familie Mariens: C'est toi Seigneur
Familie Mariens: C'est toi Seigneur

Pfarrei der Woche in Biberbach

Wir sind zu Gast beim "Liab´n Herrgöttle" in der "Pfarreiengemeinschaft Biberbach-Affaltern" in Schwaben. Hier gibt es im Bistum Augsburg eine Wallfahrtskirche mit einer besonderen Geschichte zu entdecken. Eigentlich ist es aber nicht nur die Geschichte, die besonders ist, sondern auch die Fülle an Geschichten und Episoden aus Vergangenheit und Gegenwart. Im Text und einem ausführlichen Interview kommt der Bischöflich Geistliche Rat (BGR) Pfarrer Dr. Ulrich Lindl über seine Pfarreiengemeinschaft und die Wallfahrtskirche zu Wort.

Ein Medizinstudium Bedenkzeit
Was macht man, wenn man als junger Mensch noch nicht so recht weiß, wie es weitergehen soll im Leben bzw. wenn man Bedenkzeit für eine Lebensentscheidung braucht? Ein Praktikum? Nichts? "Was mit Medien?" Im Falle von Pfarrer Ulrich Lindl war es ein Medizinstudium. Sie haben richtig gehört. Bereits als Junge war Pfarrer Lindl immer wieder in positiver Weise mit Kirche in Verbindung gekommen. Sei es durch sein Elternhaus, seinen Dienst als Messdiener oder viele gute Begegnungen mit seinen Ortspfarrern. So war auch bereits früh das Priestertum eine reale Option für den jungen Ulrich. Dennoch konnte er sich nach dem Abitur nicht gleich für diesem Weg entscheiden. Stattdessen begann er, Medizin zu studieren und das Studium mit einer Promotion abschloss abzuschließen. Nach dieser "Bedenkzeit" führte ihn sein Weg tatsächlich ins Priesterseminar.

Hinweis: Die gezeigten Bilder hat uns die Pfarrei zur Verfügung gestellt. Die Aufnahmen der (Kinder-)Gottesdienste stammen aus dem Archiv der Pfarrei!

Das Kreuz aus dem Straßengraben

Der ursprüngliche Gegenstand der Verehrung in Biberbach ist ein überlebensgroßes Kruzifix, mit einer Christusdarstellung, die den Betrachter direkt und mit wachen und gütigen Augen anblickt. Nicht der Tod, sondern die Auferstehung steht hier im Mittelpunkt. "Unser Heil kommt vom Kreuz", ist die Botschaft. "Unser Heil kommt aus dem Straßengraben", lautet die Geschichte dazu.
Tatsächlich habe wohl einst ein Kaufmann das Kreuz in einem Straßengraben entdeckt und aufgelesen. In Biberbach hätten dann die Pferde gescheut und wären keinen Schritt mehr vorwärts gegangen. Dies als Zeichen deutend, habe der Kaufmann das Kreuz bei dem damaligen Biberbacher Gotteshaus abgeladen. Ab diesem Zeitpunkt wurde es wegen einer Kirchenrenovierung auf dem Dachboden gelagert, um viele Jahre und eine vom Blitz getroffene Mesnerin (was man wiederum als Zeichen gedeutet habe) später von dem jungen Priester Antonius Ginther entdeckt zu werden. Er hat nicht lang gezögert und das Kruzifix in die Kirche gebracht. Einige Wunder, eine Papstaudienz und mehrere vom Heiligen Vater überreichte Katakombenheilige später, war die Kirche in Biberbach zur Wallfahrtskirche geworden und ist es bis heute aktiv geblieben.

Von Gottsuchern und Besuchern
Eine Wallfahrtskirche ist Besucher gewohnt. Noch dazu, wenn sie am Jakobsweg gelegen ist. So kommen in Biberbach bis heute jährlich zahlreiche Menschen, um die Kirche anzuschauen und das Herrgöttle zu besuchen. Dabei hinterlassen die Besucher nicht selten Dank und Anliegen im Fürbittbuch, das in der Kirche ausliegt. Zahlreiche Zeugnisse in diesem Buch künden, neben den zahlreichen historischen Votivtafeln, davon, dass Gott auch heute Wunder tut und seinen Segen gibt, wenn man darum bittet. Und es zeugt auch davon, dass bis heute Menschen die Kirche besuchen, die nicht (nur) ein schönes Fotomotiv, sondern Gott selber suchen.

Eine lebendige Gemeinschaft
Immer jünger werde sie, seine Pfarreiengemeinschaft, verrät uns Pfarrer Lindl im Interview. Selbst drei junge Damen fürs Babysitting kann man über die Webseite der Pfarrei kontaktieren, wenn man als Eltern mal jemanden zum Kinderhüten braucht.
Und auch die zahlreichen Gottesdienstformate fallen ins Auge, die es für Kinder und Familien gibt. Dazu kommen auch Ministranten, Kolping, Frauenkreis, Chöre und vieles mehr. Auch die mitgliederstarke "Albanusbruderschaft Affaltern" verzeichnet wieder regen Zulauf und ist bis heute aktiv im Pfarreileben präsent. Möglich werden all diese Angebote durch ehrenamtliches Engagement. So gibt es zahlreiche Arbeitskreise, die zur aktiven Gestaltung des Gemeindelebens beitragen. Man muss nicht im Pfarrgemeinderat sein, um mitmachen zu dürfen, sondern kann sich einfach einbringen, wenn man dies möchte. Und das scheint gut zu funktionieren in Biberbach: Viele Menschen beteiligen sich und bringen sich und ihre Zeit und Gaben ein. Das Ergebnis ist eine lebendige Pfarreiengemeinschaft mit vielen Angeboten und ein dankbarer Pfarrer.

Das ausführliche Interview mit BGR Pfarrer Ulrich Lindl hören Sie morgen um 13 Uhr in unserer Talk und Musiksendung. Im Anschluss können Sie es hier nachhören.

Was uns und Sie erwartet
Das Fest Kreuzerhöhung ist ein zentraler Termin im Kirchenjahr der Wallfahrtskirche beim "Liab´n Herrgöttle" in Biberbach. Und da ein besonderer Tag auch ein besonderes Programm verdient, lädt die Wallfahrtskirche an dem ganzen Wochenende dazu ein, im Radio oder gerne auch vor Ort dabei zu sein und Gott die Ehre zu geben. Pfarrer Lindl hat betont, dass Gäste herzlich willkommen sind - allem Corona zum Trotz. Und natürlich würde auch ich mich freuen, wenn wir uns in Biberbach begegnen würden.

Mit herzlichen Grüßen und Segenswünschen, Ihr

Markus Münch

 

Kontakt zur Pfarrei:

Wallfahrtskirche beim "Liab´n Herrgöttle"
Am Kirchberg 24
86485 Biberbach

www.kirche-biberbach.de

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