Jetzt: Leben mit Gott
Leben mit Gott

Pfarrei der Woche

Die Pfarrei der Woche führt uns diese Woche nach Eichstätt. Die Passionisten der Kommunität Heilig Kreuz sind unsere Gastgeber.

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Das Walburgafest in St. Walburg (24.02.18) hat uns mit unserem Übertragungswagen nach Eichstätt gelockt und deswegen haben wir uns hier auch auf Herbergssuche hinsichtlich einer "Pfarrei der Woche" für den Sonntagsgottesdienst am 25. Februar begeben. Unsere Mission "Gastfreundschaft finden" dauerte nur kurz, dank Pater Hubert Dybala CP, der uns in die Eichstätter Passionistenkommunität, in der Kapuzinergasse 2 einlud. Wenn man die Passionisten dann in der Kapuzinergasse sucht, findet man auch ein klosterartiges Gebäude mit Kirche, in dem sich aber tatsächlich die "Fakultät für Soziale Arbeit" der "Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt" befindet. Drinnen erwartet einen alles, was man von einer Universität kennt: Professorenbüros, Sekretariate, Hausmeisterzimmer, Hörsäle, Seminarräume und Kaffeeautomaten - mit einem Unterschied: im Eingangsbereich befindet sich ein Klingelknopf mit der Aufschrift "Pforte". Diesen gedrückt, kommt auch alsbald einer der drei Passionistenpatres, die derzeit im einstigen Kapuzinerkloster leben, dessen Klostertradition an diesem Standort nach 400 Jahren wegen fehlenden Nachwuchses 2012 ein jähes Ende drohte. Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke wandte sich damals an die Passionisten und lud sie ein, die Klostertradition in Eichstätt weiterzuführen. Dieser Bitte kamen -zunächst zwei- Passionistenpatres auch gerne nach. Nach der Frage an Pater Hubert (CP), ob es eine Ehre oder eine Bürde sei, in die Fußstapfen einer 400-jährigen Tradition eines anderen Ordens zu treten, sagt er nachdenklich, dass beides zutreffe. In der Bevölkerung seien die Kapuziner sehr beliebt gewesen und Ihre Präsenz in Eichstätt und Umgebung in der Wahrnehmung der Menschen zur Selbstverständlichkeit geworden, weswegen man die Passionistenpatres auch häufig als Kapuziner anspreche. Zudem leben die Patres derzeit, wie gesagt, quasi auf einem Campus. Man habe bislang nur einzelne Räume "in der Uni" und auch eine Klausur fehle den Patres bislang, wie Pater Hubert (CP) berichtet. Dieser Zustand wird voraussichtlich auch noch einige Jahre andauern, da das Kloster noch bis 2020 an die Uni vermietet ist.

Interview mit P. Hubert:


Als Geschenk nehmen die Patres die Heilig-Kreuz-Kirche wahr, die sie seelsorglich betreuen und so mit Leben füllen. Diese Kirche, in der Bevölkerung und auch bei vielen Priestern nur als "Kapuzinerkirche" bekannt, wurde ab 1623 in zweijähriger Bauzeit eigentlich für die Kapuziner errichtet. Daran erinnere auch der schlichte Stil der Kirche, wie Pater Hubert (CP) bemerkt. Gleichzeitig sei die Heilig-Kreuz-Kirche aber ein Gotteshaus, dass nicht nur vom Namen her zur Spiritualität der Passionisten passe, die das Leiden und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus in besonderer Weise verehren, sondern auch die Umstände, dass die Kirche, sowohl eine Nachbildung des Heiligen Grabes enthielte als auch -seit etwa 1148- eine Kreuzreliquie, mit der man die Gläubigen regelmäßig segne. Auch der Schriftzug in der Apsis passe "wunderschön für den eigenen Orden und dessen ihm eigene Spiritualität", wie der Pater schwärmt. Es steht dort: "Das Kreuz meine Zuversicht, das Kreuz mein sicheres Heil." Und Pater Hubert (CP) resümiert: "Die Kirche ist wie für die Passionisten gebaut." Das verdanken er und seine Mitbrüder dem Heiligen Willibald von Eichstätt, dem Gründer der Diözese, der einst durch eine Reise ins Heilige Land zu einer besondere Liebe zur Verehrung des Kreuzes Christi fand, von der die Heilig-Kreuz-Kirche bis heute still Zeugnis gibt. Diese "ihre" Kirche teilen die Patres rund um die Uhr mit den Menschen, die sie besuchen. So laden sie täglich zur Heiligen Messe und zum Rosenkranzgebet ein. Am Freitag wird der Kreuzweg statt des Rosenkranzes gebetet und betrachtet. Es gibt eine "Holy Hour" mit Anbetung, Lobpreis, Beichtgelegenheit und eucharistischen Einzelsegen, sowie, seit dem Barmherzigkeitsjahr -währenddessen das Kloster eine Heilige Pforte beherbergen durfte- auch einen Barmherzigkeitsabend mit anschließender stiller Anbetung durch die ganze Nacht, die mit einer Heiligen Messe am Morgen endet. Unterstützt werden die Patres, gerade auch bei der Holy Hour und dem Barmherzigkeitsabend von der Jugend2000, sowohl musikalisch als auch inhaltlich. Eingeladen fühlen sich einerseits eine feste Gruppe von Menschen, die die Kirche als "ihre Kirche" gewählt haben und andererseits Menschen, die extra die Heilig-Kreuz-Kirche besuchen, um mitzufeiern und zu beten oder auch um das Heilige Grab zu besuchen. Neben diesen Angeboten sei die Kirche auch eine Beichtkirche, wie Pater Hubert erklärt. Es gäbe fast jeden Tag die Möglichkeit zu einem Beicht- oder Seelsorgegespräch und auch geistliche Begleitung könne man hier bekommen. Darüber hinaus sei Eichstätt "wunderschön gelegen" und im Krieg fast unzerstört geblieben. Zudem gäbe es viele Kirchen und zahlreiche Heilige, deren Spuren man in Eichstätt finden könne.
Wie Pater Hubert Dybala CP seinen Weg in den Passionistenorden fand, welche Heilige dieser Orden bereits hervorgebracht hat, was das Besondere bei der Einkleidungsfeier neuer Mitglieder ist und vieles andere mehr, erfahren Sie im Interview mit Pater Hubert (CP), das Sie hier nachhören können.