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Der Heilige des Tages: Hl. Antonius von Padua

Ferdinand Martim de Bulhões e Taveira wurde als Sohn einer begüterten Adelsfamilie geboren. Er wurde zuerst an der Schule der seinem Elternhaus benachbarten Kathedrale, dann ab 1210 an der Schule der Augustiner im Kloster São Vicente de Fora in Lissabon und ab 1212 im Augustinerkloster Santa Cruz in Coimbra ausgebildet. Nach gründlichen wissenschaftlichen Studien wurde er 1212 in Coimbra zum Priester geweiht. Erschüttert durch das Erlebnis der Bestattung der Gebeine der fünf marokkanischen Märtyrer in seiner Kirche reifte sein Entschluss, sich den Franziskanern anzuschließen; 1220 trat er in Coimbra ins Kloster ein, das Santo António dos Olivares geweiht war und nahm den Ordensnamen Antonius an.

 

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1220 ging Antonius selbst nach Marokko, wurde aber durch Krankheit zur Heimkehr gezwungen, wobei ein Sturm ihn nach Sizilien verschlug. Er ging nach Assisi und nahm 1221 am Generalkapitel seines Ordens teil; dabei erlebte er die Versammlung mit 3000 Ordensbrüdern und Franziskus persönlich. Die Brüder erkannten seine Begabung als Redner; Antonius lebte dann längere Zeit in der Einsiedelei auf dem Monte Paulo bei Forlì. Gratian, der Ordensprovinzial der Romagna, beauftragte ihn 1222 bis 1224 mit dem Kampf gegen die Katharer und die Waldenser in Oberitalien, v. a. in Rimini und Mailand sowie in Südfrankreich, wo er als eindrücklicher Bußprediger wirkte. Er stand in dieser Zeit den Franziskanern in Le Puy und Limoges als Guardian vor. Seine franziskanische Armut verlieh seinen Reden Glaubwürdigkeit, seine enorme Bibelvertrautheit verschaffte ihm Bewunderung, er wirkte so überzeugend, dass man ihn den Hammer der Ketzer nannte.

Antonius ist wohl der im katholischen Kirchenvolk bekannteste und beliebteste Heilige, er übertraf ab dem 16. Jahrhundert seinen Ordensvater Franziskus und seinen Namenspatron Antonius in der Verehrung des Volkes. An seinem Grab ereigneten sich so viele Wunder, dass Bonaventura meinte: Suchst du Wundertaten, gehe zu Antonius! Die Antonius-Basilika in Padua ist eine der meistbesuchten Wallfahrtsstätten. Es gibt aber auch sonst kaum eine römisch-katholische Kirche auf der Welt, die nicht einen Altar, ein Gemälde, ein Fresko oder eine Statue besitzt, die ihm geweiht ist. Allein in Österreich sind Antonius mindestens 115 Kirchen und Kapellen geweiht. Verbreitet ist im deutschsprachigen Raum das Gebet im Hinblick auf Antonius' Patronat als Helfer zum Wiederfinden verlorener Sachen: Heiliger Antonius, du kreuzbraver Mann, führ mich dahin, wo (…, z. B. mein Schlüssel) sein kann!. Ab dem 16. Jahrhundert erlebten auch Antoniusbruderschaften ihre Blüte.

Quelle Text: heiligenlexikon.de

Deckengemälde in St. Anton, Balderschwang